Andy Susemihl - King & The Giant

Review

Nachdem kürzlich schon Kollege SUSEMIHL mit seinen Superfreunden seine Superinstrumentale unters Volk gebracht hat, geht es nun beim König und dem Riesen mit einer normalen Rockplatte weiter. Was bedeutet: Diesmal hören wir Andy nicht nur an seinem Heimatinstrument, also den Gitarren die er schon bei SINNER und U.D.O. gespielt hat, sondern auch mal in schwelgender Gesangspose mit Schmalz und Feuer in der Stimme. Und um das schonmal vorweg zu nehmen: An SUSEMIHL ist zwar kein Sänger verloren gegangen, aber er schlägt sich gut und lässt zumindest in diesem Bereich keine Kritik zu.

Leider ist das Songwriting darüber aber weniger erhaben. Hatte man sich bei der Instrumentalplatte die typisch amerikanische Lässigkeit zu Eigen gemacht, trifft man nun (bewusst böse formuliert) auf eine typisch amerikanische Trivialität. Dementsprechend darf man sich auch nicht wundern, wenn viele Nummern auch aus Werbespots für Lebensversicherungen stammen könnten, und man auf eine kreative Exzentrik so gut wie nie stößt. Der „King & The Giant“ ist Poprock in Reinkultur, der eher im Radio laufen und Frauen rumkriegen, als reizen und aufwühlen will, und nur selten wirklich großes präsentiert. Ausnahmen sind immerhin der Opener „Fallen“, der zwar auch noch recht poppig ist, aber immerhin diverse coole Akkordwechsel vorweisen kann, der COLDPLAY-Verschnitt „Arrows“, als auch die gottgroovenden Rocker „Gorilla“ und „The Free World“, die sich zweifellos als Highlights des Albums anpreisen lassen können. Als beste Ballade kann immerhin auch noch „City Of Love“ Aufmerksamkeit erregen, muss sich aber leider als Schmalznummer unter Schmalznummern behaupten. Auch die Texte preschen stark in diese Kerbe und können sich vor Binsenweisheiten kaum noch retten. Gut, dass sich da das Cover etwas vom amerikanischen löst und eher die Augsburger Puppenkiste zelebriert. Als Abspannmusik für Familienfilme wäre SUSEMIHL mit dieser Platte wohl noch am idealsten vertreten.

Also, wer der Mutter mal was musikalisches Schenken will, kann es mit vorliegender Platte versuchen, aber von der künstlerischen Klasse großer Metalgitarristen merkt man hier kaum noch was. Man könnte es als AOR schönreden, aber streng genommen liegt die letzte gute AOR Platte die ich gehört hab, auch schon mehr als 20 Jahre zurück. Dann sollte man als Fan lieber zur Instrumentalplatte greifen.

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10.10.2008

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