Eternity’s End
„Aus irgendeinem Grund war ich hoch inspiriert und es fühlte sich an, als ob die Ideen einfach in der Luft lägen“

Interview

SERIOUS BLACK, PARADOX, ETERNITY’S END, ALKALOID und auch wieder OBSCURA sind Bands und Projekte von Christian Münzner. Die Veröffentlichungen von „Embers Of War“ von ETERNITY’S END und OBSCURA mit „A Valediction“ innerhalb von acht Tagen haben wir zum Anlass genommen, Christian einige Fragen zu seinen Projekten zu stellen und über seine zukünftigen Pläne zu diskutieren.

Eternity's End - Embers Of War - CoverArt

Eternity´s End-Embers Of War-Cover Art Work-Dimitar Nikolov PSD

Hallo Christian, wie geht es Dir, wie bist Du durch die Pandemie bisher gekommen?

Mir geht es soweit gut. Ich bin ganz gut durch die Pandemie gekommen, bin nicht erkrankt und es hat sich zum Glück auch nicht wirklich auf meine Arbeit ausgewirkt, da ich komplett von zu Hause arbeite mit Skype Unterricht, Session Arbeit und meinem Online Job. Lediglich ein paar Live-Shows sind ausgefallen. Zudem war ich die komplette Zeit über mit komponieren und aufnehmen beschäftigt. Aber natürlich lastet aufgrund der gesamten Situation eine tägliche Schwermut auf einem, das Leben fühlt sich anders an als vorher.

Im März 2020 warst Du als Live-Support bei SERIOUS BLACK noch auf der Bühne zu sehen. Die neue Tour und Scheibe stehen bei SERIOUS BLACK bereits in den Startlöchern. Wirst Du dort wieder eine Rolle übernehmen?

Nein, ich denke nicht. Die Jungs sind gute Freunde von mir und die Touren und Shows haben Spaß gemacht, aber da ich neben meinen Bands ETERNITY’S END und ALKALOID auch wieder bei OBSCURA und PARADOX eingestiegen bin, bin ich zeitlich komplett ausgelastet. Es stehen Aufnahmen mit ALKALOID an und diverse Touren mit OBSCURA nächstes Jahr, von daher werde ich für weitere Aktivitäten keine Zeit haben.

Die konzertfreie Zeit habe ich zum Komponieren oder im Studio genutzt

Am 19.11.2021 erscheint „A Valediction“ von OBSCURA, eine Woche später „Embers Of War“ von ETERNITY’S END. Hast Du die Pandemie im Studio verbracht?

Ja, eigentlich fast komplett, entweder im Studio oder mit Gitarre und Laptop am Komponieren. Neben den beiden erwähnten Scheiben haben wir auch noch „Heresy 2 – End Of A Legend“ mit PARADOX veröffentlicht. Bei PARADOX habe ich jedoch lediglich Gitarre aufgenommen und meine Soli geschrieben, bei ETERNITY’S END und OBSCURA kam natürlich noch das Komponieren und Arrangieren dazu. Sehr viel der Songs auf den beiden Scheiben sind tatsächlich auch erst in der Pandemie Zeit entstanden, ohne auf früher angesammelte Riffs zurückzugreifen.

Es gibt erneut Veränderungen bei ETERNITY’S END. Bass und Gitarre wurden neue besetzt. Mit Linus Klausenitzer kehrt ein bekanntes Gesicht zurück. Justin Hombach an der Gitarre ist ein eher unbeschriebenes Blatt. Kannst Du uns Justin kurz vorstellen und uns erzählen, woher ihr euch kennt?

Justin kenne ich schon seit ein paar Jahren. In Kontakt kamen wir nachdem er auf Facebook ein Cover des Solos von dem Song „Street Lethal“ von RACER X gepostet hatte, welches mich sehr beeindruckt hat. 2019 war ich Gast in seinem Shred ABC Feature auf Youtube. Justin hat eine unfassbare Technik auf der Gitarre und ein großes harmonisches Wissen, da er auch ein Studium der Jazz Gitarre absolviert hat. Zudem wohnt er nicht zu weit entfernt, was logistisch ein großer Vorteil für die Band ist und wir verstehen uns super. Als wir einen neuen Gitarristen für die Band gesucht haben, war Justin die erste Wahl und da er ebenfalls ein großer Power- und Progressive-Metal-Fan ist, war er auch sofort begeistert von der Idee.

Die Songs für „Embers Of War“ habe ich komplett im Alleingang komponiert

„Embers Of War“ entstand von 2019 bis 2021. Wie verlief das Songwriting auch gerade in Bezug auf die beiden neuen Musiker und wer kreierte die Lyrics?

Die Songs für das Album habe ich diesmal komplett im Alleingang komponiert, sowohl was die Musik als auch die Lyrics und Gesangsmelodien angeht. Justin und Linus kamen erst dazu, als das Songwriting schon komplett abgeschlossen war. Die Songs sind größtenteils in der gleichen Zeit entstanden wie viele der neuen OBSCURA Songs, aus irgendeinem Grund war ich hoch inspiriert und es fühlte sich an, als ob die Ideen einfach in der Luft lägen. Es gab sogar noch ein paar mehr Songs, die wir aber nicht auf das Album gepackt haben, so dass es kompakter und homogener wirkt.

Die Lyrics erzählen sowohl Science-Fiction Geschichten wie auch wahre Begebenheiten. Diverse Autoren sind als Referenz genannt: Michael Moorcock, Robert E. Howard oder Frank Belknap Long. Wer von Euch ist der Ideengeber für die Geschichten zu den Songs?

Die Ideen für die Geschichten stammen komplett von mir. Ich bin ein großer Fantasy- und Science- Fiction-Fan, allerdings mag ich auch hier, ebenfalls wie bei der Musik, die etwas rauere oder düsterere Seite, also eher Dark Fantasy als Herr der Ringe beispielsweise. In der Regel schreibe ich zuerst die Gesangsmelodien ohne Text. Danach höre ich, welches Flair die Songs bestimmen und entscheide, was für eine Thematik passend wäre, um mit der Musik zusammen ein stimmiges Bild zu ergeben.

Piet Sielck und Jan-Sören Eckert von IRON SAVIOR unterstützten ETERNITY’S END auf „Embers Of War“. Der eiserne Überlebende war lange Zeit eine prägenden Science-Fiction Figur bei den Tracks von IRON SAVIOR. Zufall oder gibt es eine Verbindung zwischen ETERNITY’S END und IRON SAVIOR bezüglich der Songideen.

Die lyrische Verbindung kommt neben meinen Einflüssen als Leser auch daher, dass ich schon seit sehr vielen Jahren ein riesengroßer IRON SAVIOR-Fan bin. Unsere Texte haben nichts mit der Zeitlinie oder den Figuren im IRON SAVIOR-Universum zu tun, aber Sci-Fi und epischer Power Metal passen einfach gut zusammen, spätestens seit dem Album „Hypertrace“ von SCANNER. IRON SAVIOR haben das Ganze letztendlich zur Perfektion gebracht. Natürlich haben wir musikalisch zusätzlich noch diverse neoklassische und 80er Shred Einflüsse, die man bei IRON SAVIOR sonst eher nicht so hört.

ETERNITY’S END ist inzwischen eine echte Band

Wir müssen einen Blick nach vorne wagen. Ist ETERNITY’S END auch etwas für die Live-Bühne, wenn die Pandemie mehr Planungssicherheit zulässt? Oder muss sich ETERNITY’S END hinter Deinen anderen Bandprojekten anstellen?

ETERNITY’S END ist inzwischen definitiv eine echte Band und nicht länger nur ein Online Projekt, was auch ein Grund für den Line Up Wechsel war. Daher ist es unser Ziel, live zu spielen und es stehen schon ein paar Gigs in Aussicht. Allerdings sind wir auch alle Berufsmusiker und die meisten von uns machen das Ganze schon seit fast 20 Jahren. Von daher kommen für uns nur noch Shows in Frage, die wirtschaftlich sinnvoll sind und wo wir nichts draufzahlen müssen oder uns verschulden, wie es viele junge Bands machen. Da bleib ich dann nach der langen Zeit dann eben doch lieber zu Hause oder spiele Shows, nach denen ich mir auch was zu essen von kaufen kann. Mein Hauptaugenmerk liegt auf OBSCURA, da es die etablierteste meiner Bands ist und ich, wie gesagt, eben auch vom Musik machen leben muss.

Danke für Deine Zeit, das Schlusswort ist bei Dir.

Danke an alle, die unsere Musik ausgecheckt haben und weiterempfehlen, an die Leute, die die Bands unterstützen, nach wie vor Alben kaufen und die Szene somit am Leben erhalten. Ich hoffe, dass wir uns bald auf Tour sehen.

Quelle: email Interview Christian Münzner, 09.11.2021
20.11.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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