At Vance - Dragonchaser

Review

Der auf dieser Scheibe angebotene Power Metal lässt sich am ehesten mit Schokolade vergleichen. Tausend mal gegessen, aber immer wieder lecker.
So servieren Olaf Lenks Mannen zwar keine Innovation, dafür aber schmissige Hymnen in fast allen Geschwindigkeitsstufen sowie ein sehr liebevoll gestaltetes Booklet. Positiv auffallend ist, dass diese deutsche Truppe zwar mit Kitsch, Märchenland und Co. arbeitet, sich aber nicht auf das Runterträllern von stumpfsinnigen Kampfparolen beschränkt. So bekommt man auf „Dragonchaser“ auch die ein oder andere nette Geschichte sowie mehrere Songs die ahnen lassen, dass im Liebesleben des Songwriters irgend etwas nicht stimmen muss.
Dass sich Olaf Lenk nicht scheut, seinen musikalischen Lieblingen wie ABBA und Ludwig van Beethoven Respekt zu zollen, zeigen zwei nette Coverversionen von „The Winner Takes It All“ und Beethovens fünfter Sinfonie. Vor allem letztere glänzt nur so vor Detailreichtum und wird vielleicht im Metal-Gewand auch den ein oder anderen Klassikfeind überzeugen können. Ebenfalls bemerkenswert ist das kraftvolle sowie hoch melodische Organ des Sängers, der sich nicht scheut, auch mal in höheren Sphären zu singen, ohne dabei an Power zu verlieren (kleiner Schienbeintritt Richtung HAMMERFALL).
Zu bemängeln ist der manchmal etwas zu dünne Sound, der dem ganzen etwas die Energie moppst, was dem Spaß aber meistens nur ein 100stel Abbruch tut. Ebenso unnötig ist das Schlussinstrumental, langweilig und sinnlos, das braucht niemand. Aber alles in allem ein nettes Album, das musikalisch vielleicht nicht viel Neues bietet, aber für den Power Metal-Fan viele unterhaltsame Stunden bereithält.