Zelaot Cult - Spiritual Sickness

Review

Wem Bands wie OBITUARY, MORBID ANGEL oder vor allem PESTILENCE ein Lächeln auf die Lippen zaubern, der kann getrost bzw. muss sogar an dieser Stelle weiter lesen. Denn „Spiritual Sickness“, die erste LP von ZEALOT CULT, schippert maßstabsgetreu im Fahrwasser dieser Altmeister über den Atlantik.

Die Iren haben sich für ihre erste richtige Scheibe stolze zehn Jahre Zeit gelassen, das hat dem Album jedoch hörbar gut getan. „Spiritual Sickness“ tönt wie eine gekonnte Mischung aus mittel alten und neueren PESTILENCE und klassischen MORBID ANGEL garniert mit einem wohl dosiertem Schuss OBITUARY. Die Jungs verbinden also ziemlich geschickt die Prügelkunst aus unserem Nachbarland und Florida.

ZEALOT CULT mit viel Herzblut und Liebe zum Detail

Und mit dem Titelsong geht es auch gleich mal flott und sauber los. Der Song erinnert musikalisch ganz klar an PESTILENCE, wobei in der Stimme auch ein kräftiger Hauch Jon Tardy mitschwingt. Es steht also europäisch-amerikanischer Old School Death auf der Tagesordnung, und der haut auch gleich mal so richtig fett ins Mett. „Sea Of Suffering“ schwenkt dann deutlich Richtung MORBID ANGEL und gefällt mir persönlich wesentlich besser als das neuere Material der Legende. Diese Tempoverschleppung passt bestens in den Plan. Das gilt auch für den feinen punkigen Vibe von „Left To Rot“, hier schielen ZEALOT CULT mächtig Richtung OBITUARY.

Und zwischen diesen drei Polen pendelt im Prinzip die gesamte Scheibe. Das klingt oft alles so ein bisschen nach Plagiat, macht aber nichtsdestotrotz richtig Laune. „Spiritual Sickness“ ist folglich kein absolutes Premium-Produkt, verkörpert dennoch gehobene Death-Metal-Klasse.

Gerade PESTILENCE schimmern bei den meisten Songs schon überdeutlich durch, das kann niemand ernsthaft verleugnen. Die Tempowechsel und die Songstrukturen könnten so auch nahezu 1:1 aus der Feder von Patrick Mameli & Co. stammen. Aber was soll‘s? Solche Mucke muss man ganz einfach können, sonst wird es schnell langweilig oder schlimmstenfalls peinlich. Das kann diesen Jungs hier allerdings kaum passieren, die beherrschen sowohl Instrumente als auch Songwriting.

Zwischen den Niederlanden und Florida

Schließlich gönnen ZEALOT CULT sich selber und dem geneigten Hörer bei „Servi Ad Deum“ noch einen feinen gelungenen Schlenker Richtung DEATH. Und auch der ist wie der Rest der Scheibe einfach mit viel Herzblut und Liebe zum Detail gestaltet, Punkt.

Nochmal, ZEALOT CULT sind ganz sicher nicht die absoluten Überflieger und leben vor allem von den Reminiszenzen an die glorreiche Vergangenheit. Aber das große Erbe wird äußerst würdevoll verwaltet, „Spiritual Sickness“ huldigt ganz einfach den alten Meistern, und da ist ja auch absolut nichts falsch dran.

Die neue Death-Metal-Welle rollt unvermittelt weiter, das stößt natürlich nicht nur auf Zustimmung. Aber so lange bei überdurchschnittlich vielen Kapellen die Qualität im grünen Bereich liegt, soll es mir recht sein.

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31.10.2018

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