Barons Ball - Push

Review

Ich bin ja immer wieder froh, wenn eine neue Band ankommt um melodischen Hard Rock zu spielen. Aber muss man dann unbedingt als Vorbilder BON JOVI oder NICKELBACK angeben? Um alle schon mal zu beruhigen, kann ich daher vorneweg sagen, dass BARONS BALL definitiv besser sind als jene genannten Bands, auch wenn das meiner bescheidenen Meinung nach nicht viel heißen will. Und wer nach unten scrollt wird auch sehen, dass das auch in der Wertung deutlich wird. Dass „Push“ als Debütalbum jedoch mit zahlreichen Kinderkrankheiten ankommen muss, ist da schon das geringere Übel.

Aber fangen wir doch erstmal beim Positiven an. BARONS BALL spielen definitiv melodischen Hard Rock und kommen dabei mit angenehm wenig Balladen aus. Der Opener „When Push Comes To Shove“ haut schon mal eingängig rein, und auch andere Nummern, wie das groovige „Give Me All Your Love“, die obligatorisch treibenden Mosher „Give Me A Sign“ und „You Make A Fool Out Of Me“, sowie der experimentive Höhepunkt „Bizarre“ mit Westernklampfe und Shufflerhythmus können überzeugen. Und obwohl Sänger Snake Levon (den seine Freunde im Weserbergländischen Höxter vermutlich anders nennen) mitunter versucht zu cool zu wirken, hat man dennoch immer das Gefühl, eine richtige Rockband zu hören.
Erste Nervfaktoren treten dann aber auf, wenn man die Platte zum dritten oder vierten Mal hört. So gern man die erdgebundene Musik uneingeschränkt gut finden will, fängt sie schon relativ früh an zu nerven. Ich bin als alter Fan von JIM STEINMAN auch durchaus der Meinung, dass man ein Refrainthema schonmal minutenlang wiederholen kann, aber bei „Push“ fehlt schlichtweg die Abwechslung. Songs wie „Rising Higher“ gehen dank ihren einfachen Strukturen zwar gut ins Ohr, will man aus demselben Grund aber nach kurzer Zeit auch schon wieder überspringen. Die Platte kommt nie in das Stadium des fortgeschrittenen Hörens, in dem man zum ersten Mal Details und Spielereien bemerkt, weil es diese einfach so gut wie nicht gibt. Und wenn die Nummern schon anfangen zu nerven, wenn sie grade in den letzten Refrain einsteigen, ist das definitiv kein gutes Zeichen.

Aber dennoch können BARONS BALL von sich behaupten, besser als BON JOVI oder NICKELBACK zu sein. Wenn Snake Levon noch etwas an seinem Gesang arbeitet – der nebenbei wirklich Potential hat – und der Songwriter vielleicht nochmal die letzten Platten von HANOI ROCKS, CHARADE oder MEAT LOAF hört, kann aus den Höxtern echt noch was werden. Live würd ich sie mir auf jeden Fall jetzt schon ansehen.

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24.12.2009

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