Celestielle - Requiem (EP)

Review

KURZ NOTIERT

Ein im wahrsten Sinne des Wortes außergewöhnliches EP-Debüt legt das Projekt CELESTIELLE der Frankfurter Musikerin Michelle Fallmann vor. Die Künstlerin, die bis auf die Drums alles auf “Requiem” selbst gespielt hat, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrer Musik die alltäglichen Kämpfe von Frauen bzw. nicht-männlich gelesenen Personen in unserer Gesellschaft zu thematisieren und gleichzeitig Betroffene zu empowern. Nur ist diese Botschaft nicht, wie häufig, in gellenden Crust Punk, wütenden Hardcore oder nihilistischen Sludge gekleidet – sondern in angeschwärzten Doom Metal. Die groben Eckpunkte WOLVENNEST und URFAUST lassen noch genügend Raum für Eigenständigkeit und diesen nutzen CELESTIELLE. Der Gesang ist charakteristisch und ausdrucksstark, erinnert manchmal gar an Farida Lemouchi (MOLASSES, THE DEVIL’S BLOOD). Die Instrumentalarbeit bedient sich gerade im Gitarrenbereich einiger origineller Ideen. Insgesamt ist “Requiem” ein Auftakt voller verstörender Schönheit, der gelegentlich etwas mehr Schmutz, etwas mehr Ecken und Kanten haben dürfte. Liegt aber vordergründig am Mix. Insofern: aufs erste Album dürfen wir gespannt sein.

05.12.2025

Redakteur

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