Volumes - Different Animals

Review

Andere Tiere besingen die kalifornischen Metalcorer VOLUMES auf ihrem dritten Album – dabei ist der Titel allerdings nicht programmatisch, denn letztlich machen die Herren aus Los Angeles auf „Different Animals“ nichts großartig anders, als auf „Via“ (2011) oder „No Sleep“ (2014). Klar, 2017 steht VOLUMES mit Spinefarm Records (in Koop mit Fearless Records) ein größeres Label im Rücken, und klar gibt es ein paar Überraschungen und potenzielle Aufreger auf dem Album. Trotzdem: Die Marschroute einer Mischung aus den weniger aufregenden Elementen des Metalcore und den noch weniger aufregenden Momenten des Djent ist auf „Different Animals“ grundsätzlich dieselbe.

„Different Animals“: Ordentlicher Einstieg, aber den Anschluss vergeigt

Dabei geht es mit „Waves Control“ anfangs ganz ordentlich los. VOLUMES bieten mit dem Opener das, was ihre Fans kennen und hören wollen, der Song ist ein brachialer, wuchtiger, Djent-beeinflusster Metalcore-Kracher, der sich, vom seichten Pop-Gesang im Refrain mal abgesehen, im oberen Härtedrittel des Genres ansiedelt. Besagter Refrain nervt ein wenig mit seinen völlig glatten Clean Vocals, die, wie gesagt, eher aus der Pop-Branche zu stammen scheinen, geht aber trotzdem ganz gut ins Ohr. Man hat zumindest schon wesentlich schlechtere und vor allem wesentlich seichtere Metalcore-Stücke gehört.

Der starke Einstieg steht auf „Different Animals“ allerdings ziemlich allein auf weiter Flur. Gleich im Anschluss an „Waves Control“ geht es mit „Finite“ weiter, der sich über weite Strecken als poppiger, seichter, elektronisch angereicherter Modern-Metal-Song präsentiert und erst im letzten Drittel djentige Gitarren auspackt. So gut VOLUMES in ihr drittes Album starten, so lahm machen sie weiter. Das gilt auch für „Feels Good“, in dem VOLUMES mit der Kombination technischer Djnt-djnt-Riffs und einer sphärischen Leadgitarre wohl an die Briten ARCHITECTS erinnern wollen, allerdings nicht einmal ansatzweise deren Intensität und songschreiberische Klasse erreichen. Der Pop-Refrain vom Reißbrett fügt sich da nur in das traurige Bild ein.

VOLUMES haben keinen roten Faden und keine Hits – es sei denn, du magst DEAD BY APRIL

Weiter geht es dann mit dem härteren (und ganz gut hörbaren) Stück „Disaster Vehicle“, im Anschluss bewegen sich VOLUMES immer wieder zwischen den Polen „djentiger Nu-Metalcore“ und „poppiger, elektronischer Modern Metal“ (samt Rapper-Beitrag in „Hope Mix 7“, was OBEY THE BRAVE vor kurzem sehr viel eleganter hinbekommen haben, und SYSTEM OF A DOWN-Reminiszenzen in „On Her Mind“) hin und her, wahrscheinlich damit auch wirklich jeder ein paar Leckerbissen findet. Das Problem dabei: Einen roten Faden bis auf den des Möglichst-viele-Käufer-Findens bleiben VOLUMES auf „Different Animals“ schuldig.

Das wäre halb so schlimm, würden sie denn wenigstens gute Songs, über „Waves Control“ hinaus ein paar mehr Hits liefern – doch Fehlanzeige. „Different Animals“ ist einfach ein unrundes Album, das in seinen härteren Parts wenig aufregend und in seinen poppigen Modern-Momenten ähnlich lame wie DEAD BY APRIL, AMARANTHE oder die letzte IN FLAMES ist. Aber wer diese Bands bzw. Platten gut fand, der könnte auch seinen Spaß an „Different Animals“ haben.

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22.06.2017

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