Beyond The Redshift Festival
Beyond The Redshift 2014

Konzertbericht

Billing: Abraham, Amenra, Amplifier, Bossk, Cult Of Luna, God Is An Astronaut, God Seed, Jesu, Petter Carlsen, Sleepmakeswaves, Syndrome und The Old Wind
Konzert vom 2014-05-10 | The Forum / The Dome / Boston Music Room, London

GOD IS AN ASTRONAUT

GOD IS AN ASTRONAUT zählen zu den erfolgreicheren Post-Rock-Bands des neuen Jahrtausends, entsprechend rechtfertigt sich hier auch der Co-Headliner-Status. Von der ganz großen Licht- bzw. Videoshow ist im Jahre 2014 offenbar nicht mehr ganz so viel geblieben, was einer meiner Kollegen passend mit „Hä, man kann ja die Gesichter sehen“ tituliert. Ja, der Auftritt ist anders. GOD IS AN ASTRONAUT legen eine äußerst fröhliche Performance an den Tag, die dem Ganzen einen Hauch Ernsthaftigkeit, keineswegs jedoch Tiefgang nimmt. Als erste „gewöhnliche“ Post-Rock-Band auf meiner Agenda beweisen sie, dass man zwischen all dem Schwermut auch mal Spaß haben darf.

Beyond The Redshift Festival

Der Fokus des Sets liegt auf dem aktuellen Werk „Origins“, so viel kann ich zumindest raushören. Mal Delay-vernebelte, mal verzerrte Gitarren und jede Menge Vocoder. Atmosphäre und rockigere Parts in der Waagschale. Song für Song. Das macht Spaß, reißt mit und zeugt von gelungenem Songwriting, lässt mich nach 60 Minuten aber dann doch auch mal gähnen. Fein, 35 Stunden ohne Schlaf könnten auch was dazugetan haben. Stabiles Konzert, aber noch nicht der Gipfel des Abends.

Galerie mit 13 Bildern: God Is An Astronaut - Beyond The Redshift 2014

 

 

GOD SEED

Den Außenseiter-Posten des Abends nehmen ohne Frage GOD SEED rein. Aus Erinnerung an die vorangegangene Co-Headliner-Tour mit CULT OF LUNA weiß ich jedoch, dass auch beinharte Post-Rock-Kids keinen Grund zum Spott an den fünf Norwegern finden sollten: Die doomigen, teils schon psychedelisch angehauchten Versatzstücke des Debüts „I Begin“ vertragen sich bestens mit den Black-Metal-Eruptionen der späteren GORGOROTH-Alben. Besonders „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ findet heute Beachtung in der Setlist. Irgendwas von „Under The Sign Of Hell“ hätte mein Herz ja noch höher schlagen lassen, aber du kannst nicht alles haben (wie ich heute schon mehrfach feststellen durfte).

Beyond The Redshift Festival

Leider sind mir nicht viele Minuten mit Gaahl, King und Kumpanei beschert und somit entgeht mir auch der außergewöhnliche Gastauftritt von CULT-OF-LUNA-Mastermind Persson bei „Alt Liv“.

Galerie mit 16 Bildern: God Seed - Beyond The Redshift 2014

Setlist GOD SEED

 

  • Bloodline (Intro)
  • Sign Of An Open Eye
  • Awake
  • Aldrande Tre
  • Carving A Giant
  • From The Running Of Blood
  • Forces Of Satan Storms
  • Lit
  • Exit – Through Carved Stones
  • Wound Upon Wound
  • Alt Liv (mit Johannes Persson)
  • The Wound
  • Prosperity And Beauty
  • This From The Past

 

 

SLEEPMAKESWAVES

Ich möchte mein ab 19:00 Uhr eintretendes Delirium hier gar nicht unnötig ausweiten. Jedenfalls irre ich 45 Minuten lang völlig orientierungslos durch Camden auf der Suche nach dem „Boston Music Room“, den ich nur wenige Stunden zuvor erstmals betreten hatte. Verrückt. Kinder, anderthalb Tage wach inkl. Flug, Zugfahrten & Festival, überlegt euch solche Späßchen vorher gut. Während mein Körper schon mal an der mich am Folgetag niederschmetternden Erkältung arbeitet, habe ich nur noch die Formel (Spieldauer / durchschnittliche Post-Rock-Songdauer = verbleibende Songs) im Kopf. Das ergibt derzeit so etwa 1,333 verbleibende Songs von SLEEPMAKESWAVES. Coolio, immerhin etwas.

Beyond The Redshift Festival

Jedenfalls erreiche ich gegen 19:55 Uhr komplett verspätet den Kellerclub meines Vertrauens. Dass das Schicksal an einem so schicksalhaften Tag dann doch auch mal auf meiner Seite sein kann, beweist der immer noch andauernde Soundcheck der vier Australier. Dann also kein AMPLIFIER im Anschluss. Nass, aber glücklich greife ich zur Kamera, als die Band um kurz nach acht ihr Set mit dem Album-Opener „To You They Are Birds, To Me They Are Voices In The Forest“ beginnt. In der folgenden halben Stunde wird hier intelligenter, elektronisch verfeinerter Post-Rock zelebriert und das Quartett stellt einmal mehr unter Beweis, was ihm Kritiker schon seit einigen Jahren bescheinigen: Das nächste große Ding der Instrumentalmusik zu sein.

„We write love songs about delay pedals.“
– sleepmakeswaves

Nach dem viel zu kurzen Set und ausnahmslos euphorischen Publikumsreaktionen wünscht man sich doch glatt, ein Konzert ihrer aktuellen Headliner-Tournee besucht zu haben. Zum Glück ist die durchweg gut gelaunte Band auch im Zuge der Aftershowparty noch für ein Schwätzchen zu haben. Wir sprechen über ihr am 4. Juli erscheinendes Werk „Love Of Cartography“ und über eine erneute Europareise im Herbst. Natürlich verspricht man mir, einen Konzertstopp in Köln einzulegen. Jungs, ich nehm‘ euch beim Wort! „Morgen geht’s aber erst mal in die Heimat“, so Bassist Alex. Einige neue Anhänger haben sie sicherlich im Gepäck.

Galerie mit 12 Bildern: sleepmakeswaves - Beyond The Redshift 2014

 

Setlist SLEEPMAKESWAVES

  • To You They Are Birds, To Me They Are Voices In The Forest
  • We Sing The Body Electric
  • Kid Song
  • A Gaze Blank And Pitiless As The Sun

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04.06.2014

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