Verikalpa - Taistelutahto

Review

VERIKALPA aus Finnland wurden im Jahr 2006 gegründet und veröffentlichen heuer, stolze zwölf Jahre später, ihr Debütalbum. Und genauso klingt die Musik aus dem hohen Norden auch. Konserviert aus den goldenen Tagen des Pagan Metals schwappt eine ordentliche Welle Trollblut in unsere von satanischen Kapuzen dominierte Dekade hinüber.

VERIKALPA – ob das heute noch funktioniert?

Es ist ein leichtes, die musikalischen Vorbilder von VERIKALPA zu identifizieren. MOONSORROW, FINNTROLL und die Esten METSATÖLL haben die Finnen stark beeinflusst. Und trotzdem schallt einem „Taistelutahto“ überraschend frisch und ungezwungen entgegen. Die Mischung aus Folklore, Epik, Humppa (2/4-Offbeats!) und Pagan Metal ist wohl dosiert und funktioniert in (seltenen) getragenen und (häufigen) treibend gut gelaunten Momenten. Nehmen wir den fröhlichen Headbanger „Pahan Laulu“ als Musterbeispiel für einen guten Song mit epischem Folk-Charme und einer echter Aufforderung zum Mitsingen.

Aber die Platte bietet ebenso dunkle und schwarzmetallige Momente, wie beispielsweise das zwischen Spielfreude und Schwärze mäandernde Stück „Rautatammi“. „Taistelutahto“ bedeutet Kampfgeist, und VERIKALPA können auch anders als freundlich. Der Dialekt aus der Region rund um die nordfinnische Stadt Oulu eignet sich hervorragend dazu, diese wütenden Worte erklingen zu lassen.

Man spürt es auf „Taistelutahto“ an allen Ecken und Enden. Die Jungs haben einfach Bock auf genau diese Musik und leben den Pagan Metal in jeder Faser. VERIKALPA sind keine aufgesetzten Mitläufer einer Szene, die ohnehin in den letzten Jahren gesundgeschrumpft wurde und kaum noch einen Markt bietet.

Don’t judge a „Taistelutahto“ by its cover

Trotz des grässlichen Covers entpuppt sich das VERIKALPA-Debüt als echter Hingucker. Die Band hat hörbaren Spaß und transportiert dieses Gefühl perfekt in 36 überaus unterhaltsamen Minuten. 2018 wird sicherlich nicht das Jahr der Renaissance des Pagan Metals, aber mit VERIKALPA und voraussichtlich einem neuen NEBELHORN-Album könnte dieses auch schlechter beginnen. Bärenfelle ausgepackt und Hörnerhelme (danke Richard Wagner!) aufgesetzt – es geht wieder rund!

09.02.2018

Stellv. Chefredakteur

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