A Pony Named Olga - The Black Album

Review

A PONY NAMED OLGA starten mit nervtötendem Babygeschrei und schwenken hin zu Quentin Tarantino-ähnlichen Klängen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mein Pony (vorausgesetzt ich hätte eins…) nicht Olga nennen würde, bin ich aber sofort gleichermaßen verwirrt und interessiert an „The Black Album“. Wer sein Album 2014 so nennt war entweder seit 1991 in einem Loch vergraben, hofft auf Synergieeffekte oder interessiert sich schlicht und ergreifend nicht die Bohne dafür, dass er damit auf eines der erfolgreichsten Alben überhaupt anspielt. Alle drei Möglichkeiten sind mir sympathisch.

A PONY NAMED OLGA klingt nach stilechten Aussteigern, die auf einer verlassenen Farm in good old Texas nackt, schreiend und fuchteln durch die Prärie rennen und ungehemmt die Sau herauslassen. Aber nicht welche von der bösartig-gestörten Sorte, sondern eher diejenigen denen zwar schon einige Zähne fehlen und die feuerroten Haare borstig abstehen, aber bei denen sonst alles im grünen Bereich ist. Ohne abgehalfert zu klingen, hat man das Gefühl A PONY NAMED OLGA schielen schlichtweg nicht auf Trends und geben sicher wenig auf die Meinungen der Kritiker. „The Black Album“ klingt sehr ungezwungen und nicht aufdringlich, eine angenehme Version von Country Rock – mal im Stechschritt, mal skandierend, mal dramatisch und Musical-like, aber immer niveauvoll und authentisch. Der instrumentale Bienenschwarm von „Totalitarian Polka“ unterstreicht die humorige Note genauso, wie die musikalischen Fähigkeiten des Trios aus Berlin und mit „Luxury Girl“ ziehen A PONY NAMED OLGA unerwartet einen tollen Ohrwurm aus dem Halfter, der mir aufgrund der schwoofigen Note und dem direkten Einstieg besonders gut gefällt und sogar mehrfach gezielt angesteuert wird.

Auch wenn ich mir ganz sicher keine schickes Cowgirl-Outfit mit Fransen zulegen werde und von Zeit zu Zeit Szenen von wild wedelnden Puppen aus der Muppet Show vor meinem inneren Auge auftauchen – A PONY NAMED OLGA sind auch für Outsider hör- und genießbar. Nicht der große Wurf, aber interessant und konsequent eigenständig. Wie so oft sticht hier die Bewunderung vor der Authentizität der Band meinen persönlichen Geschmack – was bedeutet: Auflegen würde ich es selbst nicht so häufig, aber schlecht ist es deshalb nicht und es kommt von Herzen. Oder, um es mit den Worten von A PONY NAMED OLGA aus dem Song „Same Sex“ zu sagen „…do what the fuck you want, do what the hell you like…“!

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26.03.2014

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