Apostasy
Interview mit Leif Högberg (Keyboard)

Interview

Nach Veröffentlichung des zweiten Albums „Devilution“ im Jahr 2005 ist es um APOSTASY ziemlich still geworden, bis die Schweden im September letzten Jahres wie aus dem Nichts plötzlich wieder auftauchen, um gemeinsam mit LORD BELIAL und GRAVEWORM eine Tour quer durch Europa zu spielen. Doch damit nicht genug, denn seit Anfang des Jahres befinden sich die Düster-Metaller im Studio und feilen an ihrem Drittwerk. Leif Högberg (Keyboard) stand uns für ein kurzes Interview Rede und Antwort.

Apostasy

Im Herbst letzten Jahres habt ihr mit LORD BELIAL und GRAVEWORM die „The Black Curse Over Europe“-Tour gespielt. Was habt ihr erlebt? Lief alles so wie gewünscht?

Für uns verlief die Tour geradezu fantastisch! Es war sehr erleichternd, endlich wieder unterwegs zu sein, Luft abzulassen und auf der Bühne wirklich alles zu geben. Außerdem haben wir eine Menge großartiger Leute kennengelernt und haben sowohl mit den Jungs von LORD BELIAL als auch mit den Jungs und dem Mädel von GRAVEWORM ordentlich einen drauf gemacht und viel Spaß gehabt. Wir hätten wirklich noch länger unterwegs sein können…

Die Tour hat euch diesmal nicht an die üblichen Locations geführt, sondern ihr habt auch einige Länder in Ost-Europa besucht, die sonst kaum oder gar nicht auf den Touring-Plänen der meisten Bands stehen. Habt ihr einen Unterschied feststellen können, zwischen den Leuten in Schweden oder Deutschland und denen in Ost-Europa?

Im Prinzip ähneln sich die Menschen doch überall auf der Welt. Ich möchte sogar behaupten, dass gerade das auf Metal-Fans noch sehr viel zutreffender ist. Aber eine Kleinigkeit gibt es dann doch, die mir aufgefallen ist: Die Fans in Ost-Europa sind viel dankbarer für solche Gigs und dementsprechend auch euphorischer, als in Ländern wie Schweden oder Deutschland zum Beispiel, in denen man quasi jede Woche auf ein Konzert gehen kann und die Qual der Wahl hat, welche Band man sich denn nun anschauen soll.

Da hast du sicherlich Recht… Ich war in Bukarest anwesend, und die Fans haben euch da regelrecht abgefeiert. Nur leider war die Setlist etwas kurz…

In Bukarest haben vor uns noch zwei andere Bands gespielt, so daß für uns von vornherein eigentlich nur eine Spielzeit von 30 Minuten angesetzt war. Wir haben dann letztendlich doch noch ein paar Minuten mehr bekommen, aber als Opener für die Main-Acts musst du halt damit leben. Wir hätten gern noch länger gespielt, aber das war einfach zeitlich nicht drin. Aber Bukarest war wirklich fett, ein ganz großes Lob an das exzellente Publikum!

Laß uns kurz über das aktuelle Album „Devilution“ sprechen, das eine gesunde Mischung aus Symphonic Black Metal und Melodic Death Metal darstellt. Eine Menge Leute hören da große Parallelen zu DIMMU BORGIR heraus. Sind die Norweger soetwas wie Idole vor euch?

Einige Parallelen gibt es sicherlich, das möchte ich gar nicht abstreiten, du darfst aber auch nicht vergessen, dass DIMMU BORGIR einer der größten Acts in diesem Genre sind und sich andere Bands deshalb an ihnen messen lassen müssen. Unsere Einflüsse sind allerdings von Anfang an ganz andere Bands, und mit jedem neuen Album werden auch wir mehr und mehr unseren ganz eigenen Weg gehen. Am Anfang orientieren sich viele neue Bands an anderen Gruppen, das ist ganz normal, denke ich, und irgendwer wird immer irgendwelche Einflüsse von irgendwem heraushören…

Momentan arbeitet ihr an eurem dritten Album. Kannst du uns schon etwas Konkretes dazu erzählen? Ein paar Song-Titel vielleicht? Oder vielleicht worum sich die Songs thematisch drehen?

Richtig, wir nehmen gerade ein neues Album auf, und du solltest nicht weniger erwarten als unser bisher stärkstes Album. Die Songs sind schlichtweg der absolute Hammer! Wir fühlen, dass dieses Album uns und unsere Musik genau so repräsentiert, wie es keines der beiden vorherigen Alben wirklich geschafft hat. Du möchtest ein paar Song-Titel? Dann schau in Kürze mal wieder bei uns auf MySpace vorbei… He He.

Wann werdet ihr die Aufnahmen voraussichtlich beenden?

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, bis spätestens Ende Februar alles im Kasten zu haben, um dann mit dem Mixing zu beginnen, damit wir bis zum Frühling/Sommer ein spruchreifes Album vorliegen haben.

Habt ihr denn bereits ein neues Label im Rücken, dass das fertige Produkt dann auch veröffentlichen wird?

Du bist gut informiert. Tatsächlich haben wir uns vor einiger Zeit im gegenseitigen Einvernehmen von Black Mark getrennt, und wir sind bereits in Kontakt mit einigen anderen Labels, die sehr daran interessiert sind, unser neues Album zu veröffentlichen. Aber entschieden haben wir uns noch überhaupt nicht. Wir wollen jetzt auch erstmal die Arbeiten am Album beenden, und dann nochmal schauen, welches Label für uns wirklich in Frage kommt.

OK, dann zu einer allgemeineren Frage: Wie steht’s um die Metal-Szene in Schweden? Und ganz besonders um den Underground?

Es gibt sicherlich ein paar großartige Underground-Bands, aber früher oder später gehören die, die wirklich gut sind, auch nicht mehr zum Underground. Unser Land hat eine der bemerkenswertesten Geschichten vorzuweisen, was das angeht, und genau das zeichnet Schweden und seine Bands auch aus. Darauf können wir stolz sein.

Gibt es denn ein paar neue Namen, nicht nur im Black Metal, die dir jetzt spontan einfallen?

Um ehrlich zu sein, fehlt mir einfach die Zeit, ständig auf der Suche nach neuen Bands zu sein, die vielleicht einmal richtig groß rauskommen werden. Natürlich gibt es dann und wann ein paar Gruppen, denen du dich einfach nicht mehr entziehen kannst, aber diesbezüglich schaut’s in Schweden im Moment doch eher mau aus.

Welche Bands oder Alben haben’s dir denn im Moment ganz besonders angetan, und auf welche Veröffentlichungen der letzten Zeit hättest du gut und gerne verzichten können?

LORD BELIALs „The Black Curse“ ist richtig gut, davon bekomme ich einfach nicht genug. Außerdem möchte ich noch Davids und Ludvigs andere Band GHAMOREAN empfehlen; die haben zum Ende des Jahres ihr zweites Album herausgebracht, das wirklich großartig geworden ist. Alben, die mir am Arsch vorbeigehen, gibt es wie Sand am Meer. Das alles aufzulisten, würde den Rahmen unserer Zeit sprengen…

Dann wünsche ich euch viel Spaß weiterhin mit den Aufnahmen zum neuen Album und viel Erfolg! Die letzten Worte gehören dir:

Vielen Dank! Das hier ist für euch Metal-Fans da draußen. Schaut mal bei uns auf MySpace vorbei (www.myspace/apostasysweden). Sobald die neuen Tracks alle im Kasten sind, werden wir euch dort einen ersten Vorgeschmack davon geben, was euch erwartet. He He. Sauft und genießt das Leben. Keep your heads banging! Wir hoffen natürlich auch euch alle auf der nächsten Tour zu sehen. Cheers!

08.01.2009

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