At Vance - VII

Review

Mit neuem Sänger Rick Altzi bewehrt, dazu mastered by Mika Jussila in den Finnvox Studios in Helsinki, kann das eine neue Marschrichtung von AT VANCE bedeuten? Nein, natürlich nicht.

Denn nach wie vor gibts die ganz nette Gitarrenarbeit von Olaf Lenk zu bestaunen, dazu Gesang der einschmeichelnden Mainstream-Art, umklammert von stets mitsingbaren Strophen und (belanglosen) Chorussen. Dabei fällt die wirklich gute, professionelle Klampfenarbeit auf, allerdings gabs WHITESNAKE schon („Friendly Fire“), auch DIO oder RAINBOW, ebenso die SCORPIONS, auch URIAH HEEP oder DEEP PURPLE. Denn von diesen Bands sind die stark nach Blaupause vorgehenden Jungens beeinflusst, was sehr schnell Langeweile aufkommen lässt.

Auch das immer Höher-Gehen des Gesangesakrobaten in Strophennähe ist nicht gerade sehr inspiriert, eher kalkuliert auf den Soft-Rockmarkt schielend. Aber ich weiß ja, die meisten tönen vollmundig, der Erfolg gibt ihnen letztlich Recht. Und wenn die Mehrheit das sagt… muss es dennoch nicht stimmen. Denn hier wird mal wieder Power-Rock vom Reissbrett produziert, inhaltsleer, blutarm, kompositorisch schwach. Klar, die Produktion ist kristallklar, das DIRE STRAITS-Riff in „Answer Me“ ab Minute 1:15 ist Weltklasse, allein der Song drumherum ist es nun so gar nicht. Der Refrain ist einfach nur grausam, König-von-Mallorca-kompatibel. „Lost In Your Love“ ist einfach nur Schmachtscheiße; der Titel verrät es sofort. Wer sowas hören soll, kann einfach nicht ernstzunehmen sein. Vielleicht jemand, der gerne seine Kochgewohnheiten im Vorabendfernsehen zum Besten gibt oder sein an einem Tage fertiggestelltes dämliches Fertighaus allen noch dämlicheren Bundesbürgern mit Tränen in den Äuglein, seine Alptraumfrau im Arm, vorzuführen bereit ist…

Leider ist das ganze Album wenig überzeugend. Die Instrumente werden natürlich beherrscht; aber: kann ein Wiener Philharmoniker automatisch eine Oper komponieren? Nein, er kann sie spielen, auf seinem Platz, an seiner Stelle, mit seinem Instrument. So auch hier. Alles wirkt glatt, berührt nicht, ist langatmig, ohne Höhepunkte arrangiert, manchmal regelrecht untalentiert („Truth“), da funktioniert gar nichts. Kurz: Power Metal von der Stange, allmählich bei der Veröffentlichungsflut derbe ausgelutscht, dieses Baukastenprinzip, dennoch, diese Buben haben Durchhaltevermögen…

13.08.2007

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