Der große metal.de-Monatsrückblick Juni/Juli 2019
Die Highlights und Lowlights

Special

Der große metal.de-Monatsrückblick Juni/Juli 2019

Editorial

Grüß Gott ihr Lieben,

während halb (Metal-)Deutschland auf den Festivals dieser Welt „the time of my life“ verlebt, bleibt natürlich auch die schwermetallische Erdkugel nicht stehen.

Den neuen Song von CULT OF LUNA habt ihr hoffentlich gehört. OPETH versorgen uns regelmäßig mit News zu „In Cauda Venenum“. Mittlerweile kennen wir das neue Album von SLIPKNOT, zumindest „Solway Firth“ konnte uns begeistern. Den Rest lest ihr beim Kollegen Michael Klaas. MANOWAR mal wieder ohne Worte. Chris Adler hingegen ist wieder auf Jobsuche. Auch KORN hauen regelmäßig neues Zeug raus. METALLICA covern RAMMSTEIN? Das musste jeder sehen. Goodbye SLAYER! STEEL PANTHER – könnte schmutzig werden. Die Aktion von TAU CROSS-Frontmann Rob Miller war hingegen weniger cool. Am Horizont zeigt sich ein neues MAYHEM-Album. Wird hoffentlich groß. Kommste nicht hinterher.

Noch in eigener Sache: Ihr könnt uns ab sofort bei Steady supporten. Danke an alle, die bereits mitmachen.

Also, wird nicht langweilig mit euch. Die Alben, welche uns im Juni und Juli bewegt haben, folgen nun. Viel Spaß und bleibt uns gewogen!

Stefan & metal.de

p.s.: Kommt zum Prophecy Fest am 13. und 14. September nach Balve.

Der große metal.de-Monatsrückblick Juni/Juli 2019 – Die größten Highlights

BATUSHKA – „Hospodi“

Es gibt vieles doppelt. Wichtig in unserem Kontext: Ohren, Bass-Drum, mitunter christliche Moral. Und eben auch BATUSHKA. „Hospodi“ ist das Werk von Bartlomiej Krysiuk, Krzysztof Drabikowskis Version der Band ist mit „Panihida“ vorstellig. Klar?

Und „Hospodi“ startet auch furios: „Glatterer, drückenderer Sound, mehr Bombast, und trotzdem finden sich die typischen Trademarks, insbesondere die Chöre wieder“. Leider baut die Scheibe aber im weiteren Verlauf einigermaßen ab, kontatiert Herr Wischkowski – unseren Juli-Soundcheck gewinnen diese BATUSHKA trotzdem.

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THY ART IS MURDER – „Human Target“

THY ART IS MURDER aus dem sonnigen Australien sind auch mit „Human Target“ Garanten für gute Laune. Vielleicht nicht für gute Laune ganz präzise im herkömmlichen Sinne – aber Eingeweihte werden sich ergötzen am Nachfolgewerk zu „Dear Desolation“. Denn die Mischung aus Death Metal und Brutalo-Core ist noch vielseitiger und spannungsgeladener geworden. Wer also in der Lage ist, sich ordentlich im Visier dieser Platte zu platzieren, der wird auch nachhaltig getroffen werden von diesem Brocken aus Hass und Düsternis. Wunderbar.

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HEILUNG – „Futha“

Alles schon dagewesen? HEILUNG mischen die Neofolk Szene nicht erst mit „Futha“ auf. Die Platte ist das inhaltlich feminin dominierte Gegenstück zum Vorgänger-Werk „Ofnir“. Und insgesamt ein rauhes wie detailreiches Stück Kunst. Das hörspielartige „Vapnatak“ inklusive; merke: „Als Sprache wurde hier aus ganz persönlichen Gründen der moselfränkische Dialekt gewählt. Aufgenommen wurde die Rezitation unter einem rekonstruierten germanischen Schild vor der Original-Geräuschkulisse herabregnender Pfeile.“ Angela stellt jedenfalls fest, dass „Futha“ mehr Erlebnis denn Album darstellt.  Und live erstmal: Geweih aufs Haupt und ab dafür!

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CARNAL TOMB – „Abhorrent Veneration“

Sich nach einem Song von DISMEMBER zu benennen, das ist natürlich nicht verkehrt und dürfte gern noch stärker Schule machen. Jedenfalls, wenn Oldschool-Death Metal auf dem Programm steht. Bei CARNAL TOMB aus Berlin steht Oldschool-Death Metal auf dem Programm.

Herr Popp, durch dessen Gehörgänge seit Dekaden Entsprechendes marodiert, stellt fest: „Auf „Abhorrent Veneration“ passt wirklich eine ganze Menge: Angefangen von den Prügelparts über die feinen düsteren Midtempo-Passagen bis hin zu den richtig coolen Soli und Harmonien. Und das alles untermalt von sehr gelungen Growls.“ CARNAL TOMB vereinen all das zu anspruchsvollen, aber schlüssigen Songs.

Uuuaarrgh. So einfach ist das mitunter.

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METALIAN – „Vortex“

Auch METALIAN aus Kanada haben sich nicht abwegig benannt. Auf „Vortex“ nämlich gibt es – potztausend! – Heavy Metal. Klassischen Heavy Metal auf den Schultern von MAIDEN und PRIEST. Und: „‚Vortex‘ hat keine großen pathetischen Gesten, keine künstlerisch wertvollen Volten im Sinne der atmosphärischen Vielfältigkeit, auch keine überproduzierte Wall Of Sound. Was ‚Vortex‘ allerdings hat, ist ein brandgefährlicher Überschuss an mühsam kanalisierter Energie.“

Bang that head that doesn’t bang.

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VERSENGOLD – „Nordlicht“

Partysongs und Gesellschaftskritik, Live-Hymnen und zerbrechliche Balladen, Trinkhumor und Tiefgründigkeit – VERSENGOLD können alles. Und „Nordlicht“ bekommt die Höchstpunktzahl. Herr Weise jedenfalls sieht die Band an der Spitze des Folk-Gefiedel-Genres. Und dass die Mehrheit im Hause metal.de schwarzgeschminkt das Hanteltraining nur im modrigen Keller angeht, das heißt ja nun nicht zwangsweise, dass unser Randsparten-Fachmann einen unpassenden Nachnamen tragen würde.

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JESS BY THE LAKE – „Under The Red Light Shine“

Jess? Jawohl, genau die! Von JESS AND THE ANCIENT ONES und dem EXPLODING EYES ORCHESTRA. Mehr oder weniger Solo unterwegs liefert die mysteriöse Lady geerdeten Hardrock, leicht melancholisch, vielseitig, vielschichtig. Naturverbundenheit wird transportiert und textlich Persönliches offenbart. Die eine oder andere Gänsehaut ist schon drin, beim Genuss des aktuellen Werks der guten Jasmin Saarela. Sie kann es halt.

Der große metal.de-Monatsrückblick Juni/Juli 2019 – Die größten Highlights

MOTANKA – „Motanka“

Die junge Band aus der Ukraine will harten Rock mit Folk und elektronischen Elementen kombinieren, sodass ihr mystischer Überbau auf angemessenen Säulen angemessen zu thronen und zu strahlen vermag. Herr Thorbrügge vermisst nocht etwas die Konsequenz – den metal.de-Soundcheck im Juni gewinnen MOTANKA mit ihrem Debüt dennoch. Wie zuvor schon den Wacken-Metal-Battle.

Der große metal.de-Monatsrückblick Juni/Juli 2019 – Die größten Highlights

MEMORIAM – „Requiem For Mankind“

Wenn du unter anderem BOLT THROWER und BENEDICTION im Lebenslauf hast und das Genre nicht wechselst, dann musst du liefern. MEMORIAM tun dies mit ihrem dritten Album so überzeugend wie nie. „Requiem For Mankind“ liefert das Gleiche – und so wollen wir es ja auch – wie immer, nur eben doomiger, beklemmender, intensiver, zwingender als zuvor. Und: Karl Willets „singt“ auch wieder stärker. Puh …

P.S.: „Rauch und Staub und Qualm. Die Luft scheint zu brennen. Und dieser Lärm. Ohrenbetäubend, niederschmetternd. Die Panzer, diese Giganten aus Stahl, rollen um sich schießend heran, unaufhaltsam, vernichtend, Tod bringend, gleich einer Death-Metal-Walze.“

Der große metal.de-Monatsrückblick Juni/Juli 2019 – Die größten Highlights

VALBORG – „Zentrum“

Wenn man Santels Rezi-Text einmal durchs semantische Sieb kippt, bleiben neben anderen folgende begriffliche Edelsteine hängen: Death, Doom, Hardcore, progressive Anwandlungen. Atmo: zwischen Weltuntergang, studentischer Performance und VALBORG-Wahnsinn. Primitive Zerstörung auf Dadaismus.

VALBORG regeln.

Der große metal.de-Monatsrückblick – Die schlimmsten Gurke

FETID – „Steeping Corporeal Mess“

Einfach nur draufloskloppen hilft nicht immer. FETID scheitern am Knock Out. Ihrem Mix aus Death Metal, Brutal Death und Grindcore fehlt es über die volle Rundenzahl schlichtweg an Spannung. Der Gegner steht noch, das Publikum schläft. „Steeping Corporal Mess“ vereint so gesehen die Entertainment-Qualitäten von Henry Maske mit der Finesse von Axel Schulz. Na ja.

Die Playlists der Redakteure: Das lief bei uns im Juni/Juli 2019!

Christian Popp

1914 – The Blind Leading The Blind
AVANTASIA – Moonglow
CARNAL TOMB – Abhorrent Veneration
EISREGEN – Fegefeuer
MUNARHEIM – Willens & Frei
ORPHANED LAND – Unsung Prophets & Dead Messiahs
PAGANIZER – The Tower Of The Morbid
ROGGA JOHANSSON – Entrance To The Otherwhere
TEMPLE OF DREAD – Blood Craving Mantras
XAON – Solipsis

Michael Klaas

DREAM TRÖLL – Second To None
PSYCROPTIC – As The Kingdom Drowns
MADDER MORTEM – Marrow
A TRIBE CALLED QUEST – Peoples‘ Instinctive Travels And The Paths Of Rhythm
MALIBU KEN – Malibu Ken
OTTONE PESANTE – Apocalips
CHRISTIAN STEIFFEN – Gott Of Schlager
ARIA PRIMITIVA – Sleep No More
JEAN GRAE AND QUELLE CHRIS – Everything’s Fine
MESSA – Feast For Water

Sven Lattemann

DARKTHRONE – Old Star
HOLLYWOOD BURNS – Invaders
KULL – Exile
HEILUNG – Futha
GAAHLS WYRD – Gastir
TANITH – In Antother Time
DEMONS AND WIZARDS – Demons & Wizards
THEATRE OF TRAGEDY – Aégis
THE SISTERS OF MERCY – First And Last And Always
MANOWAR – Sign Of The Hammer

14.08.2019
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