Hell
Songwriter Kev Bower kommentiert die Stücke des neuen Albums "Curse And Chapter"

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In wenigen Tagen, genauer am 22. November 2013, erscheint via Nuclear Blast das zweite Album der von Produzentenlegende Andy Sneap wiederbelebten NWoBHM-Legende HELL. Nun spricht Gitarrist und Hauptkomponist Kev Bower über die einzelnen auf „Curse And Chapter“ enthaltenen Stücke.

„Am Nachfolger zu ‚Human Remains‘ zu arbeiten, hätte niemals eine einfache Aufgabe werden können. Zahlreiche Auszeichnungen als ‚Album des Jahres‘, die fantastischen Reaktionen von Fans und Medien gleichermaßen – da wussten wir bereits, dass das zweite Album etwas ganz Besonders werde sein müssen. Mit all dem im Hinterkopf, fingen wir tatsächlich vor fast zwei Jahren mit den Arbeiten an, Andy Sneap und ich erstellten die ersten Demoversionen – Songs, die die Band auf Tour dabei hatte, einige davon wurden bei ausgewählten Shows das ganze Jahr 2012 über und Anfang 2013 gespielt, um diese vor Publikum auszutesten, bevor wir sie anständig aufnehmen würden. Das stellte sich als absolut lohnendes Experiment heraus, die Songs veränderten und entwickelten sich zu etwas, dass alle auf dem fertigen Album hören wollten. Hier ist eine kurze Zusammenfassung der Trackliste und wie alles zustande kam.“

Hell

1. GEHENNAE INCENDIIS

„‚Du hast nur eine Chance für einen ersten Eindruck,‘ hat mir mal jemand gesagt. Und es stimmt. Viele Leute waren fasziniert davon, wie ‚Human Remains‘ endet, mit dem Klang einer großen zufallenden Tür. Aber was könnte möglicherweise auf der anderen Seite dieser Tür sein – und welche unaussprechlichen Albträume warten dort? Wir öffnen diese Türe erneut und offenbaren nun die Antwort. Aber seid gewarnt, dies ist keine gewöhnliche Tür – es ist ein Durchgang. Ein Portal in eine andere Welt…“

 

2. THE AGE OF NEFARIOUS

„Den Opener des Albums habe ich irgendwann Anfang 2013 mit ins Studio gebracht und die Musik entstand um den grandiosen Text von David herum, der für einen gewaltigen Anteil der Lyrics und Gesangsarrangements auf diesem Album verantwortlich ist. Es ergibt alles einen Sinn – er bringt die Texte mit viel Gefühl ein und was könnte besser sein, um sicherzugehen, dass er die Worte mit Kopf und Verstand darbietet. Andys überwältigendes Können und seine Erfahrung als Produzent, haben mir dabei geholfen, diesen Song mit vielen Wendungen und Brüchen zu versehen, bevor er sein unvermeidbares Ende erreicht.“

 

3. THE DISPOSER SUPREME

„Der erste der alten HELL Songs auf ‚Curse And Chapter‘, den wir von der 1980er Version ausgehend überarbeitet haben. Was kann man über einen Song sagen, der innerhalb der ersten drei Minuten 17 Ton- und 12 Taktwechsel hat? Wie bei vielen Dingen, die wir tun, sollte das eigentlich nicht funktionieren – tut es aber doch. Dieser Song wäre fast auf dem ersten Album gelandet und es ist eine große Freude ihn in dieser überarbeiteten Version zu präsentieren. Mit diesem und einigen anderen Songs auf dem Album, hat es mir besonders viel Spaß gemacht, mit alten analogen Geräten zu arbeiten, die ich auch damals benutzt habe und nun den alten Sound wiederherzustellen. Digital ist fantastisch für Klangteppiche, Orchestrierung und Chöre, aber für einen durchdringenden erdigen Klang gibt es einfach nichts Besseres, als die Wärme der Röhren, ADSR und Filter.“

 

4. DARKHANGEL

„Ein Song über Aleister Crowley’s berüchtigten Versuch, in den 1930er Jahren in einem Pariser Hotelzimmer den Dämon Pan zu erwecken. Dieser Song hat sich genau in der gleichen Art entwickelt, wie auch ‚The Age Of Nefarious‘. Mit Andys Hilfe habe ich Arrangement und Struktur überarbeitet, um etwas Einheitlicheres zu erschaffen und David hat meine ursprüngliche Idee aufgegriffen und daraus einen großartigen Text über eines der aufsehenerregenden okkulten Ereignisse der Geschichte erschaffen. Die Klanglandschaft im Intro enthält die Stimme Crowleys, die einer alten Wachszylinder Aufnahme entnommen ist.“

 

5. HARBINGER OF DEATH

„Jedes HELL Album wird eine reine Coverversion eines RACE AGAINST TIME-Songs enthalten. Beim letzten Mal haben wir uns ‚The Oppressors‘ vorgenommen – aber das war ohnehin immer mein Allzeit-Favorit von RAT. Dies ist unsere Weise, dem so schmerzhaft vermissten Dave Halliday Tribut zu zollen, aber auch um das herausragende Talent von Alan Short, RAT’s Bassist und mitbeteiligter Songschreiber, anzuerkennen. Es ist eine Ehre, Alan und auch Geoff Green (Ex-RAT-Schlagzeuger) als Gastsänger bei diesem Song dabei zu haben. Eine wahrlich düstere Freude.“

 

6. END OV DAYS

„Einer der großen Vorteile, einen weiteren talentierten Songschreiber in der Band zu haben, ist es, das er mit Sachen, wie dieser hier ankommt. Arrangement und Umsetzung wirken simpel, sind jedoch wahrhaft episch. Auch diese Sneap-Kreation birgt die apokalyptischen Texte und Gesänge von David in sich. Das wird ganz sicher ein Live-Kracher. Das Wort ‚Ov‘ bezieht sich übrigens auf Hexerei im Hebräischen.“

 

7. DEATHSQUAD

„Wer macht heutzutage noch Instrumentalstücke? Wir! Das war ursprünglich die B-Seite von unserer Original-1983er-7”-Single und ich habe einige der Themen beim Intro zu ‚Human Remains‘ benutzt, das wir seither als Live-Intro benutzen. Hier ist es nun also wieder, jetzt in einer vollständig überarbeiteten finalen 2013er Version, mit einem neuen Intro-Part, den ich als Metapher erschaffen habe, um zu zeigen, was Religion meiner Meinung nach wirklich zu unserer Welt beiträgt.“

 

8. SOMETHING WICKED THIS WAY COMES

„Das war tatsächlich der erste Song, den ich für dieses Album geschrieben habe und wir haben in einer der Phasen, als Andy wegen seiner Verpflichtungen als Produzent in den USA abwesend war, viel zu viert gejammt. Wir haben ihn live gespielt und zuletzt im Dezember 2011 vor Publikum ausprobiert und trotz einiger weniger Änderungen, ist er mehr oder weniger so geblieben, wie er geschrieben wurde. Er verdeutlicht in perfekter Weise, dass diese Band keine Angst davor hat, sich musikalisch von anderen zu unterscheiden, indem sie harte Riffs mit progressiven Keyboard-dominierten Melodien kombiniert und das alles vor dem Hintergrund der düsteren, verworrenen Texte. Wieder einmal sollte es eigentlich funktionieren, tut es aber doch.“

 

9. FAITH WILL FALL

„Ein weiterer neuer Song, den Andy und David geschrieben haben. Ein echtes metallisches Donnerwetter. Während Tony Speakman (Bass) und Tim Bowler (Drums) nicht am Songwriting Prozess mitbeteiligt sind, darf ihr Betrag am einzigartigen Gesamtsound von HELL niemals unterschätzt werden und ihre solide Rhythmusarbeit, die einen Song, wie diesen untermauert, ist ein perfektes Zeugnis ihrer Fähigkeiten, als einer der tightesten Rhythmussektionen im Metal.“

 

10. LAND OF THE LIVING DEAD

„Es waren so viele Fans enttäuscht, dass dieser Song es nicht auf die finale Version von ‚Human Remains‘ geschafft hat, dass wir keine andere Wahl, als ihn mit auf dieses Album zu nehmen. Wie bei allen Original-HELL-Songs aus den 1980er-Jahren, bleibt auch dieser fast vollständig unverändert, ist aber präziser eingespielt und mit einem modernen Keyboard versehen, um ein noch besseres Ergebnis zu erhalten, als beim ersten Mal. Näher, als hiermit werden wir einer überraschend millionenfach verkauften Hit-Single wohl niemals kommen.“

 

11. DELIVER US FROM EVIL

„Sollten wir diesen hier auch mit auf das Album packen – ein weiterer 1980er HELL-Live-Favorit – oder doch nicht? Eine der Herausforderungen, den eine sehr theatralische Liveband mit Songs hat, die bei Konzerten (dank der wahnsinnigen Posen, die ihre Live-Performance begleiten) überzeugen, aber nicht immer zwangsläufig als aufgenommene Songs die gleiche Wirkung erzielen. Wir haben ihn dennoch aufgenommen und planten, ihn vielleicht als Audio-Bonus-Track auf die DVD zu packen. Dann haben wir ihn uns noch einmal angehört, wir stampften unbewusst mit den Füßen, unsere Arme flogen umher und wir headbangten als eine Einheit. Und dann dachten wir: ‚Hmmmm, ja sollten wir!'“

 

12. A VESPERTINE LEGACY

„Der finale Track und eine Neuauflage der Geschichte von F. W. Murnaus meisterhaften Film ‚Nosferatu‘ von 1922, aber aus einer völlig anderen Perspektive – die der traurigen Kreatur selbst und dem Ehemann einer Frau, dessen Schicksal durch ihre Faszination für das Geschöpf besiegelt wird. Für die Grundlage dieses Songs habe ich ordentlich auf den Putz gehauen und benutzte eine Reihe ethnischer Instrumente wie der Djembe, Santur, Yayli und Zurna, um, für die schwärzesten aller Geschichten eine düstere Klanglandschaft zu erschaffen. Und falls irgendjemand ein härteres Riff erschaffen kann, als das, das ich hier benutze, würde ich es liebend gerne hören.“

Galerie mit 18 Bildern: Hell auf dem Malta Doom Metal Fest 2017
Quelle: Nuclear Blast
15.11.2013

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