Tuesday The Sky - Drift

Review

TUESDAY THE SKY und „Drift“ entspringen einem einzelnen Song, den FATES-WARNING-Gitarrist Jim Matheos vor über einem Jahr zunächst als Bonus-Track für sein Hauptprojekt angedacht hatte. Schnell entwickelte dieser sich jedoch in eine Richtung, die Matheos und Kollegen für stilistisch nicht mehr mit dem Sound von FATES WARNING in Einklang zu bringen befanden. Anstatt jenen Track nun jedoch im siebenundzwanzigsten Unterordner einer selten gesichteten Festplattenpartition verschwinden zu lassen, setzte Matheos sich unmittelbar nach Beendigung der Arbeiten am letzten FATES-WARNING-Release „Theories Of Flight“ hin, und bastelte ein ganzes Album um den Ausreißer herum.

TUESDAY THE SKY bestechen durch den Soundtrack-Charakter

„Drift“ ist, sieht man von zwei sphärischen und wortlosen Gastbeiträgen von Anna Lynne Williams ab, ein reines Instrumentalalbum und hat mit Metal nicht mehr wirklich viel zu tun. Gleich das eröffnende „Today The Sky“ legt mit seinem verfremdet-verwaschenen Gitarrenmotiv den Ton für eine verträumte Klangreise voll leichter Melancholie und zarter Hoffnung fest.

Neben sparsam gesetzten Post-Rock-Passagen á la MAYBESHEWILL besticht „Drift“ vor allem durch seinen Soundtrack-Charakter. Viele der Tracks werden fast ausschließlich von ein und derselben Tonfolge getragen und steigern sich Stück für Stück durch fein veränderte Nuancen in der perkussiven und sonstigen Rahmung. Bei „It Comes In Waves“ und „Drift“ gibt es zusätzliche Unterstützung von Kevin Moore (ehemals DREAM THEATER), der einige Tastentöne beisteuert. Zur Mitte des Albums wird man ein einziges Mal so richtig aus dem Schwelgen gerissen, und zwar dann, wenn der längste Song „Dyatlov Pass“ seine mehr als sieben Minuten voll und ganz ausnutzt, um zwischen Grillengezirpe eine rhythmisch-düstere Metal-Passage aufzufahren, wie es sie früher ab und an von PORCUPINE TREE zu hören gab.

Der Soundtrack für den Kopffilm

Insgesamt bleibt „Drift“ aber eher ein Album zum Wolkengucken, für tiefschürfende Gedankengänge oder auch, um einfach ungewollt wegzudösen. Jim Matheos hat sich mit TUESDAY THE SKY hier auf eine Weise selbst verwirklicht, die zunächst ungewohnt erscheinen mag. Dabei sind ihm eine ganze Reihe toller musikalischer Momente gelungen. Wer an schönen Klängen für den eigenen Kopffilm interessiert ist, der greife zu diesem Score.

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29.06.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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