Amon Ra - In The Company Of The Gods

Review

Na, mein kleines Schweinderl, was bist denn heute so nervös? Wie bitte? Weil du wieder einmal was ganz Besonderes entdeckt hast? Aha, verstehe. Na los, lass‘ schauen. AMON RA? Respekt, da bist aber weit weg gewesen, hmm? Kann ich mir gut vorstellen, dass es eine beschwerliche Reise und Suche gewesen sein muss, ehe du an dieses gute Stück gelangt bist. Aber sei dir sicher, es wird dir gedankt werden, schließlich gibt es nur ganz Wenige, die einen solchen Riecher haben wie du.

Besagtes edle Stück wurde an sich vor zwanzig Jahren aufgenommen, fand jedoch damals nicht wirklich den Weg aus den Abgründen des Undergrounds heraus und daher wurde auch diese Formation, hinter der mit SACRED HEART-Hauptdarsteller Byron Nemeth eine namhafte Größe des US Metal-Undergrounds steht, kaum wahrgenommen. Klar, man könnte es sich einfach machen und sagen, dass der traditionelle Heavy Metal in jener Zeit durch das Phänomen Grunge mehr oder weniger verdrängt wurde, im Underground jedoch blieb so manch‘ „gallisches Dorf“ bestehen und so konnte sich der „Virus“ dort erst gar nicht ausbreiten. Logo, denn mit der nötigen Eigeninitiative besteht immer eine Möglichkeit, sich von Trends fernzuhalten.

Wenig verwunderlich also, dass AMON RA – denen man übrigens obendrein auch zubilligen muss, dass sie mit ihrer Kombination von ägyptischer Mythologie und Metal bereits vor NILE am Start waren – auf ihrem ersten und einzigen Album nichts anderes feilzubieten hatten, als melodischen, eingängigen Metal, der zwar mit reichlich Pathos, aber auch mit jeder Menge Hingabe dargeboten wurde.

Auffällig ist auch die Tatsache, dass Byron zwar durchaus die Tendenz zum Gitarrenhexer hat, die Tracks jedoch zumeist von Keyboard-Sounds unterstützt wurden und dadurch mitunter zwar ein wenig an Heftigkeit eingebüßt hatten, der Wirkung und Schmissigkeit jedoch tat diese „Untermalung“ durchaus gut, zumal auch Sänger Dan Mattingly eher dem gemäßigten Bereich zuzuordnen ist und mit seiner hellen, klaren Stimme kaum zu einem ruppigen Formation passen würde.

Wer seinen Metal also mit ganz viel Melodie zu sich zu nehmen pflegt und Bands wie PRAYING MANTIS zu schätzen weiß, kommt hier also voll auf seine Kosten, noch viel mehr aber jene Zeitgenossen, deren Sammlerleidenschaft unersättlich ist, denn „In The Company Of The Gods“ erscheint als Vinyl-Edition in einer auf 333 Exemplare limitierten Auflage und enthält zudem vier, in veränderter Besetzung (u.a. mit Brian Miller am Mikro) 1993 aufgenommene Bonus-Tracks. Feine Geschichte!

08.04.2013

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36672 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare