clearXcut
The Vegan Straight Edge

Interview

Gibt es dann nur noch zwei Wege? Laut aufschreien oder „Pop songs about getting drunk on the beach and waiting for the end of the world?“

Matti: Viele sehen auch einfach die Problematik nicht. Der Klimawandel ist seit Jahrzehnten in Gang und es gibt immer noch Leute, die sagen, dass das nicht stimmt. Das ist auch mit dem Zitat über die Pop Songs gemeint. Die Leute feiern und freuen sich und denken, dass es keine Probleme gibt. Der Mensch hätte durch seinen Fortschritt und seine Gesellschaftsordnung ein tolles Paradies auf der Welt erschaffen. Aber gleichzeitig werden die Wälder abgeholzt, Tiere fallen tausendfachem Mord zum Opfer und Menschen werden ausgebeutet. Ich sehe da wenig positives. Natürlich gibt es positive Sachen in unserem Leben, aber die sind alle auf Ausbeutung gegründet. Ich finde es sehr schwierig, wenn Leute das nicht akzeptieren wollen, da gerade der Zugang zu Informationen sehr einfach ist.

clearXcut live in Stuttgart 06.11.2018

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Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung der Menschen und ist so hoch wie nie, es leben immer weniger Menschen in Armut und es gibt die wenigsten Tote durch Kriege seit dem Zweiten Weltkrieg.

Matthias: Das ist natürlich auch immer eine Definitionssache, wann ein Konflikt ein Krieg ist, aber generell ist die Welt momentan gewaltfreier wie vor 100 Jahren. Man bekommt nur mehr mit und es fühlt sich dadurch ganz anders an.

Matti: Ein spannender Punkt ist, dass es auf Menschen betrachtet weniger Tote gibt. Aber wenn man die Umweltzerstörung oder Tiere mit einbezieht, dann ist es Wahnsinn. Wenn man Fische mit einbezieht, sterben täglich 44.000 Tiere für den menschlichen Konsum. Wir sind nicht alleine auf dem Planeten, man muss über die eigene Spezies hinausgucken. Wir zerstören diesen Planeten. Wir wissen, dass wir es tun. Es ist aber nicht unser eigener Planet, wir sind nur eine Spezies von ganz vielen und es ist uns scheißegal. Das finde ich richtig bitter. Das oberste Ziel müsste es sein diesen Planeten zu erhalten und nicht nur für uns selber. Das ist man den Mitbewohnern dieses Planten schuldig. Wir zerstören den Lebensraum von Tieren und Pflanzen auf der ganzen Welt und es ist uns egal.

Matthias: Selbst in uns steckt es ja auch noch komplett drin. Wir sehen auch über vieles hinweg und sind nicht so konsequent wie wir es eigentlich sein müssten. Das ist der Fehler im eigenen System.

Geht das überhaupt?

Matthias: Irgendwas ist immer.

Matti: Es gibt kein Richtiges im Falschen.

Matthias: Es ist eine Vermeidung von Sachen. Der erste Schritt ist es, worauf kann ich ohne Probleme verzichten oder was kann ich anders machen. Das ist kein Wettbewerb wer der Beste ist, sondern man guckt was man selbst machen kann.

Wenn sich jemand tiefer mit dem Thema beschäftigen will, was könntet ihr empfehlen? Musik, Buch, Filme.

Matti: Es gibt auf jeden Fall gute Filme, bei Büchern ist vielleicht die Hürde etwas größer. Bei Filmen würde ich „Before the flood“ mit Leonardo DiCaprio empfehlen. Der dreht sich um das Thema Klimawandel und ist sehr informativ, spannend und Augen öffnend. „END:CIV“ kann ich denjenigen empfehlen, die noch tiefer einsteigen wollen. Das ist aus einer anarchistisch-ökologischen Perspektive, die sich auch viel mit Gewalt innerhalb demokratischer Strukturen befasst. Dann kann ich „Vivir La Utopia“ empfehlen. Da geht es um die spanischen Anarchisten, die in den 1930er Jahren ein Gesellschaftssystem aufgebaut haben, das auf Gleichheit basiert. Das ist sehr inspirirend. An Büchern kann ich „Endgame“ von Derrick Jensen nur jedem empfehlen. Das zeigt wie Gewalt in unseren Systemen inhärent ist.

Dann danke ich euch für das Interview.

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Quelle: Interview mit clearXcut am 06.11.2018
10.12.2018

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6 Kommentare zu clearXcut - The Vegan Straight Edge

  1. nili68 sagt:

    Kampf gegen Windmühlen, aber so kann man auch mit schlechter Musik ’ne Fanbase aufbauen. Gilt auch für rechte Bands. Wahre Kunst hat sowas nicht nötig, denn.. NOBODY GIVES A FVCK!!

    https://www.debate.org/opinions/do-humans-deserve-to-be-extinct

  2. Bluttaufe sagt:

    Erster Gedanke: Wer zur Hölle sind die, damit man denen ein dreiseitiges Interview bei metal.de einräumt? Zumal die nur eine popelige 8-minütige EP in ihrer Diskografie vorweisen. Interview überflogen: Das übliche opportunistische Weltverbesserer-Gedöns. So trocken und weinerlich vorgetragen, dass man meinen könnte die Zeugen Jehovas stehen vor der Tür.
    Wegen 2 Sängerinnen ist Feminismus ein Thema. Aja! Wobei das hier auch egal sein kann, da beide Tanten fast identisch klingen bzw. hysterisch in das Mikro kreischen. Aber auch sonst musikalisch eher uninteressant bis dilettantisch. Wäre mir hier 3 bis maximal 4 Punkte wert & das auch nur weil „I See A Light“ etwas positiv hervor sticht.

  3. Milchtütengesichter. Sorry, aber seit Earth Crisis kann ich keine Vegan sXe-Band mehr für voll nehmen. Keiner wird dir ein Bier oder ein Pfund Mett verkaufen, wenn du nicht möchtest. Und Feminismus als Thema hatten Wolf Down auch, wie das geendet ist, ist bekannt. Alle weiteren zynischen Kommentare klemme ich mir an dieser Stelle.

  4. BlindeGardine sagt:

    Auch wenn ich grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn Bands zu bestimmten Themen Stellung beziehen, was in der Hardcore-Szene ja nun eh nicht unüblich ist; hier wird die moralische Überlegenheit wie ein Holzhammer geschwungen. Zum Um- oder auch nur Nachdenken bewegt man damit niemanden und erreichen wird man damit höchstens die, die eh schon der selben Meinung sind. Da gehem selbst recht direkte Bands wie z.B. die Architects deutlich geschickter mit ähnlichen Themen um.

    „Außerdem haben wir zwei Sängerinnen und damit ist der Feminismus auch ein Thema für uns und wird zum Alleinstellungsmerkmal.“ ist außerdem das Dämlichste, was ich seit langer Zeit in einem Interview gelesen habe. Wenn man zwei Sängerinnen hat die sich mit Feminismus beschäftigen wollen, ok. Aber das eine begründet doch nicht das andere…so ein Blödsinn.

    1. BlindeGardine sagt:

      Und ich habe das Interview mit Hank von Hell im letzten RockHard gelesen, wir sprechen hier also schon von einer ziemlichen Leistung.

    2. Nether sagt:

      „Außerdem haben wir zwei Sängerinnen …“
      Ab dem Satz war das Interview für mich auch beendet. Das ist weder ein Alleinstellungsmerkmal, noch haben sie da das Patent drauf.