Destruction
Overkill, Destruction, Heathen und After All Live in Deutschland

Konzertbericht

Billing: After All, Destruction, Heathen und Overkill
Konzert vom 2011-03-06 | LKA Longhorn, Essigfabrik, Stuttgart, Köln

 

Destruction

 

DESTRUCTION, Stuttgart

Kaffeekränzchen bei Tante Elfriede. Natürlich gibt es wie immer lecker Schwarzwälder Kirschtorte, kennt man so seit Jahren, gut, aber nicht mehr so erfrischend und umwerfend wie in frühen Jahren. Ähnlich fühle ich mich jedes Mal, wenn ich DESTRUCTION sehe. Ok, Kaffee gibt es keinen, eher kühles Bier, und für die Schwarzwälder Kirschtorte hat es im mittlerweile bis zum Bersten gefüllten LKA keinen Platz, wäre wohl auch nicht ganz passend. Aber irgendwie erinnert mich das Ganze immer an solche eingespielten Rituale. Das badische Thrash-Urgestein gibt von Anfang an Vollgas, mit „Curse The Gods“ und „Mad Butcher“ werden gleich zwei unsterbliche Bandklassiker vehement zum Besten gegeben. Wirklich sauber, wenngleich der stark getriggerte Doublebass-Sound erst einmal etwas befremdlich wirkt. Im Ganzen wirkt der flotte, dreckig-aggressive Thrash Metal aber trotzdem herrlich roh und ungeschliffen, dafür sorgen alleine schon der herrlich direkt seine Gitarre sägende Mike sowie Schmiers stark verzerrter Bass . Das Trio poltert routiniert durch ein gutes Set, Schmier schreit abwechselnd in eines der drei mit Totenköpfen verzierten Mikrofone  und widmet „Devolution“ allen CDU-Wählern und dem Copy-And-Paste-Gott Guttenberg, klar, dass er sich damit gleich viele Freunde an diesem Abend macht! Und vor „Bestial Invasion“ werden wir gefragt, wer denn 1985 mit dabei war, als DESTRUCTION zusammen mit SLAYER in Stuttgart spielten. Tja, da war ich dann wohl doch noch etwas zu jung, aber es melden sich tatsächlich nicht allzu viele Fans. Gegen Ende haben DESTRUCTION sogar noch Zeit übrig, so schnell haben sie sich durch ihren Set gewütet, dass sich das Publikum noch einen Song auswählen darf. Da „Angel Of Death“, wie Schmier auch nochmals klarstellt, tatsächlich doch von einer anderen Band stammt, wird das wüste „Tormentor“ als Rausschmeißer gezockt. Eigentlich ist alles gut, mir persönlich wirken aber DESTRUCTION auf Dauer doch zu eindimensional, in ihrer Entwicklung stagniert die Band, und meiner Meinung nach fehlt Live auch eine zweite Gitarre, gerade wenn Mike mal ein melodisches Lead zockt, fehlt einfach Druck. Und die Lichtshow war über den ganzen Auftritt recht dunkel gehalten. Trotzdem, gute 50 Minuten Thrash Metal mit dem bis dahin größten und wildesten Moshpit sowie zig Publikumsdivern! (Endres)

DESTRUCTION Setlist Stuttgart:

Curse The Gods
Mad Butcher
Armageddonizer
Tears Of Blood
Thrash Till Death
Devolution
Bestial Invasion
Soul Collector
Hate Is My Fuel
Nailed To The Cross
The Butcher Strikes Back
Tormentor

Köln

Was schon bei HEATHEN und nun auch bei den folgenden DESTRUCTION auffällt, ist, dass beide Bands ebenso wie AFTER ALL auf einem zweiten Schlagzeug spielen müssen und die Bewegungsfreiheit dadurch ziemlich eingeschränkt ist. Das Set von OVERKILL steht auf einem Drumriser und die anderen müssen ihren kompletten Kram vor der Backline der New Yorker aufbauen. Aber wie die anderen beiden Bands, machen DESTRUCTION das Beste aus der Lage und geben gleich zu Beginn der Show mit den Klassikern „Curse The Gods“ und „Mad Butcher“ mächtig Gas und haben wenig Probleme das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Problematisch ist da eher der Sound, der beim Opener nicht wirklich optimal ist – mal ist Mikes Gitarre da, mal nicht. Ich habe DESTRUCTION ehrlich gesagt noch nie mit einem wirklich guten Sound live gesehen. Das gilt, auch wenn der Sound sich im Laufe des Gigs bessert, ebenfalls für Köln. Durch dieses Manko verlieren Nummern wie „Thrash Till Death“ oder „Bestial Invasion“ deutlich an Durchschlagskraft. Schade drum. Das Publikum ist aber trotzdem bereit mit der Band zu feiern und so können DESTRUCTION ihren Co-Headliner Status mit einer gelungenen Setlist – eine ausgewogene Mischung aus neueren Stücken, Klassikern und jeder Menge Thrash – ganz locker rechtfertigen. Schmier ist gut drauf und kommuniziert viel mit dem Publikum, Mike bearbeitet seine Klampfe in der für ihn typisch unnachahmlichen Weise und der nicht mehr ganz so neue Drummer Vaaver spielt die Nummern extrem präzise. Nach „Nailed To The Cross“ und „The Butcher Strikes Back“ ist dann aber Feierabend und DESTRUCTION haben ebenfalls einen guten Gig auf die Bretter gelegt, wobei mit HEATHEN noch einen Tick besser gefallen haben. (Colin)

 

Destruction

 

 

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28.03.2011

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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