Fleshgod Apocalypse
über Gift für Körper und Geist.

Interview

Laut des Infoblatts zum Album gibt es darauf ein paar weitere kulturelle Verbindungen zu euer Heimat Italien.

F. Ferrini: Naja, es gibt ein unzerbrechliches Band, das uns mit unserer Kultur verbindet. Das ist etwas, dass tief in unserer Musik und Ästhetik verwurzelt ist. Wir sind – unvermeidbarer Weise – ein Produkt unseres kulturellen, musikalischen und historischen Hintergrunds. Als Künstler und als Menschen. Auf diesem Album ist die Verbindung noch stärker als zuvor. Das fängt schon beim Titel „Veleno“ an. Es ist das erste Mal, dass wir für einen Titel unsere Muttersprache Italienisch verwenden. Wir haben das getan, weil die Bedeutung des Wortes sehr vielschichtig, sogar undurchsichtig, ist und weil es zugleich zart und bedrohlich klingt.

Es gibt auch reichlich Anspielungen auf dem Album selbst, musikalisch und lyrisch. „The Day We’ll Be Gone“ kann man beispielsweise als Homage an ein Genre sehen, für das Italien berühmt ist: die Oper. Unsere Musik ist stark von italienischen Meistern wie Verdi, Puccini, Rossini und vielen anderen geprägt. Außerdem wird einer der bedeutendsten italienischen Dichter, Giacomo Leopardi, in einem der Stücke zitiert. Ich könnte ewig so weitermachen, aber ich lasse unsere Hörer die anderen Punkte entdecken, oder gar selbst neue finden!

Ich wollte gerade schon sagen, dass mich „The Day We’ll Be Gone“ an Sarah Brightmans Todesszene im Film „Repo! The Genetic Opera“ erinnert. Ihr Song „Chromaggia“ ist auf Italienisch. Eine Homage daran ist er aber nicht, oder? Habt ihr den Film gesehen?

F. Ferrini: Siehst du? Hier haben wir eine neue, unerwartete Verbindung zu Italien. Ich habe den Film tatsächlich nicht gesehen, aber es überrascht, wie jeder, dich inbegriffen, neue Verbindungen entdecken kann, an die wir gar nicht gedacht haben. Musik kann wie jede andere Kunstform fließend, unvorhersehbar und für jede Interpretation offen sein.

Fleshgod Apocalypse Autogrammstunde

Ich muss die Frage einfach stellen. Im Video zu „Sugar“ sieht man euch buntes Wasser „erbrechen“. Kann es sein, dass die Inspiration dazu von dem berühmt-berüchtigten Vorfall auf einer FLESHGOD APOCALYPSE-Tour stammt, bei dem euer Drummer krank war und sich auf der Bühne übergeben musste? Er ist ein ziemlich krasser Typ und hat einfach weitergespielt.

F. Ferrini: Ja, das war ziemlich extrem! Die Geschichte zeigt ziemlich gut, wie entschlossen und engagiert David ist. Sagen wir einfach, dass uns die Verbindung zwischen dieser speziellen Erfahrung und dem Konzept hinter „Sugar“ in den Sinn gekommen ist. Das haben natürlich auch schon viele Leute angesprochen. Es ist aber nicht der Grund, wieso wir uns im Video so darstellen. Der eigentliche Grund ist bedeutungsvoller und stark mit dem Hauptthema des Songs – Drogensucht – verbunden. Und damit, wie das Thema metaphorisch behandelt wird.

Wir wollen zum Ausdruck bringen, dass Drogen im Grunde Gift für unseren Körper und unsere Seele sind, und das bringt uns zurück zum Album an sich. So ist die Band, die in der Spritze spielt, während diese sich mit Flüssigkeit füllt, Teil des Gifts, das durch das bunte Erbrochene visualisiert wird. Wir wollen die positive Message rüberbringen, dass man den Kampf gegen diese schreckliche Sucht nicht aufgeben soll. Aber manchmal müssen starke Messages genug schocken, um anzukommen. Deshalb dreht einem das Video so den Magen um.

Damit wären wir am Ende. Ihr habt aber natürlich wie immer das letzte Wort.

F. Paoli: Zuerst mal vielen Dank für dieses coole Interview, und an alle Leser dafür, dass ihr reingeschaut habt! Wir sind gerade mit einer langen, erfolgreichen Tour durch Nord-, Mittel- und Südamerika fertig und stehen kurz vor dem Release zu „Veleno“. Die neuen Singles haben wir schon live gespielt und das Feedback war unglaublich. Wir können es aber kaum erwarten, das komplette Album mit euch zu teilen und eine weltweite Tour zu starten, größer und mit neuer Setlist. Zuerst kommen aber die europäischen Sommerfestivals. Wir sehen uns dort!

Danke euch beiden für das Interview!

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Quelle: Francesco Paoli und Francesco Ferrini, Fleshgod Apocalypse
25.05.2019

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