clearXcut
The Vegan Straight Edge

Interview

CLEARXCUT – eine Band aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Bands wie HEAVEN SHALL BURN, IMPLORE und KING APATHY? Mit zwei Sängerinnen und einer EP mit dem Titel „The Vegan Straight Edge“? Das ruft doch nach einem Interview und metal.de  ist auch das erste Magazin, das an dem Hardcore-Quintett dran ist. Im November waren sie dann in Jugendhaus West in Stuttgart und Björn traf Matthias und Matti zum Interview.

Sect, Gust, clearXcut - Tourposter 2018

Sect, Gust, clearXcut – Tourposter 2018

Stellt doch zuerst bitte die Band vor, ihr seid relativ neu am Start und habt erst eine EP mit drei Songs draußen. Wer ist dabei?

Matti: Ich hab die Band gegründet, die Songs geschrieben, alles aufgenommen und dann war ich auf der Suche nach Leuten, die Bock haben das mitzugestalten. Ich spiel noch bei KING APATHY und wir haben zwei Sängerinnen. Wir haben den Matthias, ehemals von HEAVEN SHALL BURN, am Schlagzeug und Gabbo von IMPLORE am Bass. Dazu noch Marco, einen Freund aus München, an der Gitarre.

Du hast es schon angedeutet, dass ihr auf halb Deutschland verteilt seid. Wo würdet ihr euch verorten? Probt ihr irgendwo oder seid ihr dein Projekt, zu dem du Freunde dazu geholt hast?

Matti: Wir sehen es schon als Band bzw. als Kollektiv. Wir stehen zusammen für die Musik und kommende Alben werde ich auch nicht alleine schreiben. Wir proben in der Nähe von München.

Matthias: Das war zu Beginn aber auch nicht klar. Es hieß wir können dort proben, wir können uns aber auch was in der Mitte suchen. Es hat sich dann aber nicht als riesiges Problem ergeben, für mich regelmäßig runterzufahren. So hat es sich dann ergeben, das wir ständig dort proben.
Aber am Anfang war es nicht unbedingt als Band geplant. Man wollte schauen welche Leute mitmachen und wollte ohne festen Stamm die Band machen. Und dann wollte man sehen, wer hat Zeit und es sollte Leute geben, die nicht immer dabei sind. Aber mittlerweile hat es sich zur Band entwickelt. Gabbo ist heute zum ersten Mal dabei, denn vorher haben wir ohne Bassisten gespielt. Das sollte aber ganz gut klappen.

Ihr habt bei Facebook und Bandcamp auch keine Namen der Bandmitglieder angegeben.

Matthias: Matti hat es ja auch mit anderen Leuten aufgenommen und als wir die Seiten online gestellt haben, stand es gar nicht fest ob es bei diesen Leuten bleibt. Bei der Entfernung zwischen unseren Wohnorten, ist es auch kein ganz kleiner Aufwand und man weiß nie, wer kurzfristig abspringt. Wir wollen ja nicht damit Geld verdienen, uns geht es um den Spaß und die Message ist uns auch wichtig. Deswegen war es für Matti auch so schwierig Leute zu finden, die mitmachen wollen.

Dann machen wir mit der Message gleich weiter. Ihr habt einen langen Text bei Facebook stehen, was die Band und was Hardcore-Punk für euch bedeutet. Warum? Viele Bands leben das nicht und wir reden jetzt noch nicht von Straight Edge, aber Hardcore hatte für mich auch immer eine politische Aussage. Ist das für euch so wichtig es extra betonen zu müssen?

Matthias: Politisch klar, aber es gibt ja verschiedene politische Ausrichtungen. AGNOSTIC FRONT ist nun keine politisch linke Band, aber es geht ja auch viel um sozialkritische Themen. In den meisten Fällen steckt schon eine gewisse politische Aussage in die eine oder andere Richtung dahinter. Uns, bzw. Matti, war es bei der Gründung wichtig, dass es um Veganismus und Straight Edge geht. Es sollte eine Band sein, die in die Richtung geht. Sowas gibt es momentan nicht mehr viel und es hat einen gewissen Symbolcharakter.

Aber es gab ja mal eine Welle und mir fällt spontan eine Thüringer Band ein, die das X gestrichen hat, als sie bekannter geworden ist. Für euch ist es aber Voraussetzung, dass alle Mitglieder Straight Edge sind.

Matthias: Ja, das war das Konzept, wenn man es so nennen will. Man kann auch mit anderen Leuten Musik machen, aber diese Band steht dafür. Es ist von jedem einzelnen eine kleine Facette, wir machen mehr als Vegan Straight Edge, aber das ist das Hauptthema.

Matti: Für mich ist es ein Gegenentwurf zu unserer aktuellen Gesellschaft, wo die Umwelt zerstört wird, wo Menschen ausgebeutet werden, wo Tiere ausgebeutet werden und in diesem Genre, Vegan Straight Edge Hardcore, wurde sich oft diesen Themen angenommen. Das war für mich eine sehr ansprechende Art und Weise und in diese Fußstapfen treten wir. Das Ziel der Band ist es, die genannten Themen anzusprechen und eine Basis an Menschen zu haben, die diese Themen leben.

Matthias: Es gab ja eine Zeit auch Straight Edge Bands, die über das Macho-Ding gekommen sind. Sie haben einen Männlichkeitskult gelebt und waren stolz darauf Straight Edge zu sein und für mich sind wir dazu auch ein Gegenentwurf. Natürlich ist beim Sprücheklopfen auch immer Provokation dabei, aber wir wollen uns auch von militanten Straight Edge Bands abgrenzen. Die Grundidee für mich ist es, bei Verstand zu sein und vernünftig zu handeln. Da brauch man nicht stolz drauf zu sein, das ist für mich normal. Wichtig für mich ist es noch, dass diese Straight Edge Band auch einen politischen Anspruch hat. Das Thema Tierrechte geht auch lange nicht mehr Hand in Hand mit Straight Edge.

Matti: Außerdem haben wir zwei Sängerinnen und damit ist der Feminismus auch ein Thema für uns und wird zum Alleinstellungsmerkmal. Das hebt sich schon von vielen anderen Bands ab.

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Quelle: Interview mit clearXcut am 06.11.2018
10.12.2018

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6 Kommentare zu clearXcut - The Vegan Straight Edge

  1. nili68 sagt:

    Kampf gegen Windmühlen, aber so kann man auch mit schlechter Musik ’ne Fanbase aufbauen. Gilt auch für rechte Bands. Wahre Kunst hat sowas nicht nötig, denn.. NOBODY GIVES A FVCK!!

    https://www.debate.org/opinions/do-humans-deserve-to-be-extinct

  2. Bluttaufe sagt:

    Erster Gedanke: Wer zur Hölle sind die, damit man denen ein dreiseitiges Interview bei metal.de einräumt? Zumal die nur eine popelige 8-minütige EP in ihrer Diskografie vorweisen. Interview überflogen: Das übliche opportunistische Weltverbesserer-Gedöns. So trocken und weinerlich vorgetragen, dass man meinen könnte die Zeugen Jehovas stehen vor der Tür.
    Wegen 2 Sängerinnen ist Feminismus ein Thema. Aja! Wobei das hier auch egal sein kann, da beide Tanten fast identisch klingen bzw. hysterisch in das Mikro kreischen. Aber auch sonst musikalisch eher uninteressant bis dilettantisch. Wäre mir hier 3 bis maximal 4 Punkte wert & das auch nur weil „I See A Light“ etwas positiv hervor sticht.

  3. Milchtütengesichter. Sorry, aber seit Earth Crisis kann ich keine Vegan sXe-Band mehr für voll nehmen. Keiner wird dir ein Bier oder ein Pfund Mett verkaufen, wenn du nicht möchtest. Und Feminismus als Thema hatten Wolf Down auch, wie das geendet ist, ist bekannt. Alle weiteren zynischen Kommentare klemme ich mir an dieser Stelle.

  4. BlindeGardine sagt:

    Auch wenn ich grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn Bands zu bestimmten Themen Stellung beziehen, was in der Hardcore-Szene ja nun eh nicht unüblich ist; hier wird die moralische Überlegenheit wie ein Holzhammer geschwungen. Zum Um- oder auch nur Nachdenken bewegt man damit niemanden und erreichen wird man damit höchstens die, die eh schon der selben Meinung sind. Da gehem selbst recht direkte Bands wie z.B. die Architects deutlich geschickter mit ähnlichen Themen um.

    „Außerdem haben wir zwei Sängerinnen und damit ist der Feminismus auch ein Thema für uns und wird zum Alleinstellungsmerkmal.“ ist außerdem das Dämlichste, was ich seit langer Zeit in einem Interview gelesen habe. Wenn man zwei Sängerinnen hat die sich mit Feminismus beschäftigen wollen, ok. Aber das eine begründet doch nicht das andere…so ein Blödsinn.

    1. BlindeGardine sagt:

      Und ich habe das Interview mit Hank von Hell im letzten RockHard gelesen, wir sprechen hier also schon von einer ziemlichen Leistung.

    2. Nether sagt:

      „Außerdem haben wir zwei Sängerinnen …“
      Ab dem Satz war das Interview für mich auch beendet. Das ist weder ein Alleinstellungsmerkmal, noch haben sie da das Patent drauf.