Ancient Bards - Artifex

Review

Soundcheck April 2025# 24

Sechs lange Jahre sind vergangen, ehe ANCIENT BARDS mit „Artifex“ den Nachfolger von „Origine – The Black Crystal Sword Saga Part 2“ (2019) veröffentlichen. Inhaltlich soll es die Erzählung des letzten Albums fortsetzen. Dabei haben die Italiener auf viele Gäste zurückgegriffen.

Viele Gäste bei den ANCIENT BARDS

Neben einem 42-köpfigen Chor haben ANCIENT BARDS noch die Gastsänger Francesco Cavalieri (WIND ROSE) und Mark Jansen (EPICA), Gabriele Boschi (WINTERAGE) an der Violine und Simone Mularoni (DGM) an der Gitarre. Verderben zu viele Köche den Brei? Verändert sich dadurch der Stil des italienischen Ensembles?

Zu viele Köche auf „Artifex“?

Musikalisch ist sich die von Komponist und Keyboarder Daniele Mazza angeführte Band treu geblieben und liefert orchestralen, bombastischen wie epischen Symphonic Metal. Zwischen neoklassischer Eleganz, aber auch zuckersüßer Pathos, der hier und da die Grenze zum Kitsch knapp überschreitet. Eingängige Melodien gepaart mit dem beeindruckenden Gesang von Leadsängerin Sara Squadrani, die insbesondere in den episch hohen Passagen glänzt.

„Artifex“ wird eingeleitet vom opulent orchestralen, imposanten „Luminance And Abyss“ als Erzählerintro. Das erste Stück „My Prima Nox“ ist fulminant und treibend. Bombastisch in sattem und druckvollem Sound, epische Chöre, die kraftvolle Stimme von Sara, dazu einzeln eingestreute männliche Growls. Irgendwo zwischen RHAPSODY OF FIRE und frühen NIGHTWISH. In „The Vessel“ agieren ANCIENT BARDS etwas zurückhaltender. Balladesker Anfang, viel Melancholie, kraftvoller Chor. Leider wirken die hier eingesetzten Growls deplatziert und gehen zu Lasten der Atmosphäre eines ansonsten gelungenen Stücks. Ganz anders bei „The Empire Of Black Death“. In das härteste Stück auf „Artifex“ mit seinen wuchtigen Riffs und Doublebass wurden die Growls gut und passend inkludiert. Der konsequent ausgerichtete Song sorgt im Gesamtkontext des Albums für angenehmen Kontrast, Abwechslung und einige Ecken und Kanten, womit die ANCIENT BARDS den Kitsch umschiffen können.

Weitere Höhepunkte auf „Artifex“ sind die obligatorische, gefühlvoll gesungene wie eingängige Power Ballade „Unending“, das verspielte, mit klassischen Versatzstücken versehene „Proximity“, sowie das stürmisch druckvolle, schnell zündende „Soulbound Symphony“ mit seinen folkloristischen Streicherarrangements am Anfang und feurigen Flitzefinger-Gitarren. Der cineastische Titelsong schließt das Album passend ab.

Soweit, so gut. Zwischendurch haben ANCIENT BARDS einige Längen in „Artifex“ geliefert, was bei über 60 Minuten Spielzeit schon mal passieren kann. Hier und da tragen die Italiener schon sehr dick auf, insbesondere bei den Chören. Aber auch das noch im grünen Bereich und songdienlich.

Guter, cineastischer Symphonic Metal

ANCIENT BARDS gelingt es mit „Artifex“, ihren episch bombastischen wie hochmelodischen Stil weiter zu verfeinern und den cineastischen Ansatz ihres Symphonic Metals weiter auszubauen. Stark!

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06.05.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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