Begrafven
“Black Metal kann kein Spaß sein”

Interview

“Black Metal kann kein Spaß sein”

Auffällig ist das Cover-Artwork, das sich in seiner comicartigen Optik stark von der typischen und in BEGRAFVEN-Promofotos durchaus transportierten Black-Metal-Ästhetik entfernt. Maturz klärt auf: “Es wurde von unserer ehemaligen Bassistin gezeichnet. Wir mochten es und wählten es aus genau diesem Grund, denn es sah nicht wie ein typisches Black-Metal-Cover aus. Aber das Thema passt auf jeden Fall.” Die besagte Bassistin war zur Zeit des Demos Mitglied von BEGRAFVEN, folgte dann aber dem Mutterglück und verließ die Band.

Cover-Artwork - Begrafven - Dödsriket

In unserer Kritik beschreiben wir “Dödsriket” als “Black Metal-Unterhaltung in Perfektion” und stellen die Frage, ob Black Metal Spaß machen kann. Maturz hat eine klare Antwort: “Nein, Black Metal kann kein Spaß sein. Es sei denn, man denkt, dass Tod, Krieg und Satan Spaß bedeuten, was eine Möglichkeit ist.” Doch der Musiker will auch nicht komplett grimmig aus der schwarzen Wäsche blicken und ergänzt: “Aber wir sind nicht engstirnig. Es ist auch Musik und natürlich wird man von ihr unterhalten. Man genießt sie, wenn sie einem gefällt.”

Zustimmung. Black Metal als reine Unterhaltung zu definieren, wäre fatal. Auf der anderen Seite widerspricht gerade die Engstirnigkeit etlicher Trveheimer dem Gedanken von Freiheit und Individualismus und legt der Musik auf diese Weise Ketten an. Welche Bedeutung hat Black Metal denn für Maturz persönlich? “Für mich ist BEGRAFVEN das, was Black Metal ausmacht, und das ist der Grund, warum die Band entstanden ist.”

“Keine weiteren sieben Jahre”

“Dödsriket” ist draußen und die Qualität des Albums rechtfertigt die Wartezeit. Doch das aktuelle Hoch reduziert sich schneller als gedacht, wenn BEGRAFVEN sich wieder so lange Zeit lassen – weil sie sich selbst verletzen, die Instrumente versagen oder weil sich der Fluch als besonders hartnäckig entpuppt.

Oder handelt es sich bei dem vielversprechenden Duo eh nur um ein Projekt? Glücklicherweise verneint Maturz hier und liefert eine Perspektive, die hoffen lässt: “BEGRAFVEN ist eine Band und die gesamte Musik für das nächste Album war schon vor der Aufnahme von ‘Dödsriket’ und alle Texte sind seit etwa Anfang dieses Jahres fertig. Wir proben die Songs momentan und planen, im Laufe des Jahres mit den Aufnahmen zu beginnen.” Bevor allein gedankliche Jubelschreie ausufern, hakt der Realist ein. “Aber unsere Pläne neigen zum Platzen, also werden wir sehen. Doch es sollte keine weiteren sieben Jahre dauern. Das ist aber kein Versprechen.”

Begrafven - Bandfoto - 2020

Auch mögliche Live-Aktivitäten von BEGRAFVEN sind derzeit vernebelt – und das nicht nur wegen Corona. “Die Zukunft wird zeigen, ob es möglich sein wird. Dafür brauchen wir einen Live-Schlagzeuger und Live-Bassisten und wir haben im Moment niemanden in Sicht”, sagt Maturz. Auf der anderen Seite: Ein klares “Nö” klingt auch anders. Also haben die Fans doch einiges, worauf sie sich freuen können. Oh. Ist Freude kompatibel mit Black Metal?

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Quelle: Begrafven
30.10.2020

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