Almah - Motion
Katharina 
1Dass Brasilien neben erfolgreichen Thrash Metal-Acts wie SEPULTURA, KORZUS oder TORTURE SQUAD auch interessante Power Metal-Bands beheimatet, bewiesen beispielsweise SCELERATA aus Porto Allegre oder auch die aus Sao Paolo stammenden ALMAH, die mir bisher zwar nicht bekannt waren, mit “Motion” jedoch bereits ihr drittes Album seit 2006 präsentieren.
Darauf geboten wird progressiver, anspruchsvoller Power Metal, der vor allem durch seinen Reichtum an Kontrasten im Gedächtnis bleibt. Zum einen klingen ALMAH sehr traditionell, besonders durch die rauen, emotionalen Vocals Edu Falaschis (ANGRA), die von einem alten Hard-Rock-Album stammen könnten, und die frickeligen, warmen old school Heavy-Metal-Soli. Zum anderen kann man den Sound der Brasilianer jedoch auch als sehr modern beschreiben, was vor allem an der Verschiedenheit der stilistischen Einflüsse liegt. So scheuen sich ALMAH beispielsweise nicht, sich von Thrash und sogar Melodic Death und Modern Metal beeinflussen zu lassen, weshalb auch der Härtegrad der Musik auf “Motion” streckenweise deutlich nach oben geschraubt wird, doch als wollten ALMAH diese Aggressionsausbrüche ausgleichen, folgt auf solche Titel häufig sogleich eine hochmelodische Ballade, der es auch an kitschigen Keyboard-Einsprengseln nicht fehlt.
Doch obwohl sich rein objektiv wenig an der Musik ALMAHs aussetzen lässt, will “Motion” auch nach mehreren Durchläufen nicht so recht zünden, was vor allem daran liegt, dass es dem Album an richtigen Hits fehlt. Zwar findet sich kein einziger Titel auf dem Werk, der auch nur in den qualitativen Durchschnitt abfällt, aber ebensowenig springt der Funke mal über. Dennoch kann ich nur empfehlen, mal ein Ohr zu riskieren und in “Motion” reinzuhören, bestimmt wird dieses Album seine Liebhaber finden.
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