Aeneas - New Renaissance

Review

Wer sich nach einem trojanischen Prinzen und dem Gründervater Roms (zumindest der Sage nach) benennt und sein Debüt „New Renaissance“ tauft, trägt ja schon ein gewisses Selbstverständnis nach außen. Dabei drängt sich beim Hören des Debüts der Augsburger AENEAS vor allem ein Gedanke auf: „Mensch, die klingen ja fast so wie MUSE!“ Das Quintett knüpft ungefähr dort an, wo MUSE mit „Absolution“ aufgehört haben und servieren ihren Hörern anspruchsvollen und modernen Art Rock, der mit viel Herzblut und Soul vorgetragen wird, wobei die musikalische Ambition immer an erster Stelle steht.

Das Instrumentarium von AENEAS besteht dabei aus Synthie-Arrangements, einem knackig knorzenden Bass, einer erfrischend bescheidenen Gitarre und einem warmen Schlagzeug. Klingt nicht revolutionär, wird dank der hervorragenden Produktion jedoch zu einer organischen, in sich stimmigen Einheit vermengt. Über allem thront der wandelbare, an Matthew Bellamy erinnernde Gesang von Stefan Krause, nur klingt Krause etwas rauer. Es passt einfach alles wunderbar zusammen.

Und die Songs? AENEAS bieten eingägige Nummern mit Kanten und Ecken dar, die sich in die Gehörgänge des Rezipienten bohren, um dort für die nächsten Tage/Wochen zu verweilen. „New Renaissance“ hat eine ganze Reihe von hymnischen Refrains, großen Emotionen und eingängigen aber zu keiner Zeit flachen Songs. Dazu gibt es viel Pathos, eine melancholische Atmosphäre und die überlebensgroße Verpackung von alledem – „New Renaissance“ steckt voller Reminszenzen an die Größen des angeproggten Stadionrocks, das Ganze nur eben im zeitgenössischen Gewande.

Dass AENEAS jedoch auch großen Prog können, beweisen sie mit der abschließenden Suite „A Long Way Home“. Ohne zuviel vorweg zu nehmen: Der Song ist schlicht und ergreifend atemberaubend und das große Highlight von „New Renaissance“.

Abschließend kann man festhalten, dass das Debüt der Augsburger eine rundum gelungene Angelegenheit ist. Eigentlich stört hierbei nur, dass AENEAS eben tatsächlich wie MUSE klingen. Zwar auf ähnlichem Niveau, hätten die Augsburger durchaus etwas mehr Mut beweisen und ihren Sound in eine progressivere, abgefahrenere Richtung lenken können. Nichtsdestotrotz haben AENEAS mit „New Renaissance“ einen beeindruckenden Grundstein gelegt, auf dem die Band – Bitte bitte! – aufbauen sollte.

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18.10.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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