Haze - Let Me Be Your Snake

Review

Was macht eine Band, wenn sie musikalisch absolut nichts zu bieten hat, ihre Musik aber dennoch an den Mann bringen will? Die Italiener von Haze versuchen dies, indem sie mit einem sehr billigen Cover der erotischen Art von ihrem grauenvollen, uneigenständigem Rock’n Roll ablenken und Käufer stattdessen mit Coverversionen von KISS, Slade oder Led Zeppelin an Land ziehen wollen. Nun, die Musik an sich wäre vielleicht gar nicht mal so verkehrt, vorausgesetzt, man hätte einen vernünftigen Tontechniker an die Regler gesetzt, der das ganze in ein angemessenes Soundgewand gepackt hätte. Das hier dargebotene ist nämlich eher mit der Produktion einer drittklassigen Schulband zu vergleichen, denn mit der dreier Musiker, die teilweise schon deutlich länger als 10 Jahre im Musikbusiness tätig sind. Über diese Unzulänglichkeit und darüber, dass die Kreationen wirklich alles andere als einfallsreich geschweige denn innovativ sind, könnte man vielleicht noch hinwegsehen, sobald aber der Gesang auf „Let Me Be Your Snake“ einsetzt, ziehen sich bei mir alle Eingeweide zusammen und lassen jeden Funken Hoffnung auf eine entspanntes, musikalisches Erlebnis im nu verfliegen. Allein auf „Angel“, einer der wenigen Eigenkreationen der Band, hört sich der Sänger an, als hätte er seinen Part unter schlimmster Folter einsingen müssen, er tut einem fast schon leid, so gequält klingt das. Wer weiss, vielleicht musste er in dem Würgegriff einer 150 kg schweren Boa um sein Leben bangen, wodurch auch der Albumtitel schnell erklärt wäre. Ich würde vorschlagen, die Band sucht sich einen gescheiten Sänger und einen qualifizierten Tontechniker, schreibt ein paar Songs mit einem ansatzweise persönlichem Stil, verpackt das ganze etwas professioneller als dieses mir hier vorliegende Glanzstück musikalischer Kunst und versucht es dann erneut, das Ergebnis auf die Menschheit loszulassen. Das hier ist auf jedem Fall nichts, diese CD braucht bestimmt niemand, Finger weg!

19.04.2002
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