Akercocke - Choronzon

Review

Metaller mit Nieten? – Nichts Neues mehr! Metaller mit Gasmaske? – Längst ein alter Hut! Metaller mit Anzug und Krawatte? – Der neue Trend? So könnte es zumindest kommen, wenn man sich die Promobilder der Engländer ansieht, die ganz cool und lässig einen auf Edel-Look machen. In ihrer Musik spiegelt sich das nicht unbedingt wieder. Die Tracks sind ohne Zweifel in die Schublade „moderner“ Death/Black Metal zu packen, denn das gebotene Material ist clever ausgetüftelt. Hier findet man keine unebenen Passagen, die wie hingeklatscht wirken, denn hier hat wirklich jedes Riff und jede Melodie seinen eigenen Platz im Gesamtbild. Das wirkt auf den Zuhörer natürlich sehr stimmig und vielseitig. Besonders kann man dieses bei den schnellen Momenten ausfindig machen, da trotz der Geschwindigkeit noch verflucht sauber agiert wird. Aber auch die rar gesäten ruhigeren Passagen (z.B. in „Praise Of The North“) können da in Punkto sauberer Instrumentierung gnadenlos mithalten. Gerade das wirkt aber auf die Dauer (und das Album geht fast eine ganze Stunde lang) doch ein wenig langatmig. Wenn alles so aalglatt und ohne Ecken und Kanten ist, dann erfreut man sich über die musikalischen Fähigkeiten, aber dieser Effekt nutzt sich leider sehr schnell ab. Spätestens bei der Hälfte des Albums merkt man, dass da irgendetwas fehlt. Hinzu kommt auch, dass man von den vielen unterschiedlichen Eindrücken umgehauen wird, denn jeder Song ist so vollgestopft mit allem Möglichen und Unmöglichen, dass man sich schon sehr lange mit dem Album beschäftigen muss, um einen Zugang zu bekommen. Obwohl ich die musikalische Leistung schon schätze, da neben den vielseitigen Instrumenten auch der Gesang äußerst variiert benutzt wird, kann ich mit diesem Album trotzdem nicht grün werden. Für die, die auf eine recht eigene Mischung der modernen Art stehen, sollten Choronzon ruhig ein Ohr schenken und wer wissen will wie Metal mit Anzug und Krawatte klingt sowieso!

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07.11.2003

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2 Kommentare zu Akercocke - Choronzon

  1. Anonymous sagt:

    Geilo!!!! Richtig fette Scheibe, die bei schön hoher Lautstärke richtig reinhaut!!! Besonders "Enraptured by evil", ein Hammer!

    9/10
  2. Anonymous sagt:

    Wow! Das aktuelle Album von Akercocke ist einfach nur geil. Ich wüsste nicht mit welcher anderen Band ich diese Black-/Deathmetal Mischung vergleichen könnte. Im Grossen und Ganzen stimme ich dem Review zu: Perfekt gespielt, absolut nachvollziehbar und viel Abwechslung und Interessante Features in den Songs. Alleine die Gesangsleistung ist schon phänomenal und reicht von derbsten Growls über das Blackmetal-typische Kreischen bis zu genialem klaren Gesang (vor allem in den grandiosen Songs "Becoming The Adversary" und "Leviathan"). Die kurzen, hauptsächlich instrumentalen "Zwischenlieder" sorgen für kurze Verschnaufpausen bevor wieder fett nach Vorne gebrettert wird. Jedoch sorgt diese "Perfektion" mit der die Jungs zu Werke gehen bei mir nicht im geringsten für Langeweile. Im Gegenteil! Selbst nach dem 20. Durchlauf des Albums bin ich immer noch begeistert. Und das Auftreten der überzeugten Satanisten in edlen schwarzen Anzügen passt einfach perfekt und ist endlich mal wieder um Längen innovativer als dieses 1000x mal durchgeführte und übelst langweilige "Ich-schmier-mir-jetzt-mal-meine-Visage-mit-Corpsepaint-ein-lutsch-ein-paar-Blutkapseln-und-zieh-mir-10cm-lange-Nieten-Armbänder-an-denn-ich-bin-ja-soooo-böse"-Ding! Respekt!

    9/10