Falkenbach
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Interview

Mit "Heralding The Fireblade" erscheint dieser Tage das neue Album von FALKENBACH. Eine erlesene Auswahl an hymnischen Perlen voller Schönheit, wie alle Werke des Initiators Vratyas Vakyas. Eigentlich hätte dies das Debütalbum werden sollen. Weshalb es anders als ursprünglich geplant kam, könnt Ihr in nachfolgendem Interview erfahren.

FalkenbachEndres: Hallo Vratyas Vakyas! Zuerst möchte ich Dir zum fabelhaften neuen Album „Heralding The Fireblade“ gratulieren. Du hast mal wieder ein wunderbares Stück Musik veröffentlicht! Wie fühlst Du dich gerade mit diesem Album in der Hinterhand? Welche Reaktionen konntest Du bis jetzt erhalten?

Vratyas Vakyas: Bis jetzt gibt es nicht viel bezüglich etwaiger Reaktionen zu berichten, da die Promo CDs erst seit wenigen Tagen in Umlauf sind. Davon abgesehen beschäftige ich mich allgemein aber auch kaum mit Kommentaren, Reviews, Lob oder Kritik von Magazinen. Was das Album selbst angeht kann ich nur sagen, dass ich sehr froh und zufrieden bin was dessen Umsetzung angeht, denn es war ein weiter Weg bis dahin.

Endres: Kannst Du uns ein klein wenig Einblick in die Studioarbeit zu diesem Album vermitteln?

Vratyas Vakyas: Zunächst habe ich vorab alle Stücke in mehr oder weniger aussagekräftigen Demoversionen aufgenommen und diese an das Tidalwave Studio und den Schlagzeuger geschickt. Mit Patrick Damiani, seines Zeichens Tonmeister des Studios, habe ich vorab die wesentlichen Dinge besprochen und in groben Zügen abgesteckt, da ich mich bei den Aufnahmen so nahe wie möglich am Original halten wollte, auch was den Gesamtsound angeht. Nachdem Boltthorn Schlagzeug und Percussions aufgenommen hatte, gingen wir einige Zeit später daran Bass und Gitarren einzuspielen. Vorab haben wir hierbei diverse Mikrophonie angetestet, und auch sonst einige Dinge ausprobiert was Verstärker, Effekte, Verzerrer etc. angeht. Letztlich entschieden wir uns dazu zwei verschiede Arten von E-Gitarre einzusetzen, die zum einen anders klangen, zum anderen aber auch unterschiedlich eingespielt wurden, und im letzten Schritt zu einem Gesamtklang zusammengefasst wurden. Der nächste Schritt war die akustischen Gitarren einzuspielen, was recht zügig von statten ging, und danach alle klaren Gesangsteile aufzunehmen. Erst dann wurden die fehlenden Keyboards und Screams aufgenommen, bevor es schließlich wiederum einige Zeit später an den Mix ging. Alles in allem war es die umfangreichste Studiozeit bisher, auch was die Vorbereitungen angeht, wobei ich nochmals nur Betonen kann welch gute Arbeit Boltthorn, Hagalaz und Tyrann einmal mehr geleistet haben für dieses Album, was natürlich auch für Patrick Damiani zutrifft. Ohne sie wäre es unmöglich gewesen dieses Album so umzusetzen wie es letztlich der Fall war.

Endres: Ursprünglich war ja 1995 angedacht, das Album „The Fireblade“ als Debüt von FALKENBACH zu veröffentlichen. Damals mussten die Aufnahmen aufgrund studiotechnischer Probleme abgebrochen werden. Stattdessen wurde „…En Their Medh Riki Fara…“ dann das Debüt. Weshalb verstrich so lange Zeit, bis dieses Album nun in Angriff genommen wurde?

Vratyas Vakyas: Es war eine kreative Zeit, und neue Stücke genießen meist Priorität. Allerdings muss ich zugeben das „The Fireblade“ Album nie vergessen zu haben, was auch daran zu erkennen ist, dass immer wieder Stücke dieses Albums ihren Weg auf spätere Alben fanden. Mir war klar dass irgendwann die Zeit kommen würde diesem Album die Chance zu geben, die es verdient hatte, und letztlich kann ich nicht sagen warum dies nun gerade nun der Fall war. Manchmal kommen die Dinge schlicht wie sie kommen sollen.

Endres: Auf „Heralding The Fireblade“ befinden sich auch das vom Promo 95 Tape und vom Debüt „…En Their Medh Riki Fara…“ bekannte „Laeknishendr“ sowie „Heathen Foray“, welches auf dem zweiten Album unter „The Heathenish Foray“ enthalten war. Speziell an diesen beiden Stücken lassen sich die Weiterentwicklungen von FALKENBACH in Bezug auf die Musikalität sowie Produktionstechnik ausmachen. So wurden diese Songs durch kleine Veränderungen doch um einiges aufgewertet, speziell das viel filigranere Akustikgitarrenspiel finde ich bemerkenswert. Auch sind die aktuellen Aufnahmen tighter. Wie siehst Du selbst als Erschaffer diese Entwicklung?

Vratyas Vakyas: Bei „Laeknishendr“ fallen die veränderten Möglichkeiten eben durch diesen Aspekt recht deutlich auf, exakt. „Heathen Foray“ hingegen ist im Grunde kaum verändert, und trotzdem mit einer gänzlich anderen Atmosphäre versehen, die wesentlich näher am gewünschten Ziel liegt als es bei der „Magni Blandinn…“ Version der Fall war. Letztlich muss auch aber sagen, dass alle Lieder dieses Album absolut dem entsprechen, was auch schon damals die optimale Umsetzung gewesen wäre, und nur leider nie in der Art möglich war umzusetzen. Von daher stellt dieses Album die bisher weitestgehende Annäherung an das dar, was FALKENBACH auch schon vor 10 Jahren oder länger war.

Endres: Wäre 1995 „The Fireblade“ erschienen, wäre die Songliste identisch mit der heutigen Fassung?

Vratyas Vakyas: Die Lieder, die auf dem aktuellen Album „Heralding – The Fireblade“ zu finden sind, wären auch damals vertreten gewesen, bis auf das Bonuslied „Gjallar“, welches von einem der FALKENBACH Demos stammt. Allerdings ist die Tracklist nicht komplett, es fehlen 3 weitere Stücke, die aber aus zeitlichen / finanziellen Gründen nicht zusätzlich eingespielt werden konnten, eines davon z.B. die alte Version des Stückes „Homeward Shore“, welches auf dem „Ok Nefna Tysvar Ty“ Album zu hören ist. Zudem hat das Lied „En Their medh riki fara…“ einen neuen Titel bekommen, „Walkiesjar“.

Endres: In welchen Situationen komponierst Du neue Stücke? Welche Gefühle und Emotionen begleiten Dich dabei?

Vratyas Vakyas: Es gibt keine bestimmten Situationen, keine notwenigen Stimmungen, keine begleitenden Gefühle…Inspiration kommt wenn die Zeit reif ist, wenn sie einen Weg sucht sich zu realisieren. Was ich dabei empfinde spielt keine Rolle und ist nicht entscheidend dafür.

Endres: Was denkst Du ist der besondere Zauber, welcher hinter der Musik von FALKENBACH steckt?

Vratyas Vakyas: Ich glaube eine solche Frage kann nur jemand beantworten, der diesen Zauber für sich selbst in FALKENBACH findet, und je weniger Vorgaben dazu gemacht werden, desto freier ist die Suche und das Finden solcher Dinge letztlich. Von daher neige ich grundsätzlich dazu meine persönliche Meinung zu den Stücken FALKENBACH’s, und auch den Texten, ihren Bedeutungen, für mich zu behalten.

Endres: Die Entscheidung, seit „Ok Nefna Tysvar Ty“ auf Session-Musiker zurückzugreifen, finde ich sehr gut. Dadurch wirkt der Sound um einiges dynamischer und sagen wir basischer. Welche Gründe führten Dich damals zu dieser Entscheidung?

Vratyas Vakyas: Ich war schon lange auf der Suche nach einem guten Schlagzeuger für Studioaufnahmen, und letztlich bot sich die Lösung mit Boltthorn an, da er wirklich herausragende Fähigkeiten besitzt, den Stil FALKENBACH’s entsprechend umsetzen kann und auch charakterlich perfekt passt. Alle weiteren Dinge, z.B. dass Tyrann einige Screams und Hagalaz akustische Gitarrenparts beisteuerte, ergaben sich für das „Ok nefna tysvar ty“ Album eher zufällig. Ich denke dass dies die absolut richtige Entscheidung war, und hoffe auch in Zukunft auf diese Leute zählen zu können.

Endres: Mit Hilfe dieser Musiker wäre ein Konzert sicherlich im Bereich des möglichen. Natürlich… eine herkömmliche Tour denke ich würde nicht zum Kontext von FALKENBACH passen. Eher einzelne, erlesene Konzerte im passenden Rahmen. Ist in dieser Hinsicht vielleicht irgendetwas geplant?

Vratyas Vakyas: Es gibt in der Tat Überlegungen mit FALKENBACH auf die Bühne zu gehen, allerdings stehen dem einige Dinge im Wege momentan. Trotz eines kompletten Line-Ups kann ich daher nicht sagen ob es zu Konzerten kommen wird oder nicht. Sobald sich dahingehend etwas ergeben sollte wird man es auf www.Falkenbach.de finden.

Endres: Opferst Du auch heute noch einige Deiner Songs zu Ehren der Göttinnen und Götter, ohne dass diese von einem anderen Menschen außer Dir selbst gehört wurden?

Vratyas Vakyas: Das war so schon immer der Fall, und wird wohl auch immer so bleiben, ja, denn eben dies waren die Anfänge FALKENBACH’s. Das Leben ist ein Geben und Nehmen in allen Bereichen…

Endres: Die nordische Göttermythologie ist stets in den Texten von FALKENBACH präsent. Wie sehr ist diese Teil Deines Lebens?

Vratyas Vakyas: Sie war Teil meiner Erziehung, und ist daher ein Teil meines alltäglichen Lebens. Für mich besteht kein Grund auf besondere Feste zu gehen, Organisationen beizutreten oder sonstigen Dingen nachzugehen, da dies etwas ist was mich immer umgibt, in mir ist und zu mir gehört, und nicht wie für so viele andere Menschen ein Teil einer großen Wochenendparty.

Endres: Mit welchen Bands fühlst Du Dich verbunden?

Vratyas Vakyas: Ich fühle mich mit keiner Band verbunden, da jede Band immer für etwas vollkommen Eigenes steht. Verbunden fühle ich mich nur mit Dingen, an denen ich teilhabe, mit Menschen, die ein Teil meines Lebens sind.

Endres: Die letzten Worte gehören Dir! Vielen Dank für Deine Zeit und die Beantwortung der Fragen!

Vratyas Vakyas: Dank für die Unterstützung. Weiteres unter www.Falkenbach.de

05.11.2005

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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