Blind Guardian
The God Machine Tour 2025
Konzertbericht
2010 – das ist 15 Jahre her – beehrten BLIND GUARDIAN zuletzt die Hansestadt Bremen im Rahmen ihrer „At The Edge Of Time Tour“. Am 5. Oktober spielte die Band im ausverkauften Aladin ein fantastisches Set. Abgesehen von zwei weiteren Alben hat sich anno 2025 nicht viel geändert. Die Power-Metal-Barden treten nun im ausverkauften Modernes statt im Aladin auf, doch die Voraussetzungen sind ähnlich gut. Den Opener übernehmen die Hard-Rocker VICTORY.
VICTORY wärmen das Publikum auf
VICTORY sind die Hauptspielwiese von Herman Frank, der zwischendurch bei ACCEPT aktiv war und einige Soloalben veröffentlicht hat. Nach mehreren Auflösungen, Pausen und Besetzungswechseln ist die Band derzeit stabil unterwegs und hat 2024 ihr aktuelles Album „The Circle Of Life“ herausgebracht. Neben Frank ist kein Originalmitglied mehr dabei.
Trotz der erst seit 2019 bestehenden Besetzung liegt der Fokus auf Songs aus den 80er- und frühen 90er-Jahren. „The Circle Of Life“ und „Gods Of Tomorrow“ – die beiden aktuellen Werke – sind zwar vertreten, doch den Löwenanteil machen ältere Nummern aus. Sänger Gianni Pontillo merkt an, dass er bei Erscheinen mancher Stücke noch im Kindergarten war.
VICTORY wirken trotz ihrer jungen Besetzung eingespielt und der Gig macht Spaß. Dennoch bleibt der Sound im Vergleich zu dem, was folgt, etwas beliebig. Beim Publikum kommen die Herren gut an und als sie sich verabschieden, fällt der Applaus deutlich stärker aus als üblich.
BLIND GUARDIAN sind live eine Macht
BLIND GUARDIAN sind eine der wenigen Bands, bei denen die Setlist kaum eine Rolle spielt. In ihrer langen Karriere gab es zwar Diskussionen – insbesondere über „A Night At The Opera“ und „A Twist In The Myth“ – doch insgesamt ist das Repertoire der Krefelder sehr solide. Trotz des Tournamens „The God Machine Tour“ bekommen wir heute ein Best-Of-Set mit einigen Überraschungen.
Sänger Hansi Kürsch ist bestens aufgelegt und gibt sich scherzhaft überheblich – was zunächst irritiert, aber sein schelmisches Grinsen verrät, dass der sympathische Frontmann nicht plötzlich abgehoben ist. Stattdessen überschüttet er das Publikum im Modernes mit Lob fürs Mitsingen und die Energie – trotz Saunatemperaturen jenseits der 30 Grad.
Die Setlist enthält neben „Deliver Us From Evil“, „Violent Shadows“ und „Blood Of The Elves“ vom aktuellen Album auch Klassiker wie „Majesty“, „The Bard’s Song (In The Forest)“, „Valhalla“ und „Mirror Mirror“. Viele Stücke aus der zweiten Reihe kommen ebenfalls zum Zug. „Somewhere Far Beyond“ bleibt weitgehend außen vor – die Full-Album-Tour 2022 steckt der Band wohl noch in den Knochen – doch dafür gibt es Highlights wie „Tanelorn (Into The Void)“, „Time Stands Still (At The Iron Hill)“ oder den Longtrack „And Then There Was Silence“. Auch „The Ninth Wave“ als Opener vom sperrigen „Beyond The Red Mirror“ funktioniert hervorragend.
BLIND GUARDIAN spielen über zwei Stunden erstklassigen Power Metal und die Zeit vergeht wie im Flug. Mit dem obligatorischen „Mirror Mirror“ endet der Abend. Wir verabschieden uns mit einem weiteren großartigen Konzert in bester Erinnerung – und hoffen, dass die Herren nicht erst 2040 zurückkehren.
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