
Soundcheck Oktober 2025# 7
Galerie mit 21 Bildern: Stillbirth - Goliath II Summer Europe 2025 in Nürnberg


Sie gehören zu den deutschen Grindcore-Veteranen, sind mit ihren quietschgrünen Outfits, Hawaihemden, Gute-Laune-Grind und schrillen Bühnenshows nicht aus der Szene wegzudenken. Die Band ist vor allem für ihre Live-Performances berüchtigt, aber mit „Survival Protocol” gibt es bereits den achten Langspieler.
Alles neu und alles wie immer.
Wir lieben Grindcore für seine Provokation, seine Comedy und seine schrägen Eskapaden. Aber lieben wir auch die physischen Tonträger, die die Bands veröffentlichen? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn im Fall von Stillbirth gibt es auf dem neuen Album „Survival Protocol” echte Hausmannskost, die gut produziert aus den Boxen hämmert und sicherlich mehr als nur ungeliebtes Beiwerk für die Live-Performances ist.
„Survival Protocol” ist sicherlich nicht das innovativste Genrewerk, zündet aber gut. Es ist ein bunter Cocktailaufguss aus Death- und Grind-Szenemarkenzeichen, hinterlässt aber nachhaltig nicht unbedingt viel. Klar, es gibt die obligatorischen Intros mit Überraschungsfaktor, viel gute-Laune-Gegurgel mit eingängigen Riffs und viele Slampausen zum harten Austritt. Die einzelnen Songs vereinen harten Death Metal und Slam und werden sehr angenehm mit Growls und Pig Squeals serviert. Gelegentliche stilistische Ausrutscher, die mehr nach technischem Death-Black-Metal mit viel Melodie klingen („Trapped in Darkness”, „Baptized in Blood”), demonstrieren die klare Weltoffenheit des Genres, fühlen sich auf Albumlänge jedoch ein wenig wie Fremdkörper an.
„Survival Protocol” – höllischer Soundtrack für die nächste Beach Party.
Was bleibt, ist ein gut gespieltes Album, das in seiner musikalischen Inkonsistenz stellenweise überzeugt. Es zeigt aber auch, wie reine Instrumentalisierung bei Live-Performances funktioniert. Sicherlich ist der Ausfallfaktor bei vielen live aktiven Grind- und Extremmetalbands auf Platte noch um einiges größer, aber insgesamt bleibt von „Survival Protocol” auch nach dem x-ten Durchlauf nicht unbedingt viel nachhaltig im Ohr. Wer auf gut produzierten Death Grind mit viel Platz für Slam und echte Urgewalt steht, ist mit der Veröffentlichung als Wärmflasche für die nächste Live-Sause gut beraten.

Stillbirth - Survival Protocol
Oliver Schreyer


















Ich habe die Truppe jetzt erst kennen und Lieben gelernt durch dieses Hammer Album. Die Tracks sind eingängig der Riff ist meisterlich aber am meisten haut der Groove rein. Ich finde es Mega. Nur ein Punkt Abzug das Cover hätte geiler sein können.
„aber insgesamt bleibt … nicht unbedingt viel nachhaltig im Ohr“
Finde ich eigentlich überhaupt nicht. Für die Art von Musik bleibt überraschend viel hängen. Insgesamt ist der Unterhaltungsfaktor m.M.n. sehr hoch und die Produktion ist auch adäquat dick.
Schöne Sache das Ganze