Wintersun
Interview mit Jari zu "Time I"

Interview

Im Vergleich zu „Time I“ war „Wintersun“ deutlich straighter, schneller, aggressiver und es gab weniger orchestrale Elemente. Siehst du diese Entwicklung als eine ganz natürliche für einen Musiker oder hast du dich zu einigen Veränderungen bewusst entschieden?

Es war ganz natürlich. Sicher habe ich einige Dinge auch entschieden, da ich eine Vision davon hatte, wie das Album werden sollte und diese Vision hatte ich auch schon für das Debüt. Doch damals hatte ich nicht die Möglichkeiten, diese umzusetzen, weshalb ich „Wintersun“ eher als ein Demo sehe. Die Songs waren sehr gut, doch ich wollte eine größere Produktion. Ich schreibe Musik stets so, wie ich mich gerade fühle und denke nicht darüber nach, was ich tun sollte oder nicht. Auch wenn andere Menschen mir oft zu sagen versuchen, was ich tun und lassen soll, haha! Und dieses Mal sah das Resultat so aus, das nächste Mal wird es anders sein! 😉

Ich denke, das leuchtende Cover passt sehr gut zu der Musik, auch wenn man sagen könnte, dass es ziemlich kitschig geraten ist ;). Wer hat es entworfen und inwiefern spiegelt es das Konzept des Albums wider?

Es wurde von Cameron Gray gemacht, einem brillianten Künstler. Wie genau es das Album widerspiegelt, weiß ich nicht, denn es entstand aus der Perspektive Camerons auf die Musik und die Lyrics. „Time II“ wird dann eher meiner Vision entsprechen und an die Songs „Storm“ und „Silver Leaves“ angelehnt sein. Das von „Time I“ zeigt, wie der „Rain Of Stars“ den Baum des Lebens zerstört.

Wintersun

Der klare und drückende Sound ist wirklich beeindruckend. Wo hast du es aufgenommen und wer war für Mix und Mastering zuständig?

Danke! Es war sehr schwierig, die Tracks zu mixen, insbesondere weil einige nicht in bester Qualität aufgenommen waren. Das Schlagzeug, die Rhythmus-Gitarre und der Bass wurden im Sonic Pump Studio in Helsinki aufgenommen. Den Rest habe ich in meinem Heimstudio aufgenommen. Zur Hälfte gemastert habe ich es, Mika Jussila hat mir dabei geholfen, auch wenn wir die Songs mehrfach hin und her schicken mussten, um sie immer weiter zu verbessern.

Hast du alle orchestralen Parts selbst programmiert? Das muss eine Menge Arbeit gewesen sein!

Ja, das habe ich. Und das war das Schwierigste daran, dieses Album zu machen! Besonders, weil ich nur meinen einen Computer dafür hatte. Normalerweise braucht man dafür mehrere miteinander verbundene PCs, so wie sie auch von Film-Soundtrack-Komponisten genutzt werden. Ich habe alles in allem drei Jahre für alles gebraucht!


Nachdem ihr „Wintersun“ veröffentlicht hattet, kamen soziale Netzwerke wie Facebook und Co. in Mode. Was denkst du über die Möglichkeiten, die solche Netzwerke eröffnen? Haben sie deiner Meinung nach auch Nachteile?

Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Es ist natürlich sehr positiv, dass man viel mehr Menschen erreichen kann, was natürlich wichtig ist, wenn man auch von der Musik leben möchte. Schlecht dagegen ist, dass Menschen durch diese schnelllebigen Netzwerke eine deutlich kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben. Sie werden mit so vielen Informationen bombardiert, dass das meiste schon am nächsten Tag vergessen ist. Und persönlich kann ich dem nicht viel abgewinnen, jede seiner Bewegungen bei Facebook zu veröffentlichen.


Wann werden deutsche Fans die Möglichkeit haben, euch live zu sehen? Plant ihr eine Tour oder ein paar Festvals?

Wir haben am 19. Oktober unsere erste Europa-Tour gestartet und auf dieser waren wir auch einige Male in Deutschland. Nächsten Sommer werden wir eine Menge Festivals spielen, bestimmt auch wieder einige in Deutschland!


Könntest du dir vorstellen, eines Tages mit einem richtigen Orchester live zu spielen?

Unser Manager hatte ehrlich gesagt auch schon diese Idee. Nach „Time II“ könnte das eine Möglichkeit sein, aber das kommt auch auf die Album-Verkäufe an. Nur die Fans können soetwas möglich machen! Denn soetwas würde eine Menge Geld und Aufwand kosten. Ich hoffe allerdings, dass es klappt.


„Time“ wurde in zwei Teile gesplittet?.Warum eigentlich? Nach einer so langen Zeit hätten die Fans sich bestimmt über ein langes oder ein Doppelalbum gefreut.

Ja natürlich, aber in der Realität war das einfach nicht möglich. Der Mix hätte noch ewig gedauert und so viel Arbeit gekostet, dass es mich ausgebrannt hätte, was beinahe schon nach der Session von „Time I“ passiert wäre. Außerdem wussten wir, dass es den Hörer überfordern würde, dieser Musik 80 Minuten lang zuzuhören und manche Songs hätten so vielleicht nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient haben. Die Zweiteilung wird den Menschen die Chance geben, jeden Song gut kennen zu lernen. Und so konnten wir zumindest die Hälfte des Materials jetzt schon entlassen und die Band so wieder wirklich erwecken.


Wann wird „Time II“ denn veröffentlicht? Ich hoffe doch, Fans müssen nicht erneut acht Jahre warten!

Nein, das definitiv nicht. „Time II“ wartet schon darauf, gemixt und gemastert zu werden, ich muss nur noch einen passenden Termin finden. Geplant ist die Veröffentlichung Ende 2013 oder Anfang 2014.


Wie sehen deine weiteren Pläne für WINTERSUN aus?

Nun, ich hoffe doch, wir werden noch einige weitere Alben machen! Und, wie gesagt, unser Manager sprach bereits von einer Show mit Orchester, bei der wir beide Alben spielen würden und eine Live-DVD aufnehmen könnten.


Danke für das Interview! Du hast die letzten Worte.

Ich danke auch. Ich hoffe, ihr genießt die „Time“-Alben!

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11.12.2012

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