Mausoleum Gate
Rührselige Liebeslieder sind tabu!

Interview

MAUSOLEUM GATE aus Finnland haben nach langer Pause mit „Space, Rituals And Magick“ ein neues Album veröffentlicht, das ganz im Stil der Siebziger und frühen Achtziger Proto Metal und Hard Rock charmant miteinander verwebt. Wir führten hierzu ein Interview mit Gitarrist Count LaFey.

Cover Artwork von MAUSOLEUM GATE - "Space, Rituals And Magick"

Cover Artwork von MAUSOLEUM GATE – „Space, Rituals And Magick“

Ihr habt gerade ein neues Album namens „Space, Rituals And Magick“ veröffentlicht, nach „Into A Dark Divinity“ aus dem Jahr 2017. Was sind die Gründe dafür, dass zwischen beiden Veröffentlichungen so viel Zeit liegt? Was habt ihr in der Zwischenzeit gemacht?

Das Album, hah! Es gab viele Dinge. Veränderungen in der Besetzung, Veränderungen in den Songs und so weiter. Ich glaube, wenn wir es früher veröffentlicht hätten, wäre es nicht so stark geworden, wie es nun geworden ist. Natürlich gibt es auch noch das tägliche Leben und die Arbeit und so weiter.

2018 kamen neue Bandmitglieder hinzu: Sänger Jarno Saarinen, Gitarrist Jari Kourunen und Bassist Jarno Koskell. Was waren die Gründe für den Ausstieg der ursprünglichen Mitglieder, wie kamt ihr auf ihre Nachfolger? Wie ist die Stimmung innerhalb der Band?

Nun, wir könnten fragen, wer die ursprünglichen Mitglieder sind? Haha! Es gibt verschiedene Gründe. V-P (Varpula, Sänger bis 2018, ex-METALHAZARD, Anmerk. d. Verf.) ist gegangen, weil er seine Opernkarriere hatte, die sehr anspruchsvoll ist und die Zeitpläne unmöglich gemacht hätten. Und in Bands ändern sich die Besetzungen auch aus musikalischen Gründen. Ich kenne eigentlich jedes neue Mitglied seit Anfang der Neunziger Jahre. Ich, Jari und Jarno Koskell haben damals in denselben Bands gespielt. Und Jarno Saarinen war damals ein alter Freund von mir. Wir haben mit Jarno Saarinen immer darüber gesprochen, dass wir eines Tages in derselben Band spielen würden. Ich glaube, dieser Tag ist jetzt gekommen.

„Space, Rituals And Magick“ – dieser Titel regt die Fantasie an. Wie seid ihr auf diesen Titel gekommen, was ist die Bedeutung/Botschaft dahinter für uns und für euch? Und in welchem Zusammenhang steht er mit den Texten?

Nun, meine Idee war zunächst „Spells, Rituals And Magick“ (Zaubersprüche, Rituale und Magie). Dann kam unser Schlagzeuger Oskari Räsänen auf die Idee, „Spells“ durch „Space“ zu ersetzen. Das war eine gute Idee! Der Titelsong hatte etwas von HAWKWIND/Space Rock, daher passte das in diesem Sinne auch sehr gut. Ich denke, diese Texte passen zum Titel – es gibt Texte über den Weltraum, Rituale und Magie.

Worum geht es in den Texten? Gibt es ein bestimmtes Konzept? Was inspiriert euch zu den Themen, über die ihr schreibt?

Was die Texte angeht, müssen sie zur Musik passen. Außerdem sind die Texte ziemlich abstrakt. Der Zuhörer kann selbst interpretieren, was das alles bedeutet. Eine spirituelle Reise könnte der Hauptinhalt sein.

Wie beurteilst du das neue Album im Vergleich zu „Into A Dark Divinity“, worin bestehen die Unterschiede?

Nun, die Songs sind schneller, kürzer und die Gesangslinien sind besser. Ich meine damit nicht den Sänger, sondern eher die Komposition. Ich habe versucht, wirklich gute Gesangslinien zu schreiben, die Idee musste exzellent sein, sonst hätte sie keinen Platz auf dem Album gehabt. Auch beim Arrangieren und Komponieren hat die ganze Band große Anstrengungen unternommen. Wenn es nur meine Ideen gewesen wären, wäre das Album viel langweiliger geworden!

Wie siehst du eure musikalische Entwicklung in MAUSOLEUM GATE und wie sind die neuen Songs entstanden, wie haben sie sich im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt?

Alle drei Musketiere (gemeint sind die drei bisherigen Studioalben von MAUSOLEUM GATE, Anmerk. d. Verf.)  haben ihren eigenen Charakter, und genau so sollte es auch sein! Das Debütalbum war in seiner rohen Majestät irgendwie großartig. „Into A Dark Divinity“ war eher ein Schritt in Richtung der progressiven Seite der Band. Und dieses Album ist eine Art Mischung aus beidem.

Ist das Musikmachen für dich eine Art spirituelle Erfahrung?

Auf jeden Fall. Wenn ich Ideen entwickle, verliere ich irgendwie das Zeitgefühl.

Gibt es irgendwelche Grenzen, die ihr euch für MAUSOLEUM GATE setzt?

Nicht wirklich. Vielleicht sind rührselige Liebeslieder tabu, denke ich – hah!

Eine Sache, die wirklich herausragend ist, sind die dominanten und abwechslungsreichen Keyboards in eurer Musik. Wie wichtig ist dieses Element in eurer Musik, was sind die wichtigsten Einflüsse?

Nun, unser Keyboarder Wicked Ischanius könnte diese Frage besser beantworten, aber ich kann sagen, dass es ein sehr wichtiges Element ist. In diesem Album spielen die Keyboards eine größere Rolle als in den vorherigen. Es gibt Songs, die mit Keyboards komponiert wurden – manchmal werden sie von Gitarren und so weiter begleitet. Die wichtigsten Einflüsse kommen meiner Meinung nach von Rick Wakeman (YES), Jon Lord (DEEP PURPLE) und verschiedenen anderen, darunter einige Jazz-Meister wie Chick Corea.

Was kannst du uns über die Albumaufnahmen erzählen? Was wird dir von den Aufnahmen am stärksten in Erinnerung bleiben?

Nun, vielleicht als wir angefangen haben, mit Jari die Gitarren aufzunehmen. Und auch, als wir „Sacred Be Thy Throne“ fertiggestellt haben und uns klar wurde, dass dieser Song unbedingt auf das Album muss.

Hattet ihr ein bestimmtes Ziel, das ihr beim Schreiben der Musik für das neue Album erreichen wolltet?

Ja. Die besten Songs unserer Geschichte zu schreiben.

Gab es Songs auf dem neuen Album, die sich während der Produktion erheblich verändert haben oder es fast nicht auf das Album geschafft hätten?

„Sacred Be Thy Throne“. Wie ich bereits erwähnt habe, haben wir den letzten Teil mit Jari entwickelt – die Harmonie-Gitarren – und das Ende hat sich durch das Arrangement der Band wirklich sehr gut entwickelt. Es ist durch die Bemühungen der Band gewachsen und wurde wirklich stark. Ein Song wurde weggelassen, der bereits abgemischt war, aber wir dachten, dass das Album ohne ihn kompakter wäre.

Wie seid ihr damals auf den Bandnamen MAUSOLEUM GATE gekommen? Was bedeutet er für dich?

Als ich und Wicked Ischanius uns trafen und über den Bandnamen nachdachten, kam mir die Idee LITHIUM GATE… nun, Ischanius schlug MAUSOLEUM GATE vor und hier sind wir nun! Der Name passt wirklich gut zu unserer Musik und den Texten.

Was habt ihr für die nächste Zeit geplant?

Wir werden vielleicht Anfang nächsten Jahres mit den Proben für die Konzerte beginnen. Dann wahrscheinlich ein paar Konzerte im Frühjahr in Finnland. Vieles hängt natürlich vom Erfolg des Albums ab. Wir werden sehen.

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!

Keep It Heavy Rock! Und alles Gute!

26.11.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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