Arctic Flame - Guardian At The Gate

Review

Es ist nur wenige Jahre her, da galten ARCTIC FLAME als die Nachwuchshoffnung im US Power Metal. Gigs mit Genregrößen wie W.A.S.P., MOTÖRHEAD oder HELLOWEEN und ein Deal mit Pure Steel Records waren die Folge. Im letzten Jahr wurde die Band dann allerdings von massiven Besetzungsproblemen gebeutelt, die einige Veränderungen im Line-Up nach sich zog. So wird die Gitarre nun von Sebastian Garcia bedient, am Mikro steht Michael Clayton-Moore und auch Jon Norberg, der erste Bassist der Combo, ist zurückgekehrt. Diese runderneuerte Kombo will natürlich beweisen, was sie kann. Dazu bietet sich ein neues Studioalbum, welches in diesem Fall auf den Namen “Guardian At The Gate“ hört, geradezu an.

Die musikalischen Ideen, die das Quartett auf dieser Scheibe formuliert, setzen die Tradition der beiden Vorgänger-Alben “Primeval Aggressor“ und “Declaration“ fort: Der hier gebotene Power Metal schwebt in der Mitte zwischen der melodisch-europäischen Tradition, deren bekannteste Vertreter mit HELLOWEEN und GAMMA RAY aus Hamburg stammen, und der etwas aggressiveren amerikanischen Variante von ICED-EARTH. Dazu finden sich auch auf diesem Silberling immer wieder progressive Einflüsse, die unter dem Einfluss von SYMPHONY X, KAMELOT oder DREAM THEATER entstanden sein dürften. Bei der Umsetzung dieses musikalischen Konzeptes scheinen die Amis dieses mal allerdings massive Probleme gehabt zu haben. Die Produktion ist zwar in Ordnung, doch die Songs sind weder besonders eingängig, noch musikalisch besonders anspruchsvoll. Im Gegenteil, denn der Hörer bekommt viel eher das Gefühl, die Band hätte beim Songwriting einige Elemente der angesprochenen Vorbilder genommen und sie einfach nur neu zusammengesetzt. Eigenständigkeit im Songwriting scheint für ARCTIC FLAME Anno 2011 leider ein Fremdwort zu sein. Somit nehmen sie dem durchaus gelungenen musikalischen Konzept leider einiges an Wirkung. Am ehesten manifestiert sich das wohl im Rausschmeißer “The Eternal“, der mit seinen über zehn Minuten Spielzeit die Chance gehabt hätte, sich zu einem großen und dynamischen Song zu entwickeln. Leider wurde auch diese beim Songwriting vertan, so dass sich der Titel zwischen belanglosem Gedudel und nervigem Gefrickel bewegt. Immerhin handelt es sich auch beim neuen Line-Up von ARCTIC FLAME um gute Handwerker, welche das schwache Liedgut wenigstens gekonnt präsentieren. Lediglich Goldkehlchen Michael Clayton-Moore fehlt es an Power in der Stimme, sodass er das Niveau des von ihm häufig imitierten Roy Khan (ex-KAMELOT) leider zu keinem Zeitpunkt erreicht.

Es scheint, als müssten ARCTIC FLAME tatsächlich noch einmal komplett von vorne anfangen. Zwar haben sie einige gute Ideen, aber was die Umsetzung betrifft, hapert es noch zu oft. Gerade beim Songwriting muss die Band noch einiges zulegen. Sonst kommt eben so ein uninspiriertes, aber wenigstens leidenschaftliches Werk dabei heraus, wie “Guardian At The Gate“.

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07.09.2011

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