Burden Of Grief
Burden Of Grief

Interview

Es ist ein wenig ruhig geworden um Burden Of Grief. Als ich dann mal wieder die CD einlegte, fragte ich mich, was die Jungs eigentlich gerade so treiben – vielleicht steht das Nachfolgealbum schon vor der Tür ?

Burden Of GriefUm ein wenig mehr über euch und euer bisheriges Leben zu erfahren, hatte ich mich auf die Suche gemacht, um eure Homepage zu finden. Nach Ewigkeiten habe ich es dann aufgegeben, um von dir zu erfahren, dass ihr – leider – noch nicht im Netz vertreten seid. Woran hängt´s ?

Also, zur Homepage: der Name (Link) ist schon beantragt und es kann sich nur noch um wenige Wochen handeln, bis dann auch wir als Band endlich im Netz der Netze sind. Ich hatte bisher einfach keinen Bock, jemandem viel Geld für eine Homepage-Erstellung zu zahlen. Nachdem ich mich jetzt ein wenig schlau gemacht habe, denke ich, dass ich die Seite selbst erstellen und ständig aktualisieren kann. So watch out for the ultimate Burden-site !!!

Wie gesagt – ich weiß noch nicht allzuviel über euch. Wärst du so nett mir zu verraten, was ihr ausserhalb der Band so treibt – alle im Studium ?

Im Moment sind wir leider streng genommen nur zu viert. Nachdem uns unser langjähriger Drummer vor einem Jahr verlassen hat, haben wir zwar schnell Ersatz gefunden, der aber wegen seiner Wehrpflicht so gut wie keine Zeit für die Band hatte. Die diesjährigen Festivals haben wir dann mit einem Aushilfsdrummer durchgezogen. Doch nun zu Deiner Frage: ich wohne und studiere in Kassel (Wirtschaftswissenschaften). Auch unser anderer Gitarrist studiert in Kassel, allerdings Bauingenieurwesen. Unser Sänger ist Schreiner und unser Basser hat gerade seinen Zivildienst beendet. Etwas besonders spannendes gibt es nun nicht über unser Privatleben zu berichten. Auch gehen unsere musikalischen Vorlieben z.T. sehr weit auseinander. Der fanatischste Plattensammler von uns bin aber wohl ich…

Da du es schon angesprochen hast… mich interessiert es immer brennend, in welche Richtung der Musikgeschmack meiner favorisierten Bands geht. Liegt ihr da in etwa auf einer Linie, oder habt ihr privat völlig unterschiedliche Ansichten, wie Musik klingen soll ?

Wie die Musik von Burden Of Grief klingen soll, da haben wir in etwa die gleichen Vorstellungen. Bisher gab’s wenig Meinungsverschiedenheiten, was die musikalische Ausrichtung angeht. Was jedoch unsere privaten Musikgeschmäcker betrifft, so würde das hier den Rahmen sprengen. Ganz oben stehen bei uns allen wohl Metallica, Iron Maiden und Slayer. Alles weitere geht jedoch sehr weit auseinander…

Wie geht dein Studium voran ? Hast du dir schon Pläne zurechtgelegt, was du anschließend machen wirst ? Am meisten interessiert mich natürlich, wie es mit Burden of Grief weitergeht, wenn du und Oliver einen, bestimmt nicht schlechten, Fulltime Job annehmen und fett Kohle verdienen werdet.

Also, noch dauert unser Studium ein wenig. Wir sind beide erst im fünften Semester. Was danach ist, kann ich auch noch überhaupt nicht sagen. Die Band werden wir natürlich solange weiterführen, wie es geht. Allerdings denken wir, was die Band angeht, gar nicht so weit im voraus. Im Moment interessiert uns nur, dass wir möglichst bald wieder ein stabiles Line-Up haben und die zweite CD aufnehmen können.

Seid ihr hin und wieder in Kassel unterwegs ? Ich war zwar erst zwei, dreimal da, aber es schien mir nicht das schlechteste Pflaster für partysuchende Metaller zu sein. Und überhaupt – wie steht es um eure Kontakte zu anderen Bands im weiteren Umkreis ? Hier in Frankfurt kennen sich einige Bands (ob Underground oder nicht) auch ganz gut untereinander. Ich finde das prinzipiell ganz gut, da sie sich u.U. gegenseitig beeinflussen und dadurch auch vermehrt Konzerte stattfinden.

Kassel ist, was Metal angeht, total mies. Es gibt einen Club, der in regelmäßigen Abständen Underground-Gigs organisiert und ab und zu auch mal bekanntere Bands nach Kassel holt, z.B. Krisiun, Soilwork, Krabathor…, und eine Metal-Disco, in der nur Black Metal – Faschos abhängen. Konzerte größerer Bands gibt es so gut wie nie. Früher war das anders, da waren Konzerte mit Sepultura, Slayer, Iron Maiden, Sodom, Kreator, Saxon, Dream Theater usw. keine Seltenheit. Aber davon ist heute nix mehr übrig. Allerdings gibt es einige recht gute Bands hier in der Gegend, z.B. die Black Metaller Wald, die auch auf einer Rock Hard „Unerhört“-CD vertreten waren, Kali – Slayer-Thrash mit französischem, aggressivem Frauengesang, Sleeping Gods – sehr geiler Gothic-Doom, waren zuletzt mit My Dying Bride und Gathering auf Tour, und Puppetmaster – eine sehr geile Metallica-Coverband. Und noch eine ganze Reihe weiterer Bands… Dann gibt es noch eine sehr geile Metal-Sendung im Freien Radio Kassel, die meine Freundin mit einem Kumpel macht. Das Ding heißt „Welcome To Hell“ und läuft im Moment einmal im Monat mittwochabends 2 Stunden. Wer mal in der Gegend ist, sollte mal reinhören.

Hm, ob ich den Sender auch hier in Frankfurt empfangen kann ? Ich befürchte fast nicht. Aber wieder zurück zu Burden of Grief. Inwieweit hat sich euer Leben verändert, seit „Haunting Requiems“ erschienen ist ? Und noch viel wichtiger – wie geht es musikalisch weiter/voran ? Hattet ihr schon Zeit, euch Gedanken über das Nachfolgealbum zu machen ?

Ich bin froh, dass wir endlich professioneller arbeiten können, was Promotion usw. angeht. Unser Leben hat sich nicht unbedingt verändert, aber es ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen, dass wir all unser musikalisches Schaffen offiziell veröffentlichen konnten. Aber wie gesagt, selbst der jüngste Song der CD ist schon über 1 1/2 Jahre alt. „Haunting Requiems“ enthält eigentlich zwei Mini-CDs, wovon die letzte Anfang 1999 aufgenommen wurde. Seit der Zeit basteln wir natürlich schon an neuem Material, wobei uns aber das Drummer-Problem sehr aufgehalten hat. Es ist schwierig, über die Musik schon etwas zu sagen, in erster Linie haben wir uns als Songwriter weiterentwickelt, aber auch spieltechnisch. Die nächste CD soll auf jeden Fall fetter klingen und dementsprechend auch „fettere“ Songs enthalten. Die langsamen Parts werden um einiges zurückgeschraubt, was bleibt, ist Härte und Melodie. Was mir vorschwebt ist eine Melange aus „Master Of Puppets“ und „Heartwork“, allerdings würde ich mich jetzt nicht auf diese beiden Alben festnageln lassen. Ich wäre froh, wenn wir vor dem nächsten Festival-Sommer die nächste CD veröffentlichen könnten und dementsprechend auch auf einigen Festivals wieder mitspielen würden. Das Veröffentlichungsdatum unserer CD im Frühjahr gefiel mir eigentlich ganz gut…

Bei Band fällt mir ein… was habt ihr nach der Veröffentlichung von „Haunting Requiems“ gemacht ? Tagelang gefeiert ? Das Album ist doch bestimmt eingeschlagen wie eine Bombe. Hast du eine Ahnung, wie die Verkaufszahlen sind ?

Wie gesagt lief dieses Jahr wegen des Drummer-Problem relativ wenig. Ich mußte sehr viele Gigs und auch ein Tour-Angebot schweren Herzens absagen. Aber die Festivals wollten wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen und haben halt einen Ersatzdrummer eingeprobt. Das klappte auch soweit hervorragend, auch wenn man über dem katastrophalen Wave-Gotik-Treffen lieber den Mantel des Schweigens ausbreiten sollte. Die Kritiken zur Platte waren in der Tat durchweg sehr geil, viel besser als wir erwartet hatten, da „Haunting Requiems“ im Grunde eine Ansammlung all unserer Songs ist, die z.T. schon einige Jahr auf dem Buckel haben. Unser nächstes Album wird dann wohl mehr wie aus einem Guß klingen und besser produziert sein. Wo die genauen Verkaufszahlen der CD liegen, erfahre ich erst Anfang Oktober…

Auch wenn du es wahrscheinlich lieber vergessen möchtest – wie empfandet ihr das Wave Gotik Treffen 2000 ? Da ich auch vor Ort war, konnte ich mir mein eigenes Bild machen und habe gemerkt, dass die Leute und natürlich die Bands die Szene ganz unterschiedlich aufgenommen haben.

Das WGT war von Anfang an mies organisiert und der Ärger fing schon im Hotel beim Check-in an. Was da im einzelnen los war, konnte man ja zur genüge der Presse entnehmen. Wir gehörten jedenfalls zu den Bands, die dann doch noch gespielt haben. Allerdings hatten wir aufgrund des allgemeinen Chaos einen katatrophalen Bühnensound, der einen vernünftigen Auftritt unmöglich machte. Viele Leute wollten mir zwar nachher weismachen, dass das doch alles gar nicht so mies war. Ich hielt den Auftritt aber mit Abstand für unseren schlechtesten. Irgendwann sind mir dann aber noch Gerüchte zu Ohren gekommen, dass wir angeblich total besoffen auf der Bühne gewesen sein sollen, was totaler Quatsch ist. Aber so entstehen halt Gerüchte…

Ich hatte den Auftritt zwar nur mit einem Auge gesehen, aber er erschien mir durchaus nicht mies. Und besoffen waren eigentlich nur die Typen, die einen höllischen Spaß dabei hatten, einen auf Türsteher zu machen und dabei den Leuten mehr oder weniger erträgliche „Streiche“ zu spielen.

Ok, das war´s dann auch schon wieder. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, ein wenig zu plaudern.

Galerie mit 19 Bildern: Burden Of Grief - Rockharz 2022
23.03.2002

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