Triumph Of Death
Ein zweischneidiges Schwert

Interview

Und wie hast du die Besetzung für TRIUMPH OF DEATH ausgesucht? Als die Band bekanntgegeben wurde, habe ich mich gefragt, warum du nicht einfach die Musikerinnen und Musiker von TRIPTYKON genommen und einen neuen Namen draufgeknallt hast.

TRIPTYKON gibt es seit 15 Jahren und das ist der Hauptteil meines Lebens. Aber ich darf auch mal mit anderen Musikern spielen. Das erweitert meinen Horizont. Ich spiel jedes Jahr mit TRIPTYKON und wir arbeiten gerade auch an der vierten Platte von TRIPTYKON. Wir machen also Dinge zusammen und das nicht zu knapp. Es ist auch erfrischend, etwas anderes zu machen. Jeder in TRIPTYKON hat noch seine Nebenprojekte und ich glaube, das hält uns auch frisch. Es macht unheimlich Spaß, mit den Leuten von TRIUMPH OF DEATH zu spielen. Da ist ein langjähriger Freund von mir dabei und das wollte ich auch mal erfahren.

Eine Parallele in der Besetzung beider Bands ist, dass jeweils eine Frau den Bass bedient. War es dir wichtig, dass die Bands nicht nur reine Männervereine sind oder ist es Zufall, dass sich das so entwickelt hat?

Das ist für mich selbstverständlich, dass das gemischt ist. Ich sehe nicht, warum ich Frauen den Zutritt zu meinen Bands verwehren sollte. Die sind genauso gut wie Männer. Ich unterscheide da weder bei Geschlecht noch Hautfarbe, ich bin für alles offen. Von mir aus hätten es auch noch mehr Frauen sein können bei TRIUMPH OF DEATH, solange ich das Gefühl habe, alle machen es aus der richtigen Motivation heraus, also aufrichtig und weil sie die Musik auch verstehen. Man findet aktuell aber wohl noch leichter eine Bassistin als eine Schlagzeugerin. Aber solange jemand das aus ehrlich Leidenschaft macht, ist mir scheißegal, ob es ein Alien, eine Frau, ein Mann oder weiß oder schwarz ist. Es geht ja um die Musik.

Kompetent und kraftvoll

Wie hast du Gefühl, stehen die Dinge da im Musikbusiness generell? Hast du das Gefühl, dass es da generell so offen ist, speziell im Blick auf die Metal-Szene?

Es wird zum Glück immer offener. Ich stamme aus einer Zeit, wo Bands und Publikum wirklich fast exklusiv männlich waren. Wir fanden das immer schade, auch schon zu CELTIC FROST-Zeiten. Natürlich gibt es noch extrem viel zu tun, das kann dir sicher jede Frau bestätigen. Aber die Szene ist offener geworden. Es gibt zahlreiche Frauenbands, es gibt zahlreiche Bands mit weiblicher Beteiligung. Die Szene ist massiv offener geworden und ich hoffe, das ist ein Prozess, der sich fortsetzen wird.

Kannst du dir denn erklären, warum das in den Anfängen noch nicht so offen war?

Wir leben grundsätzlich in einer Welt, die seit Jahrtausenden von Männern geprägt ist. Das ist wahrscheinlich der Grundsatz. Und in dieser Welt wurden Frauen nicht gerade ermutigt, ihre ihnen von Natur aus zustehenden Rechte wahrzunehmen. Sie wurden von den Männern über Jahrtausende so konditioniert. Dazu kommt, dass Heavy Metal ursprünglich eine sehr männlich geprägte Musik war und es gewisse Vorbildbands wie THE RUNAWAYS oder ROCK GODDESS gebraucht hat, die bewiesen haben, dass das möglich ist. Ich habe zum Beispiel in den Achtzigern GIRLSCHOOL und ROCK GODDESS live gesehen und das hat gekracht wie bei jeder Männerband. Wir kamen daraus als junge Metalfans und merkten, da gibt es keinen Unterschied. Das war wahrscheinlich auch für Frauen ein Augenöffner. Es brauchte eine Zeit, bis Frauenbands mühselig bewiesen haben, dass sie das auch können. Zumal ich die Plattenfirmen der Achtziger und Neunziger als Machoverein erlebt habe und es dauerte sicher Jahre, bis Frauen da endlich zugelassen wurden und nicht gleich mit Vorurteilen konfrontiert wurden. Das passiert heute auch noch, wird dir wahrscheinlich auch jede Frau bestätigen können. Aber zumindest ist das heute möglich, wie viele Bands beweisen. Als ich damals zum Beispiel NERVOSA entdeckt habe, hat es mich weggeblasen, wie geil diese Band spielt. Und wenn du das nur hörst, hast du keine Ahnung, ob das Frauen oder Männer sind. Das ist einfach nur kompetent und kraftvoll und so soll es sein.

Galerie mit 14 Bildern: Triumph Of Death - Keep It True Rising 2021

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09.11.2023

"Irgendeiner wartet immer."

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14.06. - 15.06.24Der Detze rockt 2024 (Festival)Triumph Of Death, Whiplash, Asphyx, Hällas, Riot City, Bütcher, Old, Balmog, Deathrite, Century, Amethyst (CH), Sintage, Galactic Superlords und Evil ExcessDer Detze rockt, Rengen

1 Kommentar zu Triumph Of Death - Ein zweischneidiges Schwert

  1. Werner sagt:

    Tom Warrior finde ich unglaublich symphathisch und ein totales Original.
    Celtic Frost hörte ich von der ersten Stunde an – von Tryptikon bin ich totaler Fan –
    das geniale Triumph of death Projekt war mir leider gar nicht bekannt – tausend Dank für die infos –
    habe hier gerade in Live Pegel die Resurrection of the flesh live am Laufen – woah haut das rein und hat die einen geilen Sound.

    Unfaßbar gut – auf ner 10er Skala gar nicht mehr einzuordnen!