Riot City
Tyrants Of The Stars European Tour 2023
Konzertbericht
Hamburg, Pfingsten 2023: Der Begriff der überbuchten Stadt trifft auf dem heutigen Freitag mehr als nur zu. Im Stadion in Stellingen spielen METALLICA das erste von zwei Konzerten. EXCITER sind im Monkeys Club in Altona, 40 WATT SUN doomen sich durch den Nochtspeicher und das Stadtpark Open Air startet ebenfalls. Dieser ganzen Auswahl zum Trotz meldet das Bambi Galore sold out für den heutigen Abend. Grund ist die Tyrants Of The Stars European Tour 2023 von RIOT CITY und SEVEN SISTERS. Der Auftakt kommt jedoch aus Schweden: COBRA CULT ist ein eher unbeschriebenes Blatt und startet im bereits gut gefüllten Club um 21 Uhr mit der Show.
COBRA CULT eröffnen die Tyrants Of The Stars European Tour 2023 im Bambi Galore
Galerie mit 15 Bildern: Cobra Cult – Tyrants Of The Stars European Tour 2023 in HamburgEigentlich ist die Tyrants Of The Stars European Tour 2023 nur mit zwei Bands bestückt. Heute gesellen sich COBRA CULT aus Stockholm mit dazu und übernehmen den ersten Slot. Pünktlich um 21 Uhr steht das Quartett auf den bekannten Brettern und liefert einen Mix aus Hard Rock und Dirty Rock And Roll, welcher einen Touch von THE HELLACOPTERS mitbekommen hat.
Seit 2015 ist das Quartett aktiv und hat bisher zwei Longplayer mit „Don’t Kill The Dark“ (2022) und „Second Gear“ (2021) veröffentlicht. Elf Tracks sind der Band am heutigen Abend in der knappen Stunde Spielzeit vergönnt, welche durchaus überzeugen können. Kaum ein Metalfan hat COBRA CULT heute auf der Liste und fast alle Menschen im Club zeigen sich positiv überrascht. Sängerin und Gitarristin Johanna Lindhult schrubbt beim Abschlusstrack „Let Your Hair Down“ liegend die Saiten und sorgt nochmals für Stimmung in der Bude. COBRA CULT wären in einer anderen Konstellation, zum Beispiel mit den bereits genannten THE HELLACOPTERS, eine noch stärkere Bereicherung, aber auch heute hat die Band Spaß gemacht.
Die Londoner U-Bahn und SEVEN SISTERS
Galerie mit 14 Bildern: Seven Sisters – Tyrants Of The Stars European Tour 2023 in HamburgWer sich ein wenig im Londoner U-Bahnnetz auskennt, dem dürfte der Name SEVEN SISTERS geläufig sein. Hat die Band SEVEN SISTERS etwa etwas mit der U-Bahn zu tun? Die Band selbst kommt nicht aus dem Stadtteil Tottenham, sondern aus dem Westen Londons. Bei einer Fahrt mit dem gängigen Transportmittel in London stolperten die Herren über den Namen der U-Bahnstation und der Name klang sehr einprägsam. So entstand vor circa zehn Jahren die Band SEVEN SISTERS. Drei Alben haben die Herren mittlerweile veröffentlicht. Das aktuelle Werk nennt sich „Shadow Of A Fallen Star Pt.1“ und ist aus dem Jahr 2021.
Das Londoner Quartett sind keine Unbekannten im Hamburger Bambi Galore. Vor circa einem Jahr waren die Herren ebenfalls mit RIOT CITY vor Ort. Anscheinend hat es der Band wie dem Publikum so gut gefallen, dass die Kombination jedes Jahr stattfinden kann und die Hütte trotzdem proppenvoll ist. Eine gute Stunde haben die Herren heute Abend und liefern insgesamt acht Songs, irgendwo zwischen Heavy Metal, NWoBHM und Hard Rock. Herausragend ist der zweiteilige Track „The Cauldron And Rhe Cross Pt. 1 + 2“, welcher in Richtung Ende der Show performt wird. Bei dem mehr als 15-minütigen Zweiteiler zeigen sich vor allem auch die kompositorischen Fähigkeiten der Musiker. Der Abschluss nennt sich „The Artifice” vom aktuellen Werk. Laute Zugabe-Rufe verhallen ungehört. Mit RIOT CITY wartet der Headliner und irgendwann soll der heutige Abend auch enden.
Riot City sorgen für eine Heavy-Metal-Abriss-Party
Galerie mit 12 Bildern: Riot City – Tyrants Of The Stars European Tour 2023 in HamburgRIOT CITY aus Kanada haben sich mit ihren beiden bisherigen Veröffentlichungen schnell einen Namen im Underground erworben. Sowohl „Electric Elite“ als auch „Burn The Night“ wurden über den grünen Klee gelobt, obwohl die Band zwischen den Werken den Sänger gewechselt hat. Cale Savy fokussiert sich nach dem Albumrelease von „Burn The Night“ ausschließlich auf das Gitarrenspiel, sodass Jordan Jacobs bereits bei allen bisherigen Live-Shows in Europa zu erleben war. RIOT CITY sind folglich als Quintett unterwegs und werden bereits vom Publikum im Bambi Galore mit RIOT CITY-Rufen erwartet.
Nach dem Intro geht es mit „The Hunter“ los und Jacobs strahlt die pure Energie aus. Überhaupt ist reichlich Bewegung auf der Bühne und Jacobs lässt sich immer wieder zurückfallen und überlässt Roldan Reimer, Cale Savy und Dustin Smith die Show. Im nächsten Moment ist Jacobs aber wieder vorne und sucht den engen Kontakt zum Publikum.
Mit „Ghost Of Reality“ unterstreichen RIOT CITY, dass die Zeiten als primäre Speed-Metal-Band der Vergangenheit angehören. Das epische „Severed Ties” befindet sich leider nicht im Set, zeigt aber die gewonnene Variabilität der Band.
Welche Vorbilder RIOT CITY haben unterstreicht eine gelungener Coverversion des GRIM REAPER-Klassikers „See You in Hell“. Jacobs wird irgendwann selbst zum Crowdsurfer und die Heavy-Metal-Party ist im vollen Gange. „329“ vom ersten Album beendet nach etwas mehr als einer Stunde die schweißtreibende Show des Quintetts und hinterlässt eine feiernde Meute. RIOT CITY zeigen einmal mehr ihr Potential, nicht nur im Speed Metal, und gelten nicht ohne Grund als einer der Hoffnungsträger für die verschiedenen Spielarten des klassischen Stahls. Am heutigen Abend haben RIOT CITY sogar gegenüber METALLICA einen Punkt auf der Habenseite: die Show im Bambi Galore war im Gegensatz zum Stadion ausverkauft.
Setlist RIOT CITY:
- The Hunter
- Steel Rider
- Beyond The Stars
- Ghost Of Reality
- Warrior Of Time
- Paris Nights
- Burn The Night
- Tyrant
- Eye Of The Jaguar
- In The Dark
- See You In Hell
- 329
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