Vojd
Von Umbenennungen, Improvisation und Prioritäten

Interview

Zugegeben, die Veröffentlichung von „The Outer Ocean“ ist auch schon einige Monate her, aber in der Zwischenzeit hat die Scheibe immernoch nichts von seiner Qualität verloren. Deswegen mussten wir mal bei VOJD-Bandkopf Josef Tholl nachhaken, mit dem wir über die Umbenennung, das Album und neue Prioritäten sprachen.

Warum habt ihr BLACK TRIP aufgelöst und euch als neue Band mit fast dem gleichen Line-Up neugegründet?

Wir mussten unseren Namen ändern, da es eine gleichnamige Band in den USA gibt, also ist es nicht wirklich eine neue Band, sondern eine Fortführung von BLACK TRIP. Sebastian und Johan entschieden sich dafür, uns vor den Aufnahmen zum neuen Album zu verlassen, weswegen wir Linus als Gitarrist in die Band geholt haben, während ich mir den Bass geschnappt habe.

Kannst du den Ausstieg von Johan Bergebäck und Sebastian Ramstedt nachvollziehen?

Ja, ich bin froh darüber, dass sie jetzt tun, was sie wollen. Und ich denke, dass das eine sehr wohlüberlegte Entscheidung war, bevor sie zu gelangweilt werden. Wir hatten eine Menge Spaß und sie sind tolle Jungs, aber sie wollten etwas anderes tun.

Enthält dieses Album auch Songs, die ihr vor dem Besetzungswechsel geschrieben habt?

Ja, ein paar. Zum Beispiel ‚Heavy Skies‘ wurde in einer anderen Version mit dem alten Line-Up aufgenommen. Und manche Ideen haben wir schon seit dem Release von „Shadowline“. Aber ‚Heavy Skies‘ war der einzige Song, den wir je mit dem alten Line-Up aufgenommen haben.

Was denkst du über radikale Besetzungswechsel, wie bei THUNDERMOTHER, wo fast alle Bandmitglieder ausgetreten sind und sie dennoch unter dem alten Namen firmieren?

Ich denke, dass sich sowas daran misst, wie bedeutend die verbleibende Person für die Band ist. Aber eine Band sollte idealerweise immer eine Gruppe aus Leuten sein, wo jeder auf seine Weise wichtig ist.

War es schwierig, nach zehn Jahren wieder Bass zu spielen?

Ich habe schon vorher Bass gespielt, daher war es nicht so neu für mich, aber tatsächlich ist es hart, Bass zu spielen. Wenn du wie ein Gitarrist spielst, ist es kein Problem, aber für die Musik, die wir machen, ist es wichtig, dass der Bass seinen Zweck erfüllt, deswegen versuche ich eine Vorstellung davon zu bekommen, was der Bass wirklich spielen soll, anstatt nur mit den Riffs mitzuhalten.

Hast du Probleme damit, gleichzeitig zu singen und Bass zu spielen?

Es ist immer eine harte Entscheidung. Wenn du im Studio bist, dann solltest du dein Instrument einfach so gut spielen, wie du kannst und dich später mit diesem Problem beschäftigen oder du sorgst bei den Aufnahmen dafür, dass du es auch live bringen kannst. Mein Spiel ist wirklich nicht besonders fortgeschritten, aber es funktioniert live. Ich musste nur ein paar Fills ändern, weil das zu schwierig mit dem gleichzeitigem Singen wäre.

Mein Lieblingstrack ist ‚On An Endless Day Of Everlasting Winter‘. Hast du Probleme mit dem schwedischen Wetter oder was hat euch zu dem Song inspiriert?

Haha, das schwedische Wetter kann manchmal nur schwer erträglich sein, aber daran habe ich nicht gedacht, als ich den Text geschrieben habe. Es ist der letzte Song, für den ich die Texte im Studio geschrieben habe, als wir den Gesang aufgenommen haben, also kam ich mit diesem Naturkatastrophen-Thema, schrieb eine Zeile, nahm sie auf, schrieb noch eine Zeile, nahm sie auf und so weiter.

Welcher Song hat für dich eine besondere Bedeutung?

Eine Menge von ihnen, auf verschiedene Weisen. ‚To The Light‘ ist ein bisschen besonders. Es ist ein Song über den Tod, bei dem ich ein paar mir nahestehende Leute im Kopf hatte, die gestorben sind. Ich verstecke üblicherweise die Sachen in Metaphern und manchmal ist es nicht mal ein ganzer Song, der sich persönlichen Themen widmet, sondern manchmal auch nur ein paar Zeilen.

Wie ist dein Verhältnis zum Blues?

Ich habe eine Menge Blues Rock gehört, deswegen ist es ein Element, dass sich quer durch unsere Songs zieht, nicht zuletzt im Gesang. Viele Leute sagen, dass ich eine bluesige Stimme habe und dem stimme ich, in einem gewissen Umfang, zu.

Seid ihr darüber überrascht, dass ihr in diesen schwierigen Zeiten mit den ganzen Besetzungswechseln ein so gutes Album geschrieben habt?

Hehe, nicht wirklich. Wenn du ein Album machst, bist du immer dazu entschlossen, dein bestes zu machen, sonst braucht man es nicht machen. Viel von dem Album wurde aus offensichtlichen Gründen im Studio geschrieben, da das neue Line-Up erst im Studio zusammen gewachsen ist.

Wie sieht es mit dem neuem ENFORCER-Album aus?

Ich habe mich letztes Jahr dazu entschieden, mich auf andere Dinge zu fokussieren, weswegen ich darüber nichts sagen kann.

26.05.2018

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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