Metalian - Vortex

Review

METALIANs Sänger/Gitarrist Ian Wilson bemüht sich rund um „Vortex“ gar nicht erst, substanzlose „Andere Bands kennen wir nicht mal“-Phrasen zu bemühen. Denn was will der gute Mann auch machen: In der Substanz ist auch das dritte Album seiner kanadischen Gang ganz unzweifelhaft klassischer Heavy Metal, geprägt durch die Großen der Zunft. Und in der Fassade ebenso.

Am prägnantesten scheinen sich beim Erstkontakt JUDAS PRIEST in den Sound METALIANs eingebrannt zu haben. Neben der coolen hohen Rob Halford/Falcon Eddie-Sirene des Chefs verweisen auch funkelnde Details wie zum Beispiel das lyrische „Hell bent for leather“-Zitat im repräsentativ betitelten „Full Throttle“ oder die für PRIEST typische hymnisch-melodische Leadgitarren-Passage in „The Sirens Wail“ auf die Big Boys aus Birmingham.

METALIAN spielen Heavy Metal mit dem Pedal auf dem Metall

Dabei brettern METALIAN allerdings trotz aller Huldigungen in Richtung PRIEST eine ordentliche Reifenbreite ungezügelter durch den Genre-Parcours, als es Halford, Tipton und der Rest in der Regel tun.
Näher sind die Herren da schon an den frühen Werken IRON MAIDENs und generell den ungezügelten ersten Geschossen der noch minderjährigen NWOBHM. Das hier ist Heavy Metal mit flammendem Rock-Kern, der sich gewaschen haben mag, aber trotz aller blinkenden Soli und Gesangsspitzen mitnichten poliertem Stahl ähnelt.

Mit anderen Worten: „Vortex“ hat keine großen pathetischen Gesten, keine künstlerisch wertvollen Volten im Sinne der atmosphärischen Vielfältigkeit, auch keine überproduzierte Wall Of Sound. Was „Vortex“ allerdings hat, ist ein brandgefährlicher Überschuss an mühsam kanalisierter Energie, der METALIAN in diesem Sinne fast in die Nähe diverser einschlägiger Speed Metal-Weirdos schießen lässt.

„Vortex“ ist richtig gutes Zeug

Kein Spruch: Man muss tatsächlich durchaus konzentriert sinnieren, um auf eine weniger paradoxe Kombination zweier Tätigkeiten zu kommen als dem gleichzeitigen Hören und schriftlichen Bewerten von „Vortex“. (Stricken auf dem Trampolin vielleicht oder Abrocken auf dem Kreuzfahrtschiff.) Eine Hand ist immer weg von der Tastatur und der Bildschirm lässt sich bei dem vermaledeiten Zucken des Hauptes auch nicht durchweg optimal fixieren. Und dann dieser stechende Durst …

Ergo: Richtig gutes Zeug. Musst du auch mal ausprobiern.

16.07.2019

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1 Kommentar zu Metalian - Vortex

  1. deadhouse sagt:

    Das Cover allein sollte die goldene Himbeere 2019 für Coverart bekommen….