
ANTROPOMORPHIA existieren seit über 30 Jahren, doch einen regelmäßigen Veröffentlichungsrhythmus pflegt die Band erst seit gut einer Dekade. 2012 erschien „Evangelivm Nekromantia“, auf das viele wegen seiner drohenden Indizierung aufmerksam wurden. Über die Gründe dafür kann ein Corpsegrinder nur lachen, aber die Niederländer haben den Bekanntheitsschub nutzen können, um seitdem beständig neues Todesblei-Futter zu liefern. Nach „Merciless Savagery“ wurde es wieder still, doch verschwunden war die Gruppe nie – „Devoid Of Light“ hat nur länger gebraucht, um das Unlicht der Welt zu erblicken.
ANTROPOMORPHIA sind gewohnt düster und blasphemisch
Viel hat sich seit 2019 nicht geändert: ANTROPOMORPHIA spielen ihren leicht angeschwärzten Todesblei weiterhin konsequent herunter. Dabei erzeugen sie mächtig Druck und klingen ab und zu wie eine satanistische BOLT-THROWER-Version auf Speed – Dampfwalze eben. Der Sound presst sich in die Ohrmuscheln und Ferry Damens Gesang schwankt zwischen düsteren Growls, sterbendem Röcheln und unheilvollem Flüstern.
Die Produktion der Platte ist top: Die Gitarren sirren glasklar aus den Boxen, der Tieftöner ist präsent, und die Drums geben die Marschrichtung vor. Trotzdem biedert sich „Devoid Of Light“ nicht an modernen Death Metal an und bleibt angenehm puristisch. Tracks wie „Cancerous Bane“ oder „Unending Hunt“ beten das Old-School-Death-Metal-Einmaleins herunter, ohne verstaubt oder langweilig zu klingen.
Die größte Veränderung ist der Wechsel von Metal Blade zu Testimony Records. Das Label hat derzeit ein gutes Händchen dafür, etablierte Bands von größeren Häusern zu übernehmen – siehe DESERTED FEAR – und baut mit ANTROPOMORPHIA sein Roster hochqualitativer Death-Metal-Truppen weiter aus.
„Devoid Of Light“ ist ein Death-Metal-Lichtblick
Mit ihrem sechsten Album gehen ANTROPOMORPHIA ihren Weg kompromisslos weiter und erschaffen einen brutalen, hasstriefenden Klumpen, der Fans der Band und Genreanhänger gleichermaßen zum Headbangen verleiten dürfte. „Devoid Of Light“ gehört zu den stärkeren Outputs der Truppe und zeigt einmal mehr, warum niederländischer Todesstahl meist eine qualitativ sichere Bank ist.
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