Kommandant - Kontakt (EP)

Review

Wie kommt’s eigentlich, dass momentan so viele Amis auf die deutsche Sprache stehen? RAMMSTEIN? TOTENMOND? Egal, nach dem Totalausfall OPUS MAJESTIC und ihrer EP „Ewiges Licht“ stehen nun KOMMANDANT aus Chicago, Illinois, auf der Matte und präsentieren mit „Kontakt“ den zwanzigminütigen Nachfolger zu „Storm Legion“ aus dem Jahr 2008.

Das erste, was mir an den fünf Songs (plus Intro) auf „Kontakt“ auffällt – und das leider negativ – ist, dass der Schlagzeuger (der übrigens auch bei LIVIDITY am Kit sitzt) scheinbar eine ganz bestimmte Unterrichtseinheit verpasst hat: Blastbeats mit Hi-Hat. Es ist wirklich unglaublich – während das Drumming in weiten Teilen sehr tight und auch halbwegs kreativ ist, haut die Hi-Hat dermaßen daneben (und zwar neben Takt UND Bass-/Snaredrum), dass ich mich immer wieder beim Gedanken erwische, der Drummer möge doch BITTE die Ride spielen… Nun ja, ich will mich mal nicht an solchen Kleinigkeiten aufhalten, es gibt schließlich eine ganze Menge Musik zu entdecken.

Und die hat es in sich. Ich korrigiere mich, sie HÄTTE es gerne in sich. KOMMANDANT geben sich weder optisch (Gasmasken, ui!) noch technisch irgendeine Blöße und preschen nach vorne, was das Zeug hält. In ihrer ungestümen Art erinnern mich die Songs ein wenig an ANAAL NATHRAKH, jedoch ohne den punkigen Groove oder die herrlichen Clean-Vocals der Engländer. Die stimmliche Darbietung ist dennoch mehr als ordentlich, auf Abwechslung und schräge Effekte wird durchaus Wert gelegt. Leider kann man das von der musikalischen Komponente nicht behaupten: Denn auch der scheinbare Verlust der Zügel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Riffs und Ideen in weiten Teilen maximal durchschnittlich sind. Sicherlich verirrt sich auch mal die eine oder andere spannende Lead-Gitarre in die Musik des KOMMANDANTen, diese Momente sind aber spärlich gesät und können die EP nicht bedeutend aufwerten.

So sind KOMMANDANT zwar oberflächlich irgendwie extrem – reihen sich aber bei näherer Betrachtung in die Vielzahl ganz gewöhnlicher Extrem Metal-Kapellen ein. Da gehe ich jetzt lieber eine Runde ANAAL NATHRAKH hören…

31.08.2010

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