Klone
Das meint die Redaktion zu "The Dreamer's Hideaway"

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Klone

Es brodelt in Frankreich. Musikalisch. Ganz besonders heiß ist es dort, wo ausgetretene Pfade verlassen werden und Bands verschiedenster Couleur ihr eigenes Gesicht präsentieren. Ich werde an dieser Stelle mal nur ein paar Namen in die Runde: SMOHALLA, HYPNO5E, GOJIRA, BLACKLODGE, MEMORIES OF A DEAD MAN.

Und jetzt kommen eben auch KLONE um die Ecke, deren Name ironischerweise suggerieren könnte, dass man an dieser Stelle bloße Kopien von bereits existenter Musik hören könnte. Wenn ich sehr streng bin, höre ich hier und dort auch ein paar Einflüsse heraus (unter anderem TOOL, INTRONAUT oder – man möge es mir verzeihen! – NICKELBACK, zumindest gesanglich…), doch weiß ich bereits beim Opener „Rocket Smoke“, was bei „The Dreamer’s Hideaway“ Phase ist: Atmosphärischer und musikalischer Individualismus.

Am ehesten würde ich KLONE dabei im Prog Rock/Post Metal-Dunstkreis verorten, wobei sicher auch thrashige, corige und Art Rock-eske Einflüsse eine Rolle spielen. KLONE verstehen es dabei meisterhaft, einprägsame Motive in großartige Arrangements zu verpacken und das Ganze mit druckvollem Sound und wunderbarem Gesang (der Welten besser ist als der Chad Kroegers, seiner Stimme im Timbre aber trotzdem ähnelt) zu veredeln. Zumindest unterschreibe ich das sofort für die ersten fünf Songs („Siren’s Song“ – der Hammer!).

Leider schwächelt „The Dreamer’s Hideaway“ auf der zweiten Hälfte etwas – was jetzt nicht heißt, dass KLONE wirklich schlechte oder auch nur durchschnittliche Songs geschrieben hätten. Echte „Hits“ wie der bereits genannte Opener, der Titelsong oder „Into The Void“ finden sich jedoch nicht mehr. So wird nach einem halben Album, das ohne Weiteres an der Höchstpunktzahl kratzen könnte, ein ganzes Album, das immer noch kaum Schwächen offenbart, aber auch kein Meilenstein modernen Metals werden wird.

(8/10)
Falk Wehmeier

Gerade einmal ein gutes halbes Jahr ist es her, seit KLONE ihre EP „The Eye Of Needle“ veröffentlichten, welche als kleiner Vorgeschmack auf das jetzt vorliegende Album diente. Konnten die sechs Franzosen damals durch ihre extrem hohe atmosphärische Dichte punkten, so zeigen sie uns jetzt, dass das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist, denn mit ihrem neuen Output „The Dreamer´s Hideaway“ setzen die Musiker ihrem eigenen Schaffen die Krone auf.

Und dazu hätte man mit „Rocket Smoke“ keinen besseren Opener wählen können, denn bereits dieses Stück zeigt mehr als deutlich, wofür KLONE anno 2012 stehen. Rockige Riffs, Stimmungswechsel, von melancholisch bis verträumt, und flächige Arrangements sind die Markenzeichen, mit denen den leichtfüßigen aber trotzdem komplexen Kompositionen Leben eingehaucht wird. Diese Zutaten werden aber so gekonnt mit einander verknüpft, dass ein wahrer Ohrwurmcharakter entsteht und fast ausnahmslos jedes Stück angenehm im Gehörgang hängen bleibt. Dazu trägt auch massiv der emotionale Gesang von Yann Ligner bei. Dieser thront erhaben über den Instrumenten und verpasst „The Dreamer´s Hideaway“ die letzte unverkennbare Note und sorgt nicht unerheblich mit dafür, dass dieses Album die ideale Möglichkeit ist, um sich in seinen Träumen zu verlieren. Dabei schreiben KLONE nach wie vor die Abwechslung groß und sind immer dafür zu haben, mit ungewöhnlichen Nuancen aufzuwarten. Während das Titelstück beispielsweise mit Saxophon-Klängen besticht, kommt bei „Corridors“ die dunkle Seite von KLONE wieder verstärkt zum Tragen. Dies macht die ganze Sache nicht nur unheimlich spannend, sondern unterstützt auch die Langzeitwirkung des Albums.

Zwar werden die Parallelen zu TOOL immer noch in kleinen Portionen deutlich, allerdings ist das nicht der einzige Einfluss, der trotz aller Eigenständigkeit durchschimmert. Viel mehr besticht die Band mit ausgeklügelten Arrangements, welche für mich, wie beispielsweise in „Siren´s Song“, die französische Antwort auf KATATONIA sein könnte. Ähnlich der Ausnahmeband aus Skandinavien bieten die Franzosen extrem tiefe, komplexe und emotionale Musik, welche erst einmal erforscht, verstanden und letztendlich genossen werden will. Zwar benötigt man einiges an Zeit und Geduld, bis sich die musikalische Welt von KLONE manifestiert, aber sobald sich diese eröffnet, findet man sich in diesem wunderbaren Traum wieder, welcher mit dem grandiosen „At The End Of The Bridge“ seinen Höhepunkt findet.

KLONE haben den richtigen Schritt gemacht und stellen auf „The Dreamer´s Hideaway“ die Wucht eines „All Seeing Eye“ hinten an und folgen den auf „Black Days“ eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Das Ergebnis ist beeindruckend und ergreifend von der ersten bis zur letzten Note. Fans von progressiven Klängen bleibt da nichts anderes übrig als zugreifen!

(8/10)
Florian Hefft

Galerie mit 20 Bildern: Klone - Lightwork European Tour 2023 in Stuttgart
05.10.2012

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