Armageddon - Embrace The Mystery & Three

Review

Im Zuge ihres archäologischen Auftrags, veröffentlichen Century Media dieser Tage Album Nummer zwei und drei, der schwedischen Melodic Metaller ARMAGEDDON als 2-CD-Set.

ARMAGEDDON – dieser Name ist untrennbar mit ARCH ENEMY verbunden. Ist diese Band doch die Spielwiese von deren Gitarrist Christopher Amott.
So war es auch ein Besuch mit seiner Stammband in Japan, der ihm im Land des Lächelns einen Plattenvertrag einbrachte. Und die europäischen Fans schauten wieder einmal in die Röhre. Bekanntlich werden ARCH ENEMY in Japan seit jeher verehrt, bei Chris Amotts Projekt ging die Liebe jedoch soweit, dass man die Ergüsse des Virtuosen mit überhaupt niemandem teilen wollte.
Und so kommt es, dass die Werke aus den Jahren 2000, bzw. 2002 nun als Doppelalbum veröffentlicht werden.

Die Ähnlichkeiten beider Bands fallen einem schon beim ersten Hören sofort auf, was aber auch kein Wunder ist. Die gefühlvollen, melodischen Soli sind einfach zu prägnant und so veredelt der Stil von Herrn Amott eben das Schaffen zweier Bands.
Den ganz großen Unterschied macht hingegen Sänger Rickard Bengtsson (Ex-LAST TRIBE), der Sänger auf „Embrace The Mystery“, der dem Material mit seiner klaren, typischen Melodic-Metal-Stimme eine ganz andere Richtung gibt. Außerdem nehmen ARMAGEDDON da gerne das Gas ein wenig, und streuen des Öfteren besinnliche Akustikpassagen ein, wo ARCH ENEMY das Pedal durchtreten und auf gediegene Brutalität setzen.

Interessant ist, dass Bengtsson den Sängerposten auf „Three“ nicht noch einmal angeboten bekam, sondern dass die Gesänge vom Chef selbst übernommen wurden. Neben einmaliger Gitarrenarbeit, stellt Christopher Amott auf diesem Album also auch noch seine mehr als passable Stimme zur Schau. Weniger rau als Bengtsson, doch dies passt auch sehr gut zum gesamten Charakter der Scheibe, die wärmer, erdiger und durch das etwas härtere Material im Endeffekt auch heavier daherkommt.

Ansonsten unterscheiden sich die beiden Platten nicht so großartig voneinander. Energiegeladener Melodic Metal trifft auf ruhige Passagen, alles natürlich erstklassig umgesetzt (neben Amott waren Daniel Erlandsson (noch so ein Bruder…) und viele weitere bekannte Namen der schwedischen Szene involviert), die Soli sind zum Niederknien, und
dass das ganze dezent an ARCH ENEMY in softer Ausführung erinnert, ist auch klar.

Den beiden Alben zum Preis einer regulären CD, spendieren Century Media zudem noch jeweils drei Bonustracks, die aus Demo- und Proberaumaufnahmen, sowie einem IRON MAIDEN-Cover („Die With Your Boots On“) und einem MERCYFUL FATE-Cover („Desecration Of Souls“) bestehen, und machen so den Kohl fett.

Alles in allem also eine runde Sache, die viele Fans freuen wird, einige ARCH ENEMY-Hörer ansprechen könnte und auch für Melodic Metaller, denen Herrn Amotts Stammband zu hart ist, interessant sein könnte.

Um es mit einem der kultigsten Reviews ever aus dem seligen Cothurnus-Mag zu sagen: „So sollte eine Bewerbung bei Yngwie Malmsteen aussehen!“.

10.11.2009

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