No Remorse No Retreat - To Glory We Ride

Review

Die aus Japan stammende Band mit dem recht umständlichen Namen NO REMORSE NO RETREAT nennt ihre Art der Musik Battle Metal. Offenbar hat man im Land der aufgehenden Sonne noch nicht mitbekommen, dass bereits TURISAS mit ihrem Debutwerk und ihrem ureigenen Stil diesen Begriff geprägt haben.

Mit TURISAS´ bombastischem Viking Metal haben NO REMORSE NO RETREAT nichts am Hut. Im Großen und Ganzen präsentieren sie uns auf „To Glory We Ride“ ziemlich Old School angehauchten True Metal. Ein Blick auf das (durchaus gelungene) Coverartwork spricht ebenfalls Bände.
Die Mucke weckt Erinnerungen an die Anfangstage dieser Spielart und die Achtziger-Werke von OMEN, HEAVY LOAD, OZ, WARLORD oder MANOWAR. Auch der ziemlich plumpe Rüpel-Rock von RAVEN blitzt manchmal durch, wie beispielsweise bei „Warriors Call“, das gut auf deren „All For One“-Album gepasst hätte.

Die Songs setzen sich zumeist aus einem sich ständig wiederholenden Mainriff, einem Mid-Tempo-Groove und eingängigen Refrains zusammen. Der Gesamtsound kann sich dem Old School-Touch auch nicht entziehen. Alles klingt wie um 1980 mit ordentlichem Garagen-Feeling eingespielt. Das Schlagzeug klappert hin und wieder etwas hölzern vor sich hin. Das Bassspiel ist nicht schlecht, aber oft weit in den Hintergrund gemischt. Das Riffing ist dominant, klingt aber fast immer gleich und ist sehr simpel gestrickt. Einzig der schön rauhe Gesang kann einige Akzente setzen, was für ein gutes Album aber einfach zu wenig ist.

Im Grunde finden sich auf „To Glory We Ride“ etliche Mitgrölhymnen, die ihren Reiz aber bereits nach dem ersten Durchlauf verlieren, weil sie völlig austauschbar sind und der immer gleiche Aufbau schnell langweilig wird. Daran ändert dann auch nichts, dass die Jungs „We Are The Werewolves“ mit Wolfsgeheul untermalt haben oder bei „Pride“ einige Folk-Anteile auspacken. Nur die zusätzliche Instrumentalversion von „Pride“ zum Abschluss lässt eine nordisch-folkige Stimmung aufkommen und bringt ein Minimum an Abwechslung.
Die Lyrics handeln – wie nicht anders zu erwarten – von glorreichen Schlachten und zu verehrenden heidnischen Gottheiten und sind von MANOWAR und Konsorten bestens bekannt. An deren 80er-Alben reicht „To Glory We Ride“ aber beim besten Willen nicht heran. Eigentlich nicht einmal an die neueren, qualitativ ziemlich umstrittenen Werke der US-True-Metal-Götter.

Vielleicht hat man in Japan noch Nachholbedarf an derartigem Material. Ich denke, in unseren Breitengraden ist der Zug dafür schon vor einiger Zeit abgefahren und auch einen Exotenbonus gibt es für japanische Bands schon lange nicht mehr.
Wer die Frühwerke von OMEN in den Punkten Musik- und Soundqualität auch heute noch als das Nonplusultra des Heavy Metal sieht, wird sich sicherlich auch für „To Glory We Ride“ begeistern können. Alle anderen sollten vor einer Anschaffung genauestens überprüfen, ob das Werk von NO REMORSE NO RETREAT ihren heutigen Ansprüchen genügt.

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25.09.2008

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