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Der große Redaktionspoll 2022

Special

Michael Klaas

Michael Klaas

Top 10 Alben 2022

1. BESVÄRJELSEN – Atlas
2. CARPENTER BRUT – Leather Terror
3. FELLOWSHIP – The Saberlight Chronicles
4. VORBID – A Swan By The Edge Of Mandala
5. OAK – The Quiet Rebellion Of Compromise
6. O.R.K. – Screamnasium
7. DARKEST ERA – Wither On The Vine
8. ARTIFICIAL BRAIN – Artificial Brain
9. OFF! – Free LSD
10. UNDEATH – It’s Time … To Rise From The Grave

Flops und Enttäuschungen 2022

VERSENGOLD – Was kost’ die Welt
Alle Jahre wieder, möchte man meinen … VERSENGOLD werden mit ihrem SANTIANO-light-Sound immer erfolgreicher, aber wie so oft verschwimmt dadurch der eigentliche, spielmannsartige Reiz der Bremer mit jedem Album etwas mehr. “Was kost’ die Welt” ist genauso unnötig, blitzblank poliert und auf Massenappeal gestriegelt wie sein Vorgänger und daher ein Kandidat für die Skip-Taste.

AMORPHIS – Halo
Nach “Queen Of Time” ist in mir ja die Hoffnung aufgekeimt, dass AMORPHIS vielleicht eventuell weg von ihrem formelhaften Schablonensound wegkommen, der sich so um die Zeit ab “Skyforger” eingestellt hat. Aber “Halo” hat mich eines besseren belehrt …

WILDERUN – Epigone
Keine Enttäuschung im Sinne von “Qualität stimmt nicht”; denn “Epigone” ist ein gutes Album. Aber es bleibt meilenweit hinter dem zurück, was man von den Bostonern nach ihren drei ersten Alben erwarten konnte. Es ist das vielleicht konventionellste Album der US-Amerikaner und lässt diese OPETH-trifft-auf-TURISAS-Abenteuerlust ihrer frühen Werke nahezu gänzlich missen. Nicht falsch verstehen: Ich empfehle jedem, der es noch nicht getan hat, dieses Album zu hören, weil es einfach weit besser ist als vieles andere; aber es könnte ein Vorbote für qualitative Stagnation sein, gerade im Lichte der Major-Label-Verpflichtung durch Century Media.

2022 wurde dieses Metal-Genre (neu) erfunden und das ist gut so

Der Metal ist so deprimierend vorhersehbar, dass diese Fragestellung purer Zynismus ist.

Ganz unmetallisch und völlig unrockbar – die Non-Rock-/Non-Metal-Alben 2022

THE WEEKND – Dawn FM
Wer hat THE WEEKND eigentlich erlaubt, einfach mal so eines der geilsten Synthpop-Alben des Jahres zu veröffentlichen? In dem Moment, in dem einem die kühlen, lässigen Synths auf dem Opener “Gasoline” in Empfang nehmen, lässt sich die Scheibe eh nicht mehr stoppen. Und “Take My Breath Away” ist tatsächlich mal ein brauchbarer Radio-Hit, der mich nicht in Agonie an die Decke krabbeln lässt.

ALEX CAMERON – Oxy Music
Vielfach für seine gedämpftere Art – sowohl musikalisch als auch lyrisch – kritisiert, ist gerade diese Zurückhaltung für mich ein großes Plus, das “Oxy Music” so großartig macht, auch weil ich denke, dass der sonst übliche Humor bei einem durchaus ernsten Thema wie Drogenabhängigkeit etwas unsensibel rüberkommen würde. Dabei bleibt diese etwas billig anmutende Hillbilly-Ästhetik ein musikalisches Kernelement. Es klingt so, als würde Alex Cameron zu seinen eigenen Songs Karaoke singen. Kombiniert mit den großartigen Hooks, die in diesem Jahr weit und breit ihresgleichen suchen, ist “Oxy Music” ein wahres Heartland-Rock-Highlight, das man nicht verpassen sollte.

OPEN MIKE EAGLE – A Tape Called Component System With The Auto Reverse
Sicher ist “A Tape Called Component System With The Auto Reverse” eines der großen Rap-Highlights des Jahres. Der sonst so verträumt klingende bzw. mehr auf Atmosphäre setzende Open Mike Eagle liefert hier einige seiner roheren Cuts und reiht auf diesem Mixtape einen Hit an den anderen. Der etwas kantigere Sound tut sein Übriges, um dies hervorragend zu unterstreichen, gerade in Songs wie “I’ll Fight You” oder der großartigen MF DOOM-Hommage “For DOOM”.

Mehr Underground geht nicht – der Geheimtipp 2022…

FUTURE JESUS & THE ELECTRIC LUCIFER
Mal davon abgesehen, dass FUTURE JESUS & THE ELECTRIC LUCIFER einen der besten Bandnamen aller Zeiten haben, steckt hier hinter eine kompetente Krautrock-Band aus Düsseldorf, deren spaciger Sound durchgehend gefällig rattert und daher gehört gehört.

GIANT HEDGEHOG – Im Siel
Ein instrumentales, jazziges Prog-Highlight kommt aus Münster. GIANT HEDGEHOG liefern auf ihrem neuen Album ein wirklich gediegenes, atmosphärisches und einfach nur wunderbar hörbares Album, zu dem man richtig schön relaxen kann, ohne dass es zu oberflächlicher Hintergrundbeschallung verkommt.

LUMINOUS VAULT – Animate The Emptiness
Ihr kennt Industrial Black Metal, richtig? Nun, wie wäre es mit Industrial, der wie Black Metal klingt, aber eindeutig elektronischer Natur ist? Diesem ambitionierten Unterfangen stellen sich LUMINOUS VAULT durchaus erfolgreich auf “Animate The Emptiness”.

Nass und durchgeschwitzt – Beste Konzerte/Festivals 2022

Zu wenige besucht wegen Arbeit, privatem Stress, psychischer Belastung und Auslaugung, aber MR. HURLEY im März haben gewohnten Spaß und ungewohnte Opulenz geliefert; RUMMELSNUFF in Kassel mal live sehen war auch ziemlich dufte und genauso skurril und knuffig wie ich’s mir vorgestellt habe. Und SCAR SYMMETRY auf’m Rockharz endlich mal gesehen, das war auch gut.

Das Arschloch 2022 war/ist…

Wie immer ich selbst.

Du hast für 2023 einen Wunsch frei und der ist…

Endlich die bessere Version meiner selbst sein, die ich eigentlich schon längst sein sollte.

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01.01.2023

"Irgendeiner wartet immer."

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10 Kommentare zu metal.de - Der große Redaktionspoll 2022

  1. motley_gue sagt:

    Wenn ich das richtig verstehe, sind das sozusagen die Einzel meinungen der Redaktion, die dann in Summe die Top 50 ergeben haben, oder?
    Wie schafft es dann ein Album insgesamt auf Platz 2, wenn es nur in einer einzigen persönlichen Top 10-Aufstellung vertreten ist?

    Ansonsten finde ich so etwas ganz gut. Das erklärt ein wenig, wie einzelne Redakteure ticken und warum sie einzelne Alben hoch oder niedrig bewerten. Und schlussendlich erklärt es, dass (sollte ich mit obiger Annahme richtig liegen) die Top 50 eine Durchschnitts-Beliebtheitswertung darstellen und somit sicher keinen Anspruch auf elitären künstlerischen Wert legen.

  2. Dominik Rothe sagt:

    Der Redaktionspoll ensteht komplett unabhängig von unserer Jahresbestenliste. Nicht alle Redaktionsmitglieder, die sich am Poll beteiligen, haben Wertungen für die Bestenliste abgegeben und umgekehrt haben nicht alle, die Wertungen dafür abgegeben haben, am Poll teilgenommen. Da besteht also keinerlei direkter Zusammenhang 🙂

  3. Watutinki sagt:

    „Und schlussendlich erklärt es, dass (sollte ich mit obiger Annahme richtig liegen) die Top 50 eine Durchschnitts-Beliebtheitswertung darstellen und somit sicher keinen Anspruch auf elitären künstlerischen Wert legen.“

    So würde ich es jetzt nicht formulieren, aber mit dem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ triftt man die Top 50 sicher nicht falsch.

    Forderung ähm… Verbesserungsvorschlag: Was ich cool fände wäre, wenn man beim Jahrespool bei den Top 5 oder Top 10 wie auch immer, die einzelnen Alben auf das jeweilige Review verlinken würde. Das würde zum einen natürlich den Zugriff auf das Review vereinfachen, ich fände es aber wichtiger zu erkennen, ob zu dem Album bereits ein Review bei metal.de existiert. Sollte es nämlich kein Review dazu geben, wäre das ein Hinweis darauf, dass hier im Kontext von metal.de ein neuer Musikvorschlag kundgetan wurde, mit dem man sich ggf. in dem Jahr noch nicht beschäftigt hat. Generell finde ich, vielleicht wird das aufgrund der Schubladen Thematik hier anders gesehen, eine Genre Bezeichnung immer hilfreich. Jeder hat halt seine Vorlieben.

  4. Hansi sagt:

    Die Top50 sind doch alle verlinkt auf die Rezensionen. Einfach auf rot geschriebenes ‚Künstler – Album‘ klicken.

  5. Watutinki sagt:

    Ist ja mal ein netter Zug, dass Du mich unterstzützen möchtest, oder geht es eher ums Klugscheissen?
    Ich gehe mal von guten Absichten aus! :))

    Aber jetzt muss ich klugscheissen, es geht hier ja um den Redaktionsppool, daher ist dieser auch von mir gemeint gewesen.

  6. Hansi sagt:

    Die Leute, die, ohne dafür bezahlt zu werden, in ihrer Freizeit die Seite betreiben, sollen also, wenn sie recht umfangreich einen kleinen Einblick hinter die Kulissen gewähren, auch noch ein paar hundert Alben zu Rezensionen und Artikeln verlinken, damit Nutzer sich nicht die Arbeit machen müssen die Suchfunktion der Seite oder Google zu nutzen.
    Ich gehe mal positiv davon aus, dass Nutzer, die solche Vorschläge machen, nicht nachdenken, welche Arbeit dahintersteckt und auch nicht merken wie egoistisch diese Wünsche sind.

    An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Redakteure und Redakteurinnen bei Metal.de für Eure ehrenamtliche Arbeit und Euch allen ein gutes Neues Jahr.

  7. Watutinki sagt:

    „Ich gehe mal positiv davon aus, dass Nutzer, die solche Vorschläge machen, nicht nachdenken, welche Arbeit dahintersteckt und auch nicht merken wie egoistisch diese Wünsche sind.“

    Also ging es Dir doch um’s Klugscheissen, ich hätte es wissen müssen.

    Ich weiss nicht ob Du von der IT Ahnung hast, scheinbar genauso wenig, wie Du einen Musikgeschmack besitzt. Jedenfalls sind Digitalisierung und Automatisierung nicht nur Begriffe, sondern häufig gute Möglichkeiten, derartiges OHNE großen Aufwand umzusetzen.
    Natürlich wäre eine manuelle Verlinkung Blödsinn, da zu aufwendig, aber vielleicht existieren hier technischen Automatisierungsmöglichkeiten. Wissen tuen das weder Du noch ich, deshalb ist mein Vorschlag nicht aus der Luft gegriffen und schon gar nicht egostisch. Der Einzige der sich hier so verhält bist Du.

    „An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Redakteure und Redakteurinnen bei Metal.de für Eure ehrenamtliche Arbeit und Euch allen ein gutes Neues Jahr.“

    Kannst Du so etwas auch schreiben, ohne zu versuchen mir vorher einen Reinzudrücken? Dieses Angebiedere ist derart vorhersehbar und peinlich, Deine Schleimspur reicht schon über den Äquator.

  8. Hansi sagt:

    Don’t feed the Troll!

  9. Watutinki sagt:

    Das ist alles was Du dazu zu schreiben hast? Erst jemanden unsinniger Weise als egoistisch zu betiteln, ich erkläre Dir wie ich es meine und Du kommst wieder mit Deinem Troll Blödsinn?

  10. elLargo sagt:

    Ich würde es wieder besser finden wenn die Top Alben des Jahres wieder in Genre eingeteilt werden. Ich glaube 2020 war das so oder ? Ich kann mir vorstellen dass es mehr Arbeit ist, jedoch auch sinnvoller für die Verteilung einzelner Bands und Alben.