Altar Of Plagues - Teethed Glory And Injury

Review

Es war noch nie einfach, sich in ALTAR OF PLAGUE-Alben einzuhören, gelohnt hat es sich bis heute aber immer. Gerade das letzte Album „Mammal“ hat meine Erwartungen um Welten übertroffen. Es scheint auch der Gipfel des bisherigen Schaffens der Iren zu sein, denn „Teethed Glory And Injury“ peilt eine andere Richtung an. Der erste Eindruck ist, gelinde gesagt, niederschmetternd. Nach den Lobpreisungen des Vorgängers, war „Teethed Glory And Injury“ eine meiner am heißesten ersehnten Neuveröffentlichungen in diesem Jahr, und was ist das Ergebnis des ersten Hördurchgangs? Die blanke Ernüchterung. Das dritte Full-Length-Album zielt mehr denn je in eine experimentelle Richtung, probiert sich an verschiedensten, fast abstrakt wirkenden Songstrukturen und nervte mich im ersten Moment derart, dass die Platte auf einen zweiten Hördurchgang ein paar Tage warten musste.

Aber, bei ALTAR OF PLAGUES zahlt sich Geduld bekanntlich aus. Auch wenn „Teethed Glory And Injury“ sicher in der Form nicht zu erwarten war, ist das Album wirklich stark, richtig stark! Sicher, es fordert, hat seine Kanten zum Stoßen und geizt nicht mit teils überraschenden, teils vollends verwirrenden Songverläufen, doch genau hier liegt die Würze. Dazwischen serviert das Trio aber auch immer wieder beeindruckend atmosphärische Passagen, die zum Schwelgen einladen und gleichzeitig als beruhigender, gewohnter Anker fungieren. Tempowechsel sind keine Seltenheit, genausowenig diverse dissonante Riffs, die verstörend, mitunter auch anstrengend wirken. Auch in Sachen Geräuschkulisse gehen ALTAR OF PLAGUES erneut einen Schritt weiter, so finden sich immer häufiger dahinwabernde Synthie-Passagen, die nicht mehr „nur“ als Untermahlung dienen, sondern wie in „Twelve Was Ruin“ eine dominante Rolle einnehmen. Aber das ist ebenso nur einer von vielen markanten Stützpunkt auf der weitreichenden Klanglandkarte von „Teethed Glory And Injury“. An Detailarmut hapert es jedenfalls nicht, an Highlights im Übrigen ebensowenig. Allein die immer wieder bis aufs letzte ausgereitzen Spannungsteigerungen sind beeindruckend, hier trumpft vor allem „A Remedy And A Fever“ auf, das in nicht mal fünf Minuten einen unglaublich nervenzerrenden Verlauf nimmt, das Finale immer wieder hinauszögert, nur um die Spannung innerhalb von einer Minute in einem zermalmenden Orkan zu entladen – hochklassig! Aber auch „God Alone“ und „Reflection Pulse Remain“ glänzen, trotz ungewohntem Songaufbau, mit Intensität und Atmosphäre.

Es gibt zwar den ein oder anderen Punkt, der mich, im Gegensatz zum gesamten „Mammal“-Material, nicht berührt, doch über weite Strecken lässt auch „Teethed Glory And Injury“ wenig Wünsche offen. Ein würdiger Nachfolger, der mutig ist und entsprechend für den ein oder anderen zu fordernd, zu experimentell sein dürfte. Das ändert aber nichts am Detailreichtum der Songs, die auch nach unzähligen Durchläufen noch für Überraschungen sorgen, intensiv und atmosphärisch bleiben sie obendrein. Sehr gut!

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09.05.2013

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