Airs - A Rock Opera

Review

Unter dem Banner AIRS haben sich der deutsche Gitarrist Steve Brockmann und der amerikanische Autor George Andrade zusammen gefunden, um ein gemeinsames Projekt aus der Taufe zu heben. Hierzu hat Autor Andrade eine Story ersonnen und Brockmann, flankiert von einigen Helfern, versucht der Geschichte eine entsprechende musikalische Untermalung zu geben.

Dabei wiegt die Bürde ganz schön schwer auf den Schultern von Steve Brockmann, denn man hat ja immer gleich die großen Werke von Künstlern wie AYREON, SAVATAGE, THE WHO oder meinetwegen auch AVANTASIA im Sinn, wenn eine neue Rock-Oper veröffentlicht wird. Im Prinzip haben die beiden Protagonisten alles richtig gemacht. Die Musik ist der Story angeglichen und kommt mal rockig, mal ruhig oder auch emotional daher. Ganz wie es die Geschichte um Owen Doane, der angetrunken einen Verkehrsunfall zu verantworten hat, verlangt. Auch die Gastmusiker können sich größtenteils hören lassen und verleihen den Songs mit ihren Stimmen durchaus eigenen Charakter. Allen voran macht hier SUN CAGED-Sänger Paul Adrian Villareal eine gute Figur und verleiht den Nummern mit seiner Stimme den nötigen Tiefgang. Auch die anderen Sänger und Sängerinnen machen ihre Sache durchaus gut, auch wenn hier und da die Töne nicht immer ganz sauber getroffen werden (wie von Floor Kraaijvanger in “The Center” oder Tilman Eckelt von den GRAILKNIGHTS). Im Prinzip ist das aber jammern auf hohem Niveau, denn die Fehler sind marginaler Natur und stören den Gesamteindruck nicht wirklich.

Auch die Kompositionen erreichen musikalisch und von den instrumentalen Arrangements her absolut internationales Niveau. Ein Song wie “Flight II” würde sich auch auf einem normalen Rockalbum gut machen, funktioniert aber hier im Kontext des Albums sehr gut. “Grounded” kann sogar mit Maiden-artigen Leads punkten und das abschließende, lediglich von Klavier und Gesang getragene “Owen” lässt dem Hörer noch einmal wohlige Schauer über den Rücken laufen. Worauf Brockmann aber besser hätte achten sollen, ist, dass viele der Melodien zwar schön anzuhören sind, aber nicht im Ohr hängen bleiben. Das ist ein bisschen schade, denn die Geschichte hat eine Menge zu bieten. Und genau hier ist dann auch der Unterschied zu den großen Veröffentlichungen dieses Genres zu finden. Die Alben von beispielsweise AYREON sind einfach nachhaltiger und bleiben länger im Ohr. Das sollte Steve Brockmann bei einer Fortsetzung der Rock-Oper vielleicht im Hinterkopf haben. Zu negativ soll das hier aber auch nicht klingen, denn “A Rock Opera” hat viele sehr gute Momente.

Unter dem Strich bleibt also ein Album, dass seine Daseinsberechtigung hat und musikalisch durchaus punkten kann. Durch die kleinen Makel aber, gibt es ein wenig Abzug in der Wertung. Freunde von Konzeptalben und oben genannten Bands, sowie Fans von TOMORROW’S EVE oder SEVENTH WONDER dürfen aber sehr gerne ein Ohr riskieren. Enttäuscht dürften die wenigsten von AIRS und “A Rock Opera” sein.

03.03.2012

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