Bleed From Within
Interview mit Gitarrist Goonzi zu "Uprising"

Interview

Bleed From Within

BLEED FROM WITHIN sind bei ihrem dritten Album angelangt. Mit den ersten zwei konnte die Band bislang nicht wirklich bei metal.de punkten, doch zeigt auch das neue Werk „Uprising“ eine weitere Steigerung der Schotten. Wir sprachen mit Gitarris Goonzi über das neue Album, die anstehende Tour mit TESTAMENT und u.a. auch über die Engstirnigkeit mancher Metal-Fans.


Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung von „Uprising“. Man spricht ja häufig davon, dass das dritte Album entscheidend für den Werdegang einer Band ist, habt ihr Sorge dass das Album nicht so gut ankommt, oder seid ihr vollends überzeugt von „Uprising“?

Wir fühlten eine gewisse Anspannung während wir das Album schrieben. Wir wussten, es muss ein Kracher werden und ein klarer Schritt vorwärts im Vergleich zu unserem letzten Album, aber wir bemühen uns immer darum, uns mit jeder Veröffentlichung zu verbessern. Wäre dem nicht so, würden wir auf der Stelle treten und uns als Band nicht entwickeln, was absolut wichtig ist. Alles was währenddessen um die Band herum stattfand, hat uns motiviert und härter voran getrieben als jemals zuvor. Es war unsere Wut und Frustration über die Situation, die uns antrieb, alles zu überwinden und wieder hoch zu kommen. Wir versuchten uns von den Belastungen nicht aufregen zu lassen und konzentrierten uns darauf, die Songs, die wir konnten, zu schreiben.

Ihr legt ja immer viel wert darauf, dem Metal-Bereich durch und durch anzugehören, allerdings höre ich auch keine allzu geringen Hardcore-Einflüsse aus eurem Sound heraus. Kannst du dem zustimmen?

Wir sind von vielen Dingen beeinflusst. Jeder in der Band hat einen sehr vielfältigen und anderen Musikgeschmack, aber wir waren und werden immer eine Metal-Band sein. Wir versuchen uns auf den Groove und die Aggressivität in unserer Musik zu konzentrieren und das ist eine Qualität, die viele Hardcore-Bands mit uns teilen.

Bleed From Within

Ihr habt ja gleich mit drei namhaften Produzenten an dem Album gearbeitet und scheinbar auch noch selbst deutlichen Einfluss auf die Produktion genommen. Wie verlief die Zusammenarbeit und gibt es da nicht immer die Sorge, dass zu viele Köche den Brei verderben?

Es war grandios mit ihnen zu arbeiten. Sie alle sind sehr individuell und unbeschreiblich in ihrer Arbeit und waren wirklich inspirierend für uns. Es war ursprünglich niemals geplant, dass wir so viele Produzenten nutzen würden, es geschah einfach, aber wir sind wirklich glücklich, dass wir es gemacht haben. Es ist ein ungewöhnlicher Ansatz, aber die Anstrengungen haben sich wirklich gelohnt und wir haben den Sound gefunden, den wir suchten. Romesh hat diesen kraftvollen, natürlichen Drum Sound, der nicht nach „Fake“ klingt, wie bei vielen Metal-Bands heutzutage. Nolly ist ein unglaublicher Gitarrist und weiß, wie er den richtigen Ton für uns trifft und Ginge holte wirklich das Beste raus aus Kennedy. Logan hat einen großartigen Job beim Mix gemacht und war sehr geduldig mit uns!

Lyrisch, so habe ich es hoffentlich richtig verstanden, zeichnet sich „Uprising“ vor allem durch positive und motivierende Texte aus. Legt ihr viel Wert auf Texte und kannst du eventuell etwas ins Detail gehen, wovon das Album handelt?

Die Dinge, die mit der Band während des Schreibens passierten stehen hinter den Texten, oder ich sollte besser sagen, die Dinge, die um die Band herum geschahen, nicht mit der Band selbst. Das Album geht vor allem darum, Probleme zu überstehen und wieder aufzustehen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und einen besseren Platz zu finden. Die Texte sind also vor allem wichtig für uns, zu der Zeit.

Ich finde vor allem die atmosphärischen Parts wie z.B. in „Strive“ wirklich cool. Was gefällt dir denn besonders an eurem neuen Album, hast du vielleicht sogar einzelne Favoriten?

Atmosphärische und melodische Parts sind immer etwas, das wir in der Musik haben wollen. Oberflächlich die Dinge heavy as fuck halten, aber eben solche Parts um es abwechslungsreich und interessant zu halten.
Es ist ein sehr dynamisches Album, es gibt eine Menge verschiedener Typen von Metal-Stücken und eine Menge verschiedener Ideen. Es gibt thrashige Songs, groovende Songs, melodische Songs, langsame Songs und epische Songs, wie immer. Wir lieben all diese Songs, es war wichtig, kein Filler-Material auf dem Album zu haben und wir sind wirklich glücklich mit jedem Stück auf dem Album.

Auch „Uprising“ wird wieder über Century Media veröffentlicht. Damit habt ihr ja ein ziemlich großes Label im Rücken, das euch viel mehr Möglichkeiten eröffnet, als eine Band ohne Plattendeal oder bei einem kleineren Label. Da ihr ja bereits selbst veröffentlicht habt, worin siehst du die wesentlichen Unterschiede zwischen Eigenveröffentlichung und großem Label?

Jeder bei Century Media ist wirklich bei der Band und steht zu 100% dahinter, sie haben wirklich Leidenschaft für die Musik übrig und das ist etwas, das wir bislang so nicht erlebt haben. Es fühlt sich an als hätten wir uns den Stand wirklich erarbeitet. Wir sind jetzt seit acht Jahren eine Band, aber es fühlt sich wie ein Neubeginn an, wir haben gerade erst angefangen. Es ist ein großartiges Gefühl, ein angesehenes Label wie Century Media hinter uns zu haben. Es ist aufregend etwas selber zu veröffentlichen, aber es ist großartig von einem großen Metallabel gewürdigt zu werden.

Ihr seid ja auch eine sehr fleißige Tourband. Letztes Jahr ward ihr mit BURY TOMORROW unterwegs und im Frühjahr geht es jetzt mit SHADOWS FALL und TESTAMENT auf die Straße. Die Frage nach der Vorfreude spar‘ ich mir an dieser Stelle, aber was hältst du denn von den Bands mit denen ihr unterwegs sein werdet?

Als wir die Tour angeboten bekamen fühlten wir einen gewissen Druck. TESTAMENT sind eine legendäre Band mit sehr hingebungsvollen Fans, die wirkliche Metalheads sind, daher hatten wir die Angst: „Werden sie uns mögen?“. Unglücklicherweise werden wir immer in eine Schublade gesteckt und vorverurteilt weil unser Sänger einen Pony hat. Eine Menge Metalheads schauen sich ein Bild an und lehnen uns sofort ab, auf Grundlage eines Haarschnits, was wirklich kindisch ist. Das Publikum in Europa ist deutlich offener als in UK und eher bereit uns eine Chance zu geben. Wir sind eine verdammte Metalband und verdienen es als solche anerkannt zu werden. Wir sehen es als Herausforderung, aber als eine, die wir dankend annehmen, wir haben keine Angst. Wir werden da auf die Bühne gehen und ihrer Menge zeigen, dass wir sie genauso zertrümmern können wie sie [gemeint: TESTAMENT – Anmk. d. Red.].

Galerie mit 26 Bildern: Bleed From Within - Summer Breeze Open Air 2023
25.03.2013

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