
Easter Cross
Der Festivalbericht 2025
Konzertbericht
ENDLEVEL – zwischen Bier und Panzern
Der neue Tag startet endlich (!) mit ENDLEVEL. Wir tun an dieser Stelle einfach mal so, als hätte tatsächlich jemand unseren Festivalbericht vom letzten Jahr gelesen und den dezenten Wink mit dem Zaunpfahl verstanden.
Während man in den Vorjahren noch das ein oder andere Bandmitglied im Publikum gesichtet hat, stehen die Jungs aus Balingen (okay, streng genommen Grosselfingen) nun verdient auf der Bühne. Und ob sie ihre eigene Fanbase mitgebracht haben oder unser Review-Orakel einfach goldrichtig lag, ist auch egal: Zwischen Bier und Panzern herrscht absolute Abriss-Stimmung. Der Moshpit rollt, die Stimmung kocht, ENDLEVEL liefern.
Galerie mit 26 Bildern: Endlevel - Easter Cross 2025

ACCVSED – heiß, heißer, ACCVSED!
Apropos „endlich“: Am 1. August erscheint das langerwartete Debütalbum „Dealers Of Doom“ und nach diesem Auftritt steigt die Vorfreude noch einmal ordentlich. Der frisch veröffentlichte Song “Killer Of Minds” ist – wie auch die Show selbst – eine unverwechselbare und energiegeladene Mischung aus bretternden Gitarrenriffs, einzigartigem Gesang und eine Palette roher Emotionen, die direkt ins Herz und in die Magengrube geht. Wenn ihr die Chance habt, ACCVSED live zu sehen, tut es! Auf den Rest bleiben wir gespannt!
Galerie mit 23 Bildern: Accvsed - Easter Cross 2025

MISSION IN BLACK – da war doch mal was mit LAMB OF GOD
Welcher Metalfan kennt nicht, das virale Video der 9. Staffel „The Voice of Germany“ von 2019? Mark Forster, Rea Garvey, Alice Merton und Sido als Jury und eine rot-schwarz gekleidete Sängerin betritt die Bühne und fegt mit LAMB OF GODs „Ghost Walking“ einmal quer durch die Gehörgänge. Ein legendärer Moment. Diese Stimme gehört Stefanie Stuber, die nun mit MISSION IN BLACK auf der Bühne steht. Was folgt, ist ein kompromissloses Melodic-Death-Brett nach dem anderen – mit Growls, Klargesang und ordentlich Groove. Das von Gitarrist Fabian Guist und Bassist Simon Schorp vervollständigte Quintett kann sich nicht nur auf Schwäbisch verständigen, sie können die zahlreichen Schwaben in EMIL BULLS-Shirts auch zum Headbangen animieren und das soll insbesondere sonntags was heißen. Die 30 Minuten sind viel zu kurz, bitte mehr davon!
Galerie mit 19 Bildern: Mission in Black - Easter Cross 2025

ELWOOD STRAY – darf’s ein bisschen mehr sein?
Mit „Ring Of Fire“ als epischer Einmarschmusik betreten ELWOOD STRAY aus Essen die Bühne und ab diesem Moment gibt es für 40 Minuten kein Halten mehr. Noch Anfang des Jahres mit STICK TO YOUR GUNS auf Tour, wirkt die Oberndorfer Bühne inzwischen wie ihr Wohnzimmer. Souverän, druckvoll und mitreißend erobert die Band das Publikum im Sturm.
Die Gitarren- und Rhythmusfraktionen wechseln souverän zwischen geradlinigem Drive, Yoga-Übungen (Ekapada Shirasana a.k.a. „Fuß zum Kopf“, anyone?) und verspielten Details. Shouts und Cleangesang sitzen punktgenau, fabelhaft aufeinander abgestimmt. Und der Titel für die meisten Stagediver aller Zeiten in Oberndorf? Geht ohne Frage an ELWOOD STRAY. Auch die aktuelle Single „Shattered“ zündet sofort und man läuft schon zum Merch-Stand, bevor die letzten Töne von „Uncertain Me” verklingen.
Galerie mit 25 Bildern: Elwood Stray - Easter Cross 2025

Ein Gang zu den Toiletten oder dem nächsten Snack lohnt sich übrigens immer: Auf dem Weg ist nicht nur ein Banner mit den Bandankündigungen für 2026 zu sehen, es gibt auch einen Tisch vom Fallen Fortress Open Air Festival Bad Dürkheim. Hier wird versucht die Verkäufe der 80€ teuren Karten mit schönen Frauen und Schokolade voranzutreiben – mit sichtlichem Erfolg! Generell bleibt noch zu sagen, dass der Altersdurchschnitt gefühlt jünger ist, als im Jahr zuvor, was aber hinsichtlich des Line Ups des Easter Cross 2025 sinnig erscheint.
APRIL ART – alles rot
Punkt 20:20 Uhr rufen APRIL ART zur Bodypump-Stunde! Bekannt für ihre kraftvollen Live-Auftritte (gute Fotos!) und ihre markant-roten Bühnenoutfits (schmerzende Augen beim Fotos-Bearbeiten) geben sie dem Core-Herz, was es begehrt: Alternative Metal, Crossover, Nu Metal, eine Prise Elektro, Metalcore und die charismatische Frontfrau Lisa-Marie Watz rappt stellenweise sogar. Kein Wunder, dass viele der im Herbst anstehenden Shows bereits ausverkauft sind. Aber falls ihr mal kein Ticket erwischt, hier ein kleiner Geheimtipp: APRIL ART haben bei Auftritten wie heute immer ein paar Karten in der Hinterhand, die sie nach der Show am Merch-Stand verkaufen.
Kurz vor Ende der Spielzeit bringt uns die unerwartete Runde von METALLICAs Klassiker „Master Of Puppets” zum Schmunzeln. Den ballert die Band kurzerhand raus, bevor das gesamte Publikum zum letzten Refrain ordentlich mitsingt, springt und noch einmal den Puls in die Höhe treibt. Allen voran die Kids, die wieder auf die Bühne dürfen und dem Publikum mit einheizen.
Galerie mit 28 Bildern: April Art - Easter Cross 2025

EQUILIBRIUM – Oberndorf wird zu „Bombasthausen“
EQUILIBRIUM gelten seit jeher als Geheimzutat in Sachen Spaßfaktor. Man kennt sie, hat sie vielleicht schonmal irgendwo gesehen, steht in der Menge und erwartet zwar ein gutes Konzert, will sich aber noch ein wenig Kräfte für den Abend einteilen. Aber sobald einem die Backing-Tracks und Orchestrierungen von „Born To Be Epic” um die Ohren hauen, findet man sich hüpfend, moshend und mit den Armen fuchtelnd in der Menge wieder.
René Berthiaume und Konsorten spielen einen mitreißenden Mix aus alten Klassikern wie z.B. „Blut Im Auge“ und „Unbesiegt“ sowie neueren, genreoffeneren Tracks. Die Soundlandschaften suchen ihresgleichen. Mit Fabian „Fabi“ Getto am Mikrofon gab es nach 2023 zwar eine spürbare Veränderung im Frontbereich, doch der Sänger fügt sich hervorragend ins Gesamtbild ein. Die Chemie auf der Bühne stimmt – auch wenn die vielleicht etwas zu präsente Live-Fotografin/-Filmerin gelegentlich den Blick ablenkt. Doch selbst das wirkt irgendwie sympathisch-chaotisch und macht klar: Hier handelt es sich um ein eingeschworenes Team und kein Auge bleibt trocken.
Galerie mit 27 Bildern: Equilibrium - Easter Cross 2025

EMIL BULLS – „Danach saufen wir zusammen dem Wirt die Theke leer!“
Während wir TENACIOUS Ds „Tribute“ mitsummen und uns einen Platz an der Seite suchen – der Rücken zwickt inzwischen doch ganz schön – fällt der Blick erwartungsvoll auf das weiße EMIL BULLS-Banner, welches die Bühne und den Aufbau dahinter verdeckt. Die heutige Show markiert bereits den vierten Besuch der Münchener in Oberndorf und laut Christoph von Freydorf am Mikrofon dürfen es gerne noch ein paar weitere werden.
Das Set ist eine große, schweißtreibende Party und EMIL BULLS haben mindestens so viel Bock auf Eskalation wie das Publikum. Die vorderen Reihen sind nicht nur bemerkenswert textsicher, es werden auch Selfie-Videos für Insta/TikTok gedreht – was man halt auf dem Rücken eines Menschen inmitten eines Konzerts im Jahr 2025 so macht.
Kurz vor Schluss dürfen die Kids wieder mit auf die Bühne – und wir können getrost davon ausgehen, dass dieser Abend allen in bester Erinnerung bleiben wird. 90 Minuten, viele Anekdoten, eine Geburtstagsglückwunschrunde und das vielleicht erste Crowdsurfen der Easter Cross-Kids später hallen immer noch EMIL BULLS-Rufe durch die Halle. Und das hört man immer noch, als das Licht längst wieder an ist. Was für ein Fest!

Emil Bulls – Easter Cross 2025


Immer noch nicht genug? Dann das Fazit!
Das Easter Cross ist ein wahres Schmuckstück unter den hiesigen Festivals und wir für unseren Teil wünschen uns, dass noch mehr Leute kommen (das Bier ist top!), dass mehr Zuschauer ihre Tickets vorbestellen und diese große familiäre Sause noch lange bestehen kann. Der bisherige Werdegang und die neuen Ankündigungen fürs kommende Jahr machen richtig Freude. Kritik nehmen die Organisatoren ernst, bauen ihre Stärken weiter aus und das Ganze fühlt sich jedes Mal ein bisschen wie Heimkommen an.
Ein großes Lob an die Oberndorfer Musikinitiative e.V.: Wir wollen das Easter Cross Festival nicht mehr missen!
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Tamara Deibler



















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