Vengeful - Vengeful

Review

Mit ihrem dritten, selbstbetitelten und komplett in Eigenregie veröffentlichten Full-Length-Album meldet sich die kanadische Kampfmaschine VENGEFUL zurück, und das mit einem Paukenschlag, der einem wahrhaft die Trommelfelle bersten lässt. Als Doppeldecker erscheint das unter den Fingern von Chris Donaldson (CRYPTOPSY) aufgenommene Werk und wurde musikalisch-thematisch zweigeteilt. Die erste Disk heißt „Towards Obliteration“ und beherbergt schnelle und kurze Bolznummern, die dir ganz amtlich einen strengen Scheitel ziehen. Der zweite Schlag lautet „Leaping Through The Void“ und beinhaltet die andere Seite VENGEFULs, nämlich zum Teil schwerfällige und überlange Dampfwalzen (mit bis zu 12 Minuten Länge), die jedoch auch mit gezielten Geschwindigkeitsausbrüchen Akzente setzen. Das Artwork, übrigens wieder von Martin Lacroix entworfen, rundet das positive Erscheinungsbild der Scheibe ab.

Der Sound von „Vengeful“ ist schön saftig und trotzdem weit entfernt von moderner Kälte. Donaldson und die Band haben sich auf eine lebendige Old-School-Produktion geeinigt, die organisch klingt und immer superfett durch die Boxen rödelt. Die Gitarren rammeln gut heraushörbar ihre kranken Riffs und Leads runter, das Schlagzeug donnert alles kurz und klein, der Bass planiert den nötigen Boden für den Gesamtklang und der tiefe Gesang regelt den Rest. Sehr heftiges Gebrate, unbarmherzig, voller Gewalt und Brutalität.

Die Teilung des Albums fordert den Hörer regelrecht heraus. Vom ersten Part wird man einfach nur gnadenlos niedergemäht und ausgeblutet. „Towards Obliteration“ beinhaltet Blastbeat um Blastbeat und ein krankes Riff nach dem anderen bohrt sich dem Hörer in den Schädel. Die Band gibt alles und es gehört meines Erachtens schon etwas Mut und auch spieltechnisches Fingerspitzengefühl dazu, eine rund 25minütige CD randvoll mit ausschließlich High-Speed-Gehämmer zu veröffentlichen, das nicht zu eintönig erscheinen soll. Respekt.
Die zweite Sektion lädt dazu ein, sich diesem Zustand hinzugeben und den infernalischen Klängen noch aufmerksamer als zuvor zu lauschen. Mit viel mehr Melodie und morbidem Feeling zelebrieren VENGEFUL „Leaping Through The Void“ und schleppen sich auch gerne mal durch längere Strecken. Zwar holen sie hier und da auch zum Blast-Schlag aus, halten diesen Aspekt jedoch im Gegensatz zum ersten Teil etwas in Grenzen.

Insgesamt ist „Vengeful“ ein einem absolut rundes Werk geworden, das vor Kraft und Energie nur so strotzt. Zudem ist das Album ein deutlicher Schlag ins Gesicht für alle Bands, die behaupten, dass man mittlerweile nur noch mit supermoderner Trigger-Only-Produktion auftrumpfen und bestehen kann. Pustekuchen, Mädels!

13.02.2012

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1 Kommentar zu Vengeful - Vengeful

  1. Matthias sagt:

    Die Scheibe ist der fucken Wahnsinn!!! Hammerheftiges Geilteil !!!

    9/10