Antropophobia - Scream In Emptiness

Review

2007 von One Man Army Dmitry Konovalov an sämtlichen Instrumenten plus Gesang gegründet, veröffentlichte das russische Projekt ANTROPOPOBIA (sic!) im Juni dieses Jahres via BadMoonMan Music sein Debütalbum „Scream In Emptiness“. Wenn man bedenkt, wie einige Bands aus der Depressive-/Suicidal-Black-Metal-Richtung gleich mehrere Veröffentlichungen pro Jahr auf den Markt schmeißen (was sich dann meist auch der Musik anhören lässt), sind vier Jahre ohne jedes Lebenszeichen (zumindest lassen sich im Internet keinerlei Informationen zu eventuellen früheren Demos oder Alben finden) für eine Band dieser Stilrichtung also schon eine ganz schön lange Zeit, um mit einem Debütalbum um die Ecke zu kommen.

Allerdings wird man der Musik ANTROPOPHOBIAs auch nur bedingt gerecht, wenn man versucht, sie einfach nur in die DSBM-Schublade zu stecken, denn „Scream In Emptiness“ orientiert sich zwar eindeutig an jenem Subgenre des Black Metal, variiert den Stil aber mit Elementen aus sowohl Ambient als auch Doom Metal. Das hat zur Folge, dass „Scream In Emptiness“ eine höchst atmosphärische und emotionale, aber auch abwechslungsreiche Angelegenheit ist. So ist zum Beispiel „Suicide Of Genius“ ein sehr treibender Song mit teilweise fast rockigen Riffs, während das doomig-melodische „Beauty Of Chaos“ eher verträumt daherkommt und dann vom sehr düster-depressiven Titelsong abgelöst wird. Das alles wirkt jedoch zu keiner Sekunde inhomogen, sondern passt sich gut aneinander an, womit die Stärke ANTROPOPHOBIAs sehr schnell klar ist: Die Fähigkeit, abwechslungsreiche und gleichzeitig emotionale Songs zu schreiben. Ein weiterer Pluspunkt ist der Sound, der die Qualität einer modernen Demo hat – nicht überproduziert, nicht steril, aber auch nicht zu knarzig und rauschend. Liebhaber von sauberen, klaren oder auch druckvollen Sounds werden sich mit „Scream In Emptiness“ also nur schwer anfreunden können, aber im Grunde ist dieser Sound genau das, was das Album braucht, um seine Wirkung entfalten zu können.

So ist „Scream In Emptiness“ zwar definitiv kein Jahrhundertalbum – und in Anbetracht der sehr schiefen englischen Grammatik des Herrn Konovalov sollte man entweder davon absehen, auf Texte zu achten und das Booklet zu lesen, oder zumindest ein bisschen Lust auf Trash mitbringen -, aber alles in allem hat das Ein-Mann-Projekt ANTROPOPHOBIA hier was ein ausgewogenes, abwechslungsreiches und emotionales Album angeht ganze Arbeit geleistet. Wenn das nächste Mal wieder so etwas dabei herauskommt, warte ich auch gerne nochmal vier Jahre auf Album Nummero zwei.

20.07.2011

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