Varulv - Hellish Presence

Review

Um es mit Stromberg zu sagen: Wolfstechnisch ist die Black und Pagan Metal-Szene in letzter Zeit ja relativ weit vorne, um nicht zu sagen ganz vorne dabei. Das ist vor allem dank VARG so, aber an Bands mit den Suf- und Präfixen Wolf, wolf, Varg, varg, Ulv, ulv und weiß der Teufel wie vielen Variationen von „Wolf“ mangelt es generell eher nicht. VARULV aber treiben es auf die Spitze und machen einen auf „Austrian Werewolf“. Wer derart die Zähne bleckt, muss danach aber auch kräftig zubeißen.

Und das tun die Österreicher mit dem Titelsong von „Hellish Presence“ zunächst auch. Der knackige Fünfminüter geht nach einem DISSECTION-like Intro gut voran und besticht mit blastenden Drums und schwedisch inspirierten Gitarren der Marke DARK FUNERAL. Das ist allerdings sowohl stilistisch, als auch qualitativ etwas, was das restliche Album vermissen lässt. Da finden sich stattdessen gutklassige melodische Black Metal-Songs, die immer noch an DISSECTION, mal aber auch sehr deutlich an die erste NAGLFAR oder sogar MITHOTYN erinnern („Crimson Stars“, „King Of Dusk“). So auch das verdammt 90er-inspirierte „Nächtliche Jagd“, das wohl die höchste Hitriff-Dichte der Platte aufweist. Insgesamt bis dahin eine runde Sache.

Nach dem gutklassigen „Chanting From The Fog“ kippt die Platte dann rapide ins untere Mittelmaß, und zwar qualitativ wie auch in der Produktion – das Album klingt wie zwei Sessions, zwischen denen eine Menge passiert sein muss. Und nichts Gutes. „Limbonic Kingdom“ zerstört mit schrägen Riffs mühelos die gesamte bis dahin aufgebaute Atmosphäre. Ein Synthesizer-Zwischenstück und das düdelige „Under A Bloodred Moon“ retten die Platte bis zu „The Last Journey“, einem atmosphärischen, langsamen Song, der allerdings fast 1:1 ein BURZUM-Plagiat ist und auch nicht mehr reparieren kann, was vorher nachhaltig zerrüttet wurde.

Das ist schade, denn die ersten vierzig Minuten von „Hellish Presence“ wären, schick verpackt und mit etwas bissigerer Produktion, durchaus eine Platte, die das Wolfsprädikat verdient hat. So bleibt für die Werwölfe aus der Steiermark leider nur das gehobene Mittelfeld und der Ratschlag, nächstes Mal ein homogeneres Album auf die Hinterläufe zu stellen.

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30.01.2012

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